"Ich schaute mich um ... "

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 Ich schaute mich um, doch ich konnte ihn nirgends entdecken. Ich beließ es dabei, denn ich konnte mir später immer noch darüber Gedanken machen. Ich ging über die kleine Wiese, die noch zwischen mir und meinem Haus lag. Meine Eltern waren höchstwahrscheinlich sowieso nicht da. Waren sie nie. Sie behandeln mich nicht gerade schlecht, sie interessieren sich lediglich nicht wirklich für mich. Für mich war das keine große Sache mehr, ich hab mich dran gewöhnt. Als ich vor der Haustür stand, fummelte ich in meinem Rucksack nach dem Schlüssel. Ich fuhr vor Schreck zusammen, als ich ihn heulen hörte. Sein Heulen ließ meine Glieder erzittern, denn er hallte durch den ganzen Wald, bis zum Rande der Siedlung. Meine Haut kribbelte so lange bis sein Ruf verklang. Diesen Moment würde ich nie vergessen. Ich sah seine gelben, funkelnden Augen vor mir. Ich hatte das Gefühl, sie irgendwo anders schon gesehen zu haben, doch mir wollte nicht einfallen wo. Ich wusste nicht, wie lange ich auf dem Treppenabsatz stand, aber ich brauchte lange um mich zu beruhigen. Die Erinnerung an das Kribbeln jagte mir eine Heiden-Angst ein. Warum konnte ich mir einfach nicht erklären. „Sophie? Alles in Ordnung, mein Schatz?“ Ich zuckte zusammen, als meine Mutter mir ihre Hand auf meine Schulter legte. „Äh ja … ich denke schon.“ druckste ich herum. Sie schob mich zur Seite, öffnete die Tür und führte mich hinein. „Mum, mir gehts gut. Wirklich.“ Ich weiß nicht, was mich in diesem Moment am meisten nervte. Ihr Gesichtsausdruck oder die Tatsache, dass sie mich noch 7 mal fragte, ob wirklich alles in Ordnung sei. Sie sagt, ich hätte ausgesehen, als wäre ich in eine Schockstarre gefallen. War ich ja irgendwie auch. Ich spürte immer noch die Angst, als das Heulen des Wolfes durch Mark und Bein ging. Jedes Mal sagte ich ihr, dass alles in bester Ordnung war, obwohl das eine dreiste Lüge war. Sie beließ es dabei, mich nicht mehr auszufragen und wandte sich in Richtung Arbeitszimmer. So lief das bei uns ab. Morgens ausschlafen, mittags zur Arbeit und von der Arbeit ins Arbeitszimmer und weiter arbeiten. Wir sahen uns wie gesagt nur selten, eigentlich nur wenn ich den günstigen Wechsel zwischen Arbeit und Arbeitszimmer abpasse. Und das passierte selten. Meine Mutter ging, da sie anscheinend nicht das Bedürfnis hatte, ihr wertvolle Zeit für ihre Tochter zu opfern. Ich versuchte ihr das nicht übel zu nehmen und verschwand in mein Zimmer. Es war für mich wie eine Zuflucht. Direkt unter dem Dach hatte ich meine Ruhe und konnte machen was ich will. Doch als ich oben ankam, bemerkte ich, dass ich weinte. Tränen liefen mir über die Wangen, ohne dass ich es mitbekommen hatte. Ich schmiss mich aufs Bett und wollte nichts anderes als …. Was wollte ich? Die Anfälle würden nicht aufhören, dessen war ich mir sicher. Aber so konnte mein Leben doch nicht weiter gehen. Ich konnte doch nicht mit dieser ständigen Angst leben. Was sollte ich nur tun?! Mit der Angst im Nacken umhüllte mich der Schlaf und ich träumte.

Ich lebe vom Feedback. Lasst mir eure Meinung da ;)

Bin heute so richtig in Schreib-Laune ^^ morgen kommt auf jeden Fall noch mehr.

Dieses Kapitel ist für meine Freundin wolflove_10. Ich hoffe, die Geschichte gefällt dir auch weiterhin ;) Schaut mal in ihre Geschichte rein, die bald kommt ^^

Eure Annso

Ruf der Wölfe - #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt