Der Traum

3.

Am nächsten Tag beschloss ich,  mein Trampolin auszuprobieren und ein wenig darin zu malen. Also rannte ich die Treppe runter, durch den Vorgarten und in das Trampolin. Nach ein paar Stunden des Malens bemerkte ich,  dass jemand auf mich zu kam und ich sah hoch. Auf der anderen Seite der Mauer,  die unser Grundstück von dem der direkt anschließenden Nachbarn trennte,  stand der Nachbar von gestern. "Hi" sagte er freundlich. "Hi" antwortete ich. "Ähhhm,  du musst die Tochter des Hauses sein, oder? Ich hab gestern deinen Dad getroffen. " "jap. " antwortete ich. "Du redest nicht so viel,  huh? " Ich räusperte mich. " Normalerweise schon,  aber normalerweise spreche ich auch deutsch und ich weiß nicht,  ob mein English so gut ist..." "Neeeein, also ich kann dich gut verstehen, keine Sorge. Wie heißt du? " fragte der Nachbar und stützte sich ein wenig auf der Mauer ab. "Anna, aber du kannst mich auch An nennen. Wie heißt du? " wollte ich wissen. Es war eine kurze peinliche Stille zwischen uns. "Anna ist ein sehr schöner Name und die Abkürzung erinnert mich and den Namen meiner Mutter. " antwortete er schließlich mit einem nervösen Lächeln. "Du hast meine Frage nicht beantwortet. " beharrte ich. "Schau,  ich weiß nicht,  ob du mich grade auf den Arm nimmst, dass du mich nicht kennst. Es wäre schön,  zur Abwechslung mal jemanden richtig kennenzulernen, auf gleicher Augenhöhe. Wird aber wahrscheinlich nie passieren. " meinte er leicht gereizt. Ich kletterte aus dem Trampolin , um ihn mir näher ansehen zu können. "Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich zugeben, dass ich dich irgendwo her kenne. Ich weiß aber nicht,  woher. " überlegte ich.  " Haben wir uns schon mal irgendwo getroffen? " Er lachte. "Höchstwahrscheinlich nicht. Ich wohne auch eigentlich gar nicht hier. Ich besuche nur meine mum ein bisschen,  meine Schwester kommt heute oder morgen auch noch. Eigentlich lebe ich London. " fügte er hinzu. "Wir haben Kuchen für euch gemacht, so jetzt,  wo wir ja Nachbarn sind. Wollt ihr später rüber kommen? " fragte er . Plötzlich traf es mich. "Wooooow...gruselig. " war das einzige,  was ich rausbrachte. Mein Gegenüber lachte. " Das solltest du eigentlich nicht sagen,  wenn du so nah an meinem Gesicht bist. " "Ähhhm,  jaaa. Ich weiß nicht,  ob meine Eltern es zum Kuchen schaffen werden, sie haben noch viel mit Einräumen zu tun,  aber ich komme gern,  Harry. " sagte ich. Er lächelte nur freundlich ,ging in das Haus vor ihm und schloss die Tür hinter sich.