Rey schlüpfte in ein graues Nachtkleid mit weißer Spitze, das sie im Holzschrank des Zimmers gefunden hatte. Auf einem Schild am Nacken stand NewYorker, vielleicht hatte es früher jemand anderem gehört. New war wahrscheinlich ein normaler Name auf der Erde, so wie bei ihnen Obi-Wan oder Hux.
Im Spiegel bewunderte sie, wie der weiche Stoff um ihren zierlichen Körper fiel und ihre Oberweite größer erscheinen ließ. Langsam öffnete sie ihre Dutts, bis ihre Haare ihr auf die Schultern fielen.
Ja, sie war kein Kind mehr. Seit sie Jakku verlassen hatte, war viel passiert, sie würde wahrscheinlich nie wieder die Alte sein. Und sie fand sich schön in diesem Moment. Schönheit war etwas, das sie sich zuvor nicht leisten konnte. Wem hätte sie auch auf diesem staubigen Wüstenplaneten gefallen wollen? Unkar Plutt etwa? Nein danke. Jetzt ertappte sie sich morgens dabei, wie sie überlegte etwas Lippenstift aufzutragen oder eine neue Frisur auszuprobieren. Aber sie verwarf diese Ideen immer wieder und kam sich albern vor, so etwas auch nur in Erwägung gezogen zu haben. Zum Glück war sie jetzt allein und konnte die Hülle der starken Jedi fallen lassen, sich fallen lassen, in die weichen Kissen des Bettes, sich behütet fühlen, wie nur selten zuvor.♡ ♡ ♡
Sie stand im Sand, neben sich die Trümmer eines Flagschiffes aus imperialen Zeiten. Der Himmel war azurblau. Zu blau, übelkeiterregend. Jakku. Sie schaute auf ihre kleinen Kinderhände, auf die fremde Hand in ihrer eigenen. Diese Hand gab ihr Halt, man konnte sich auf ihren Griff verlassen. Ihr Blick wanderte den Arm herauf, der eine Nuance braungebrannter war als ihr eigener, bis sie in graue Augen schaute. Geborgenheit.
Doch plötzlich kam ein rauer Wind auf, wirbelte den Sand durch die Luft, ein prasselnder Sturm aus Körnern, der alles verhüllte.
Szenenwechsel.Sie stand immer noch auf einer Sanddüne, aber die Umgebung hatte sich leicht verändert, das Flaggschiff war weiter verfallen. Rey war jetzt um die sieben Jahre alt. Tränen liefen ihr zierliches Gesicht herab, während sie von einem hässlichen Wesen am Arm weggezerrt wurde. Sie versuchte sich loszureißen und das verschwindende Raumschiff zu sehen.
,,Kommt zurück!" hörte sie sich rufen, aber ihre Schreie verhallten und zeichneten Narben in ihr Herz, tiefe klaffende Risse. Was sie nicht wusste, war, dass die Insassen des immer kleiner werdenden Raumschiffes sehr wohl vorhatten, irgendwann zurückzukehren.
Doch dazu kam es nie.Plötzlich verschwamm die Welt vor Reys Augen und sie fand sich auf einem fremden Planeten wider. Es war wohl ein bedeutender Handelsplanet oder etwas in dieser Art, das konnte man an den neonfarbenen Reklametafeln und hohen Gebäuden erkennen. Selbst in den Nachtstunden herrschte noch reges Treiben. Sie bog in eine Seitengasse, die vom Hauptplatz wegführte und sprintete an wankenden Geschöpfen vorbei, die aus einer Jazzbar kamen. Sie blickte sich gehetzt um und knallte in einen Gemüsehändler, der seine nicht verkauften Waren in einer Schubkarre zu sich nach Hause transportierte. Sie kippte um und exotische Früchte kullerten über das Kopfsteinpflaster, aber Rey hatte nicht mal mehr Zeit eine Entschuldigung zu murmeln. Sie hetzte weiter, obwohl Sorgen sie zerfraßen. Wo waren die Anderen? Lief alles nach Plan? Hoffentlich. Es musste einfach klappen. Ihre Lunge brannte wie Feuer, aber sie wurde nicht langsamer. Sie musste die Angreifer so lange hinhalten wie möglich. Über ihr flatterten Bettlaken, die zum Trocknen aus den Fenstern gehängt worden waren. Vor ihr teilte sich der Weg, sie konnte nach rechts oder links. Sie sprang auf einen Kistenstapel vor einem kleinen Laden, benutze ihn als Podest, um von dort an die Stange einer Laterne zu springen und sich so um die Kurve in die linke Gasse zu schwingen. Sie landete gekonnt und rannte weiter, drehte den Kopf nach hinten und knallte zum zweiten Mal in eine Person. Eine große, von Schatten umhüllte Person. Oh nein. Das war nicht gut. Garnicht gut. Das hier sollte auf keinen Fall passieren und schon garnicht jetzt. Es war noch zu früh. Rey prallte zurück und erstarrte. Die hochgewachsene Gestalt schlug ihre Kapuze zurück und Rey stockte der Atem, beim Anblick seiner glitzernden schwarzen Augen. Sein Haar wallte seidig um seinen Kopf, seine Maske trug er seit langem nicht mehr. Die Leute mussten lernen, sein wahres Gesicht zu fürchten. Als er einen Schritt auf sie zu machte, zerfiel seine Silhouette und die Umgebung.
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Du findest mich in den Sternen - a reylo fanfiction ✔
Fanfic🌌 LESEPROBE : 🌌 Kylos Blick verdunkelte sich. Und auf einmal hielt er sein Schwert in der Hand. ,,Letzte Chance Rey... Schließ dich mir an...", seine Stimme klang so sanft. Ein Kontrast zum pulsierenden Rot der Waffe. Als er meinen Namen sagte, s...