"Wir spekulierten bis abends ..."

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Wir spekulierten bis abends, über alle möglichen Krankheiten, doch nichts schien uns richtig zu überzeugen. Ihr Vater unterbrach unsere Überlegungen, um Caroline abzuholen, denn morgen war Schule. Ich hatte Angst. Was, wenn ich wieder so einen Anfall bekomme?, dachte ich. Ich würde mich total blamieren. Und was paissiert, wenn dieser Mann wieder auftaucht? Sollte ich ihn darauf ansprechen? Doch meine Mum würde mir nochmal krank spielen nicht abnehmen... Das heißt, ich muss in die Schule. Sehr schön.

Was konnte ich gegen diese dämlichen Anfälle tun? Ich wusste es längst. Ich werde den seltsamen Mann fragen, egal ob es mir weiterhilft oder nicht. Ich hatte keine Wahl … Am nächsten Morgen stand ich wie immer auf und machte Frühstück. Meine Eltern sind Langschläfer, so bin ich es gewöhnt mich selbst zu versorgen und meistens allein zu essen. Die Gedanken meiner Mutter beschränkten sich sowieso nur auf den Begriff "Arbeit".

Ich ging duschen und stand dann hilflos vor meinem Kleiderschrank. Ich musste die ganze Nacht daran denken, was Caro gesagt hat. Lukas hatte sich um mich Sorgen gemacht … Ich spürte eine weitere Veränderung. Normalerweise war ich zurückhaltend was so etwas anging, doch ich war schon ganz kribbelig wenn ich an die Schule dachte. Ich wollte Lukas um jeden Preis auf mich aufmerksam machen und das machte mir große Sorgen.Normalerweise war ich eher nicht der Typ für sowas. Klar, war ich in den einen oder anderen Jungen verliebt gewesen oder bin es, aber so richtig auf mich aufmerksam machen, wollte ich dann doch nicht.

Ich wählte, dank des warmen Wetters, ein blaues luftiges Kleid und hoffte, dass er mir auch über den Weg laufen wird. Darin wird Lukas mich bestimmt bemerken. Hoffe ich doch! Langsam geriet ich in  Zeitnot. Ich hetzte die Treppe hinunter und rannte nach draußen. Caroline wartete schon auf mich und als sie mich sah, breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus. „Na du! Willst du mit deinem Outfit jemand Bestimmten beeindrucken?“ „Was, ich? Nein, wie kommst du darauf?“ Wir grinsten uns gegenseitig an. Doof wie immer. „Ich weiß nicht was ich zu deinen ganzen neuen Eigenschaften sagen soll …“ Ihr Grinsen wich einem zweifelndem, besorgten Gesichtsausdruck. Sie machte sich wirklich Sorgen, doch ich wusste auch nicht wie ich sie hätte beruhigen können, denn ich war einfach zu aufgedreht. 

Ruf der Wölfe - #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt