"Danke, sagte ich knapp ..."

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 „Danke.“ sagte ich knapp und machte Anstalten weiter zu gehen. Er nickte und ging neben mir her.. Ein Wunder, dass ich mich überhaupt auf den Beinen halten konnte so nervös war ich. Wo war nur mein Selbstvertrauen von heute Morgen hin?! Wenn man es brauch, war es nicht da.

„Sehen wir uns heute nachmittag?“ fragte Lucas mich. Die Volleyball-AG! Mist! Ich wusste, dass ich irgendwas vergessen habe. „Ja, denke schon.“ Lucas und ich gingen beide in die Volleyball-AG, doch das bedeutete heute für mich, eine weitere Möglichkeit umzukippen. Was hab ich für ein Glück. Und dabei machte ich das eigentlich nur, weil meine Mum irgendwann mal der Annahme war, ich würde mich nicht genug einbringen. Also sollte ich mir irgendeinen Club aussuchen, dem ich an einem Nachmittag der Woche statt ihrer auf die Nerven gehen kann. „Gut, dann sehen wir uns ja später.“ Er lächelte mich an und ich zurück obwohl ich den Verdacht hatte, dabei ziemlich dämlich auszusehen. Ich drehte mich um und ging ohne mich noch einmal um zudrehen, aus Angst in Versuchung zu geraten ihn anzustarren.

Caroline wartete schon auf mich und versuchte ihr Grinsen zu verbergen, was ihr aber nicht wirklich gut gelang. „Naaaa? Was hat er gesagt?“ Ich konnte nicht anders und musste einfach grinsen. „Ach, nichts besonderes … Nur das mir mein Kleid sehr gut steht.“ Caroline kreischte auf und freute sich total. Die restlichen Stunden verliefen ziemlich langweilig doch mit jeder Minute die verstrich wurde ich nervöser. Die Trainingsstunde kam immer näher und näher. Als es endlich so weit war konnte ich kaum noch stillsitzen.

„Ich muss los. Viel Glück!“ verabschiedete sich Caro und grinste mich vielsagend an. Ich umarmte sie und machte mich auf den Weg. Als ich an der Cafeteria vorbei kam hörte ich, wie jemand meinen Namen rief. Wieso lief er mir ausgerechnet heute so oft über den Weg? Ausgerechnet heute? Hasste mich das Schicksal so sehr? Das machte mich wirklich wahnsinnig. „Hey, Lukas. Hast du Lust mich zu begleiten?“ Hatte ich das gerade wirklich gesagt? Was war los mit mir, verdammt? „Klar!“ sagte er, sichtlich erfreut.

Wir gingen nebeneinander her nach draußen auf dem Weg zur Turnhalle. „Und wie geht es so?“ Er versuchte mich in ein Gespräch zu verwickeln, doch so etwas hat mit mir noch nie besonders gut funktioniert. „Ganz gut. Und dir?“ fragte ich zurück. „Auch.“ Von mir aus hätten wir Stunden weiter schweigend nur nebeneinander her gehen können, doch wir kamen meiner Meinung nach viel zu schnell an. Er öffnete mir gentle-men-like die Tür und sagte mit einem unverschämten Grinsen: „Ladys first.“

Ich grinste zurück. Doch weiter kam ich schon gar nicht, denn das Schwindelgefühl kam wieder. Ich dachte nur, bitte nicht jetzt, bitte nicht jetzt. Ich fing an zu schwanken und hörte Lukas Stimme: „Hey, alles in Ordnung? Du siehst so blass aus ...“ Ich war nicht in der Lage ihm zu antworten, denn schneller als sonst wurde mir schwarz vor Augen … !

Ruf der Wölfe - #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt