"Ich hab Hunger ..."

2.2K 175 20
                                    

"Ich hab Hunger, da ich nicht zum Mittagessen kam. Ach ja, das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt bzw. du hast mir nichts davon gesagt. Seit wann hast du denn jetzt ein Panzerknie?“ Ich schaute nach wie vor verdutzt drein. „Mensch, Caroline. Was redest du denn da für ein Zeug?“ Langsam hatte ich das Gefühl, nur von seltsamen Leuten umgeben zu sein und das ich noch die normalste wäre, was mir die Welt echt hoffnungslos verloren erscheinen ließ.

„Ich wollte dir einen Tritt verpassen, da du dich ziemlich idiotisch. um es noch nett auszudrücken.  benommen hast gegenüber Lucas, der dir ja so egal ist, aber als ich dich getreten hab war dein Bein hart wie Metall. Ich hab mir meinen Fuß geprellt dabei.“ Sie drehte sich zu mir um und wartete auf eine Erklärung, die ich jedoch selber nicht hatte. „Ich.... Bist du sicher? Ich....hab keine Ahnung. Ich raff überhaupt nicht mehr, was hier eigentlich los ist.!“ Und alles sprudelte aus mir raus.

Ich erzählte ihr alles. Von meiner Reizbarkeit, dem Schwindelanfall und dem seltsamen Mann. „Was ist los mit mir?“ fragte ich Caroline, doch auch sie konnte mir keine Antwort geben. „Okay, ich gebe zu, irgendetwas ist wirklich seltsam. Das ist nicht mehr normal. Aber lass den Kopf nicht hängen. Wir lassen uns doch nicht einfach so klein kriegen. Wir gehen jetzt zu dir nach Hause, setzen uns an den PC und recherchieren ob es vielleicht eine Krankheit ist oder etwas vollkommen anderes. Du weißt doch wie ich so was liebe. Also, komm steh auf und los geht’s. Endlich passiert mal etwas spannendes.“Ich weiß nicht wie meine beste Freundin des immer schafft mich immer aufzuheitern. „Na schön. Lass uns gehen.“ Und wir machten uns auf den Weg nach Hause.

Wir schwiegen den ganzen Weg über. Ich wusste, dass sie schon vollkommen in ihren Grübeleien versunken war. Ich wollte diese ganzen seltsamen Vorkommnisse nicht in meinen Kopf lassen. Nur ein Gedanke schlich sich in meinen Kopf ... Lucas hat sich Sorgen um mich gemacht.

Als wir endlich vor meiner Haustür angekommen sind, hat sie mich bereits mit ihrer Aufregung angesteckt. Ich konnte kaum noch meine Tasche halten, so sehr zitterten meine Finger. Vielleicht weiß ich in einer halben Stunde schon was mit mir los ist, dachte ich mir. „Los, los, los. Ich muss recherchieren.“ hetzte mich Caroline. Vor Nervosität ließ ich dann auch noch die Tasche fallen und der gesamte Inhalt leerte sich vor uns aus. „Och, Sophie. Manchmal denke ich echt, du wurdest bei der Vertelung der motorischen Fähigkeiten nicht anwesend und hast schlafend in einer Ecke gelegen oder so.Danke, Caroline. Bau mich ruhig weiter so auf, dachte ich und bückte mich, um die Sachen wieder einzusammeln. Und dann sah ich ihn ...

Er stand direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite und starrte zu uns herüber. War das Zufall? Was wollte er von mir? Für einen Moment hatte ich den Gedanken, einfach rüber zu gehen und ihn zu fragen, doch dazu kam ich nicht mehr, denn vor meinen Augen begann wieder alles zu verschwimmen und mir wurde tierisch warm. Oh nein, nicht schon wieder. Ich musste taumeln und wäre auf den Platten aufgeschlagen, hätte Caroline mich nicht aufgefangen. „Sophie! Hey, hörst du mich?“ Ich hörte Carolines Stimme wie als würde sie von weit her kommen. „Hey, bleib hier! Nicht bewusstlos werden. Fuck, wo ist nur mein Handy?????“ Carolines Stimme klang ernst aber sie konnte ihre Angst nicht verbergen.

Ich wollte ihr zeigen, dass ich noch da war, doch ich konnte mich weder bewegen noch sprechen. Meine Glieder brannten und es fühlte sich an als würde ich in Stücke gerissen werden. Wo war dieser Mann? Sah er, was mit mir passiert? Konnte er es stoppen? Weiter kamen meine Gedanken nicht, denn alles wurde schwarz … 

Ruf der Wölfe - #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt