"Oh shit."

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Oh shit! War ja klar, denn wie konnte es auch anders sein? Er blickte mir direkt in die Augen. Dieser schräge Typ hatte echt krasse Augen: vollkommen schwarz mit kleinen goldenen Sprenkeln drin. „äh … hi.“ Brachte ich stotternd hervor, während ich Caroline das erste Mal sprachlos erlebte. Er hielt mir die Hand entgegen, um mir auf zu helfen und ich nahm sie der Höflichkeit wegen an. Seine Hand war warm … so warm, als hätte er Fieber. Ich ließ so schnell wie möglich wieder los, denn ein komisches Gefühl überkam mich, doch darum konnte ich mich jetzt nicht kümmern und verdrängte es. „K … Können wir ihnen irgendwie helfen?“ fragte Caroline. Die Situation war ihr sichtlich unangenehm. „Jetzt da du fragst ... Da wäre eine Kleinigkeit. Du kennst Adrian. Würdest du mir den Gefallen tun und ihn anrufen?“ So, es gab eindeutig noch jemanden, der sie nicht mehr alle hatte und nicht nur mich. „Ich soll bitte was tun?“ Meine Angst war wie weggeblasen. Das sollte doch wohl ein Scherz sein. „Ihn anrufen. Er war sehr wütend heute Morgen. Naja, wütend trifft es vielleicht nicht ganz, aber enttäuscht. Du solltest das klarstellen.“ Wut brodelte in mir. „Ist das alles? Sie sind das letzte Mal einfach verschwunden ohne auch nur ein einziges Wort der Erklärung und jetzt soll ich mich um ihren Schützling kümmern, oder wie?“ Das glaubt der doch wohl selber nicht, doch er ließ sich nichts anmerken und blieb die pure Ruhe. „Ich muss ihnen widersprechen. Es liegt keines falls in meinem Interesse meinen 'Schützling', was er nicht ist, aus seinem Schlamassel zu ziehen, doch ich glaube es ist zu eurem Nutzen, wenn ihr euch versteht.“ Mit jedem Wort, das er sagte, zweifelte ich mehr an meinem Verstand. „Was geht sie das dann an, was Adrian oder ich tun? Meiner Meinung nach sind wir schon groß genug.“ Ich wollte ihm zu verstehen geben, dass er mir gar nichts zu sagen hatte, doch hauptsächlich, wollte ich mich davon selbst überzeugen, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es momentan ganz anders aussieht. „Das ist eine gute, berechtigte Frage. Und es ist noch nicht die Zeit für eine Antwort.“ Er holte eine Karte hervor, drückte sie mir in die Hand und drehte sich um. Und ging … „Will der mich verarschen?“  Ich schaute meine beste Freundin an, die unser Gespräch neugierig verfolgt hatte. „Scheinbar nicht.“ Der Eifer hat sie anscheinend gepackt, denn sie war ganz hibbelig. „Ruf ihn an. Nun mach schon.“ Sie schaute mich mit großen, leuchtenden Augen an. „Wir haben keine Zeit, okay? Lukas wartet bestimmt schon auf uns.“ Dass ich meine Augen verdrehte, bekam sie durch ihr heftiges Kopfschütteln gar nicht mit. „Ausrede!!! Aber gut. Ich lass es einmal durchgehen, doch heute Nachmittag kommst du nicht drum herum. Ich bin zwar immer noch skeptisch gegenüber diesem Adrian, aber  dieser schräge Typ scheint es echt gut zu meinen. Er weiß irgendetwas.“  Das Gefühl hatte ich auch und ich wollte verdammt nochmal wissen, was.

Ruf der Wölfe - #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt