"Ich wich den Bäumen aus ..."

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 Ich wich den Bäumen aus, stolperte den Weg entlang und hielt nicht an. Ich hatte keine Ahnung wie weit ich gerannt bin aber irgendwann war ich gezwungen anzuhalten. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Mal wieder! Ich wusste nicht mehr in welcher Richtung die Schule lag, da alles gleich aussah. Meine Nerven wurden noch mehr strapaziert als ich in dem Busch mir gegenüber gelbe Augen glitzern sah. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass es hier gefährliche Tiere gibt … Ich versuchte mich so langsam wie möglich von dem Tier zu entfernen, doch der erste Schritt schreckte es auf und es sprang direkt auf mich zu. Es war mit Abstand der größte Wolf den ich je gesehen hatte. Er war fast genauso groß wie ich und schaute mich aus den funkelnden gelben Augen an. Sein Fell war in den verschiedensten Brauntönen gefärbt. Ich war vor Schreck erstarrt und konnte mich keinen Millimeter bewegen. Doch irgendetwas an ihm war seltsam. Er hätte mich töten können und ich hätte als Mittagessen geendet, doch er stand mir nur gegenüber und schaute mich an. Er sah …. ich wusste nicht wie ich es beschreiben konnte, aber er sah freundlich aus. Soweit das irgendwie möglich war. Langsam wurde es mir extrem unheimlich. Theoretisch könnte ich jetzt losrennen. Anders würde ich hier nicht mehr wegkommen. Ich spannte mich an, holte tief Luft und rannte. Ich rannte, wie noch nie zuvor. Die Angst trieb mich an, denn er war mir auf den Versen. Ich hörte seine Pfoten auf dem Boden aufschlagen und wenn ich danach urteile war er direkt hinter mir. Ich wagte es, zur Seite zu sehen und sah, wie er zwischen den Bäumen kurz hinter mir her rannte. Aber was mich am meisten erstaunte, war jedoch, dass er anscheinend einen Wettkampf daraus machte. Er überholte mich lief jedoch in ein paar Meter Entfernung neben mir her, statt mich anzufallen. Vielleicht hatte er eine Krankheit und war deshalb so „zutraulich“. Ich verlangsamte mein Tempo, um zu sehen was er tut. Er verlangsamte ebenfalls als würde er auf mich warten. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Das war verdammt nochmal nicht normal. "Was willst du von mir ?“ schrie ich in den Wald und sackte auf den Waldboden. Langsam wurde ich verrückt. Ich spürte wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Die Ereignisse der letzten Tage stürzten auf mich ein und drohten mich zu ersticken. Ich erschrak fast zu Tode, als mich jemand anstupste.

Ruf der Wölfe - #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt