Last words

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Nachdem Rey sich mit hochrotem Kopf und in aller Eile etwas übergezogen hatte, zwang der Truppler sie, ihre Hände auf dem Rücken zu verschränken, damit er die Handschellen anlegen konnte

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Nachdem Rey sich mit hochrotem Kopf und in aller Eile etwas übergezogen hatte, zwang der Truppler sie, ihre Hände auf dem Rücken zu verschränken, damit er die Handschellen anlegen konnte. Als sie beide mit dem Rücken zur Tür standen, sah sie zu Kylo herüber, der ihr versuchte mit seinem Blick etwas zu verstehen zu geben. Sie runzelte die Stirn, dann hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf.
,,Bleib dort stehen, ich habe einen Plan!"
,,Was für einen?", fragte sie im Stillen zurück.
,,Vertrau mir einfach"
Der Truppler fummelte hinter ihnen an den Handschellen herum, die sich an seiner Rüstung verhakt hatten.
,,Verflixt!", fluchte er, dann hatte er sie endlich.
,,So, schön die Hände auf den Rücken! Genau so. Der Supreme Leader persönlich hat mich geschickt!"
,,Ach echt?", fragte Kylo gespielt interessiert.
Als der Truppler, begeistert von dem unerwarteten Interesse, seinen Kopf nach vorne beugte, knallte ihm Kylo mit voller Wucht seinen Hinterkopf gegen die Maske.
Er taumelte leicht und ging dann zu Boden, ausgenockt.
,,Ich erinnere mich nicht daran, ihn geschickt zu haben", stellte Kylo locker fest, als er die perplexe Rey anschaute, die es nicht fassen konnte, dass er einen gepanzerten Truppler mit seinem bloßen Hinterkopf bewusstlos geschlagen hatte.
,,Das liegt daran, dass ich nun der Supreme Leader bin!", ertönte plötzlich eine schnarrende Stimme hinter ihnen.
General Hux stand in der Türöffnung,
umringt von mehreren seiner Truppler.
,,So sieht man sich wieder!", kam es aus seinen gefällig verzogenen Lippen.
Kylo blickte ihn unbeeindruckt an.
,,Ihre Soldaten sind anscheinend immer noch so unfähig wie eh und je!"
,,Und sie sind immer noch ein Kind! Ohne ihre Maske sind sie genauso angsteinflößend wie... wie..."
,,Sie an einem ihrer besten Tage?"
,,Das Lachen wird dir noch vergehen, BEN SOLO!"
Alle Anwesenden warteten darauf, dass Kylo bei der Erwähnung seines echten Namens die Beherrschung verlieren würde, aber er verzog keine Miene, als er sagte:
,,Ja, der bin ich"

Nach einer kurzen Stille wies Hux mit großem Trara seine Truppler an, die beiden abzuführen. Der Truppler streckte seine weiß gepanzerte Hand aus, doch ehe er Rey zu fassen bekam, flog er krachend gegen die nächste Wand. Rey schaute kurz zu Kylo, der anstrengungslos die nächsten Zwei in die Luft hob und mit der freien Hand ihre Waffen zu sich zog. Rey fing den Blaster gleichzeitig mit ihm aus der Luft und ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
Dieser Plan sah Ben ganz ähnlich.
Einfach drauflos kämpfen.
Doch dann bemerkte sie Hux, der etwas Unverständliches brüllte und plötzlich einen zierlichen Blaster in der Hand hielt, an dessen Spitze ein blauer Energieblitz heranwuchs. Dann wurde alles schwarz.

Sie hörte Stiefel.
Uniformstiefel auf metallischem Boden.
Ihr ganzer Körper kribbelte.
Wo war sie?
Das Nächste, was sie wahrnahm war der Geruch. Es roch nach Plastik und Rauch, ihr Magen rebellierte, doch sie war schon zusammengekrümmt. Oh nein.
Sie wusste, was geschehen würde, falls sie die Augen öffnete, deswegen öffnete sie sie nicht und atmete flach. Rechts neben ihr vernahm sie ein leises Wimmern, daraufhin den Hall einer Ohrfeige.
,,Hör auf zu flennen, Kind! Gehörst du zu ihnen? Antworte!"
Es war eine weibliche Stimme, die Rey noch nie zuvor gehört hatte. Sie klang kalt und gnadenlos. Es folgte Stille.
,,Wir haben dich in einem Schiff des Widerstands gefunden!", tönte nun General Hux. Die Worte hallten an den Wänden wieder, sie mussten sich in einer riesigen Halle befinden.
,,Ich wollte nur... mein Bruder Phil..."
Rey durchfuhr purer Schock. Das war Hope! Wie kam sie hierher?
,Sag du kennst uns nicht!', versuchte sie ihr klarzumachen, doch anscheinend war bemerkt worden, dass sie nicht mehr bewusstlos war, denn die Schritte kamen näher.
Nun öffnete sie ihre Augen und genau wie in ihrer Vision wanderte ihr Blick nach vorne und blieb an zwei schwarzen Uniformschuhen hängen. Sie hob den Kopf und sah in das grinsende Gesicht von General Hux. Er sah so siegessicher und selbstgefällig aus, als er in die Hocke ging, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein.
,,So geht es zu Ende... Wer hätte das gedacht?" Er fasste ihr Kinn mit zwei Fingern und begutachtete ihr Gesicht von allen Seiten. Dabei legte er den Kopf schief und ließ seine grünen Augen an ihr herabwandern.
,,So ein hübsches Ding... Eigentlich eine Schande", flüsterte er bedauernd, ein Lächeln im Mundwinkel und es lief Rey kalt den Nacken hinab. Von rechts kam ein Knurren und sie riss sich aus Hux Griff, um zu sehen woher es kam. Neben ihr krümmte sich Ben, seine Hände waren wie ihre auf dem Rücken mit Handschellen gesichert und sein Haar hing ihm lose ins Gesicht, als käme er gerade aus einem Kampf. Er starrte Hux feindselig an, er würde ihm am liebsten sein Laserschwert in die Brust bohren. Obwohl... So einen gnadenvollen Tod hatte er nicht verdient. Er sollte leiden, um Gnade winseln!
Hux stand wieder auf und nun bemerkte sie die dunkel gekleidete Frau, die sie als Extasy erkannte. Hass stieg in ihr auf, als sie den roten Fleck in Hopes Gesicht sah, den ihre Hand dort hinterlassen hatte. Hopes graue Strähnen hingen vor ihren verweinten grünen Augen und sie sah Rey hilflos an, doch sie konnte nicht mehr tun, als ihr ein gequältes Lächeln zu schenken und ihre Panik zu unterdrücken.
Sie hatten verloren. Es war aus. Die Handschellen unterdrückten die Macht und ihre Freunde waren zu spät. Sie hatten keine Chance, stellte sie fest, als sie bemerkte, dass mit gebührendem Abstand mehrere hundert Truppler mit blauen und roten Schulter-polstern, Generäle und die verbliebenen Ritter von Ren das Spektakel beobachteten, eine Bühne schufen, auf der die letzten Akte ihres Lebens spielten.
Wenn Sie schon starb, würde sie mit Ehre gehen, sie würde ihren Kopf nicht vor Angst senken, würde ihnen starr in die Augen gucken und hoffen ,dass jemand sie rächte. Es war fast schon ironisch, dass sie durch dieselbe Person sterben sollte, wie ihre Schwester. Extasy trat vor und Hux ließ sie. Er schaute ihr dabei zu, wie sie sich vor Kylo hinkniete, der die Zähne zusammenbiss und noch nie hatte Rey mehr Hass in seinem Blick wahrgenommen, als in diesem Moment.
Extasy spuckte ihm ins Gesicht.
Hux lachte auf.
,,Ben...", sagte sie und fuhr ihm unsanft durch die Haare. Dann legte sie ihre Hand auf seine Wange, streichelte sie kurz, wobei sie ihre Spucke verrieb, bevor sie ihm einen leichten Klaps gab. Es wirkte unangebracht vertraut und gleichzeitig verachtend.
,,Ich glaube, jetzt wünschst du dir, du hättest mich so behandelt, wie ich es verdient hatte. Doch jetzt ist es zu spät...", säuselte sie.
Ben wand seinen Kopf aus ihrer Hand.
,,Oh ja, wie Recht du hast. Ich hätte dich umbringen sollen, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte! Du seelenlose Kreatur! DU... DU MONSTER!", schrie er ihr entgegen, doch sie wandte bloß den Blick ab, als hätte sie das Interesse verloren und stieß seinen Kopf grob zur Seite. Rey merkte, dass sie sich vor Wut auf die Lippe gebissen hatte, das Blut tropfte vor ihr auf das Metall, wie ein Versprechen auf mehr. Extasys schwarze Pupillen hatten ihre gefunden und sie bekam fast keine Luft mehr, als würden sie sich um ihre Kehle ziehen wie zwei schimmernde Phytons.
,,Fass sie bloß nicht an! Wenn du das tust...", zischte Kylo, doch sie hörte die Sorge aus dem schroffen Ton heraus, bevor die Ritterin ihn verstummen ließ.
In Reys Augen sammelten sich die Tränen, als sie kaum vernehmbar herausbrachte:
,,Du hast meine Schwester getötet!"
Sie schauten sich in die Augen und Extasys Mundwinkel zogen sich nach unten. Da war keine Belustigung in ihren Zügen, kein überlegenes Lächeln, nur Ernst.
Sie beugte sich zu ihr und flüsterte so, dass nur Rey es wahrnahm: ,,Du hast Recht. Ich habe sie getötet. Und weißt du was? Ich habe es nicht für mich getan. Diese Welt ist zu klein für Gutmenschen wie euch und ich bedaure zutiefst, dass du es mit deinen scheinheiligen Missionars-Argumenten geschafft hast, Ben zu überzeugen. Er hatte solches Potenzial. Schade dass er Kohle nicht von Kristall unterscheiden kann. Ich hoffe du musstest für seine Überzeugung nicht deine wohlgehütete Unschuld hergeben, wie deine Schwester. Deine Schwester!? Und ihr sagt, ich hätte keinen Anstand? Ich gebe mein Bestes, um ihn zu bewahren!"
Rey konnte nicht sprechen. Nicht weil jemand sie manipulierte, sondern weil sie einfach keine Worte hatte. Wuttränen rannen ihre Wangen herab und sie schrie alles aus sich heraus, merkte am Rande, wie Ben Extasy ankeifte und Hux ihm eine Ohrfeige verpasste, wie Hope nach vorne und hinten schaukelte, ein Kinderlied aus den Mienen summend, wie Truppler auf sie zukamen, ihr den Mund stopften. Sie sah verschwommen, wie eine Lanze angereicht wurde, ihr scharfes Schneideblatt glitzerte vom Licht der künstlichen Neonleuchten über ihnen und ein Ritter der Ren in einer langen Kutte nahm sie an. Hux und Extasy traten zurück. Sie hielten sich an den Händen. Rey erwachte aus ihrem Schockzustand und schaute mit wild pochendem Herzen zu Kylo hinüber dessen haselnussbraune Augen die ihren suchten.
,,Es tut mir Leid", kam es sanft über seine Lippen. ,,Es ist meine Schuld. Ich hätte dich niemals in diese ganze Sache mit hereinziehen sollen. Aber ich glaube, es ist mein Schicksal, Zerstörung auf meinem Weg durch das Leben zu hinterlassen", er wirkte total fertig und er schüttelte leicht den Kopf, als könnte er es selbst nicht fassen, bevor er leise und zerbrechlich ansetzte: ,,Rey. Ich will nur dass du weißt... dass ich dich liebe"
,,Ben... Bitte, dir muss nichts Leid tun! Du bist kein Monster, ich weiß nicht, warum ich das damals gesagt habe! Ich kannte dich nicht wirklich, du bist kein schlechter Mensch. Dir sind schlimme Dinge widerfahren und wir können uns nicht immer aussuchen, zu was uns das Leben macht! Du hast den Weg zurückgefunden! Nicht durch mich, sondern durch dich selbst und..."
Sie wurde von einem Gähnen unterbrochen.
..Wirklich herzzerreißend, das muss ich schon zugeben. Mir kommen gleich die Tränen. Trotzdem habe ich nicht den ganzen Tag Zeit. Mönch, verrichten sie ihre Arbeit!"

Die dunkle Gestalt stand direkt über ihr, ragte auf und warf ihren bedrohlichen Schatten auf Rey. Der Mönch hob die Lanze hoch in die Luft und Rey biss ihre Zähne aufeinander, fragte sich, ob sie das immer noch können würde, wenn ihr Kopf nicht länger auf ihrem Hals saß. Wäre es sofort vorbei? Würde sie zwei Wunden spüren? Würde sie sehen, wie nach ihr auch Ben und Hope abgeschlachtet wurden? Das könnte sie nicht ertragen. In ihren letzten Momenten rief sie:
,,Ben, ich liebe dich!"
In der Macht wären sie vereint.
Die Klinge sauste nieder.
Sie biss die Zähne aufeinander, spannte ihre Nackenmuskulatur an.

Ein lauter Knall. Schreie. Der Boden vibrierte und das Licht fiel aus.

 Der Boden vibrierte und das Licht fiel aus

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Eure Jojo💕

Du findest mich in den Sternen - a reylo fanfiction ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt