Hope erwachte aus ihrem Schlaf. Sie hörte aufgewühlte Stimmen vor der Tür. Betty setzte sich auf und rieb sich die Augen.
,,Was ist das für ein Krach? Mann, ich will schlafen!"
Hope setzte ihre kleinen nackten Füße auf den Boden und spähte durch die Tür. Sie sah gerade noch, wie Rey die Treppe hinaufstieg und Eva und Poe zurückließ. Poe sah sehr selbstzufrieden aus.
,,Glaub ja nicht, dass du mich rumkommandieren kannst, nur weil du jetzt das Kommando über die Basis hast!", motzte Eva.
,,Du wirst es dir doch nicht gleich am ersten Tag mit deinem Boss verscherzen?", grinste Poe sie an, und sah aus, wie er nun mal aussieht: locker, attraktiv und irgendwie bekifft.
Eva schnaubte und verengte ihre Katzenaugen.
,,Wenn du so weiter machst, kannst du die Jünglinge alleine trainieren!"
,,Bitte mach keine leeren Versprechungen!"
Dann bemerkten sie das kleine grauhaarige Mädchen, das durch den Türschlitz lugte.
Eva kam auf sie zu.
,,Was machst du denn? Ab zurück ins Bett!"
,,Wo sind die anderen hingegangen?"
,,Nur was erledigen. Sie sind bald wieder zurück"
,,Wo denn? Und was machen die da?"
,,Kann ich dir nicht sagen. Irgendwas auf Chandrila. Und jetzt schlaf!", sagte Eva und schloss die Tür.
,,Komm wieder ins Bett Hope!", murmelte Betty.
Doch Hope hatte etwas gesehen, bevor sich die Tür schloss. Auf der gegenüberliegenden Seite, dort, wo das Jungenzimmer lag, hatte Nr. 28 gestanden. Er hatte ebenfalls gelauscht. Und sie hatte seine Stimme in ihrem Kopf gehört. Nur 4 Worte.
Darkroom, jetzt. Komm alleine"
Einen Moment stand sie unschlüssig herum, dann traf sie eine Entscheidung.
,,Ich geh nur noch kurz auf Klo",sagte sie, aber Betty war schon wieder eingeschlafen, das kleine Mädchen von Canto Bight atmete ruhig.Sie schlich sich in die Vorratskammer hinter der Küche und hob die Luke an.
Die Trainingsebene war unheimlich bei Nacht. So ausgestorben und ruhig. Aber Hope biss sich auf die Lippe und schaute geradeaus, bis sie die Tür des Darkrooms erreichte.
28 war noch nicht da. Sie setzte sich auf die Erde, lehnte sich an die Wand mit den Übungsschwertern und dachte nach.
Was wollte 28 ihr sagen? Sie hatte keine Angst vor ihm. Er war der Einzige, der sie ernstnahm.
Ja, sie war erst sieben Jahre alt.
Aber das hieß doch nicht, dass sie dumm war? Voller Wut dachte sie an ihren Bruder, den sie immer bewundert hatte. Wie oft er ihr die Geschichte von ihrer Entführung erzählt hatte. Dass er über ihre toten Eltern gestiegen war, sie aus dem Bettchen gehoben hatte und wie er sie auf den Namen Hope getauft hatte, als das Bergdorf überfallen worden war, weil sie ihm Hoffnung gab, in diesen dunklen Stunden. Sie hatte ihn bewundert für seine Stärke und sie war ihm dankbar dafür, dass er sie so oft beschützt hatte, unten in den Mienen von Dagobah. Trotzdem hatte er kein Recht über sie zu bestimmen, wie er es vor zwei Tagen getan hatte. Sie hätte gegen 28 kämpfen sollen. Rey selbst hatte gesagt, dass das Alter nicht über die Macht entscheidet. Und wie sie sich für ihn geschämt hatte, als er so ausgerastet war.
,,Adelig im Herzen", flüsterte sie voller Abscheu. Das Mantra, das ihr in den Mienen so viel Kraft geschenkt hatte, schmeckte nun bitter. Sie fühlte sich nicht adelig und sie wollte keinen Titel, an den sie sich nicht einmal mehr erinnern konnte. Er war beschmutzt durch die Handlungen ihres Bruders, der sich aufführte wie ein arroganter Prinz, dabei war er nicht besser als alle anderen. Er hatte schlimme Dinge erlebt und deshalb glaubte er immer an das Schlechte im Menschen. Aber es war zu einfach, sie als naiv zu bezeichnen, nur, weil sie lieber an das Gute im Menschen glaubte.Die Tür öffnete sich und 28 große, schlaksige Gestalt erschien. Er sah sie an der Wand sitzen und kam näher.
,,Hope", sagte er und schaute sie so an, als redete er mit einer ernsthaften Person und nicht so, als wäre sie zu dumm und zu klein, um seine Worte zu verstehen. Sie fühlte sich plötzlich sehr verbunden mit ihm. Sie hatte keine Ahnung, dass 28 eine besondere Fähigkeit besaß, von der niemand wusste. Das, was Phil als Schleimen bezeichnete. Vielleicht beherrschte er sie, weil er in den Mienen geboren worden war, vielleicht entsprach es einfach seinem Charakter, aber er konnte jeden Menschen auf seine Seite ziehen, wenn er es darauf anlegte. Eine Imitation von Vertrautheit erzeugen, Menschen ein gutes Gefühl geben, ihre Stimmung manipulieren. Es war eine andere Form von Macht, aber eine sehr effektive. Er setze sich neben sie.
,,Es tut mir Leid. Wegen meinem Bruder"
,,Mach dir keine Sorgen darum. Er... hat ein aufbrausendes Gemüt. Und vielleicht... vielleicht hatte ich es ja auch verdient"
Hope war von seiner plötzlichen Selbstlosigkeit beeindruckt. Vielleicht sah ihr paranoider Bruder in ihm nur wieder unberechtigt das Böse.
,,Nein! Er hatte kein Recht dir so weh zu tun!"
,,Danke Hope. Denk nicht weiter darüber nach.
Vergeben und vergessen. Ich würde lieber über dich sprechen"
,,Über mich?"
,,Ja, über dich Hope. Ich finde, es wird viel zu wenig über dich gesprochen. Ich weiß, du hast großes Potenzial"
,,Glaub eher nicht"
,,Nein, wirklich. Das, was du vorgestern zu Phil gesagt hast, hat mich zutiefst beeindruckt. Dass du nicht sein Eigentum bist"
Er legte eine kurze Pause ein, in der er mit verzogenem Mund zur Seite blickte.
,,Hast du in letzter Zeit mit ihm geredet?"
,,Nicht seit... dem Vorfall"
,,Gut", murmelte er.
,,Was?"
,,Ich hab nur gedacht, dass es komisch ist, dass er dir nichts davon erzählt hat..."
,,Wovon? Was erzählt?", ereiferte sich Hope. 28 war vielleicht der Einzige, der ihr mal sagte, was wirklich los war.
,,Ich sollte es dir nicht sagen...", zögerte 28 und sah mit Genugtuung, wie Hope ihm an den Lippen hing. Wenn alles nach Plan lief, würde er noch heute seine Rache bekommen.
,,Bitte! Du bist der Einzige, der mit mir redet", flehte sie und er setzte einen schuldbewussten Blick auf.
,,Phil will abhauen. Er denkt, du bist noch nicht bereit. Zu klein und unschuldig, um zu kämpfen...Ich habe es in seinen Gedanken gesehen. Er will es schon morgen tun. Ich dachte, du solltest es wissen"
28 beobachtete Hopes Reaktion auf seine Lüge.
,,Zu klein und unschuldig?", flüsterte sie, als könnte sie es nicht fassen. Er hatte sie fast so weit.
,,Ich werde ihnen zeigen, wie unschuldig ich bin!", rief sie, sprang auf und in ihren wilden grünen Augen zeigte sich das Temperament ihres Bruders. Jetzt musste er nur noch versuchen, sie davon abzuhalten, das würde sie zusätzlich anstacheln und er konnte am Ende ungeschoren davon kommen.
28 stand auf.
,,Hope, ich weiß, was du jetzt denkst, aber das ist keine gute Idee. Du würdest viel mehr Reife zeigen, wenn du", er pausierte, ,,Ich hätte es dir nicht sagen dürfen!"
Hope schaute ihn geschockt an.
,,Nicht auch noch du 28! Ich dachte, du wärst auf meiner Seite?"
,,Ich bin doch auf deiner Seite, aber..."
,,Mein Bruder hatte in einer Sache Recht: Man kann sich nur auf sich selbst verlassen!"
Damit sprintete sie auf ihren kurzen Beinen los, die Tür des Darkrooms schlug zu. Sie sperrte 28 mit der Macht ein, hörte das Hämmern seiner Fäuste, aber sah sein Grinsen dabei nicht.
Sie lief hinaus, die Morgensonne umrahmte die Pilze und leuchtete auf die Druckspuren, die der Millennium Falke auf der weichen Erde hinterlassen hatte. Sie stieg in eins der Schiffe. Chandrila hatte Eva gesagt? Irgendwo musste der Autopilot sein... Sie drückte auf Knöpfen herum.
,Schnell!', dachte sie, ,Bevor die Anderen kommen!'
Sie fand ihn und gab den Zielort ein.
Das Schiff startete.
,Ich werde mich beweisen!', waren ihre Gedanken, als sie das Orbit verließ,
,Und dann wird Phil mehr in mir sehen als ein unschuldiges Kind!'Das Kapitel kam doch mal flott oder? Sorry, dass ich euch so auf die Folter spanne mit dem Ball😅 Die Stränge der Handlung laufen zusammen, merkt ihrs? Hoffe, dass das nächste Kapitel genauso schnell kommt!
PS: Wie habt ihr Halloween gefeiert?🎃👻
Eure Jojo💕
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Du findest mich in den Sternen - a reylo fanfiction ✔
Fanfic🌌 LESEPROBE : 🌌 Kylos Blick verdunkelte sich. Und auf einmal hielt er sein Schwert in der Hand. ,,Letzte Chance Rey... Schließ dich mir an...", seine Stimme klang so sanft. Ein Kontrast zum pulsierenden Rot der Waffe. Als er meinen Namen sagte, s...