Yoonmin?

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POV Michelle

Noch halb im Schlaf versuchte ich mich auf die andere Seite zu bewegen. Allerdings klappte das nicht ganz so wie mein schlafendes Ich es sich vorgestellt hatte, denn irgendetwas zog mich wieder zurück. Seufzend blinzelte ich den restlichen Schlaf weg, um endlich aufstehen zu können. Das was ich jedoch danach sah, verwunderte mich dann doch etwas.

Ein schlafendes Namjoon, welches seine Arme um meinen Bauch geschlungen hatte. Lächelnd blieb ich einen Moment so liegen und beobachtete ihn. Sein Gesicht hatte einen zufriedenen Ausdruck und er träumte gerade etwas. Seine Augen zuckten hin und her obwohl sie geschlossen waren.

Seine Haare waren mehr als verwuschelt und hingen ihm in die Stirn. Vorsichtig strich ich sie ihm aus der Stirn und konnte nicht anders als sie noch einmal zu verwuscheln. Und dies war der Zeitpunkt, an dem ich mir einen meiner Wünsche erfüllt hatte.

Ich verrenkte mich halb um auf die Uhr neben dem Bett zu schauen, da er sich immer noch an mir festkrallte. 9:23... es ist schon lange Zeit aufzustehen. Seufzend drehte ich mich wieder zu dem pinken Ungeheuer, das immer noch friedlich schlief.

„Namjoon", versuchte ich ihn vorsichtig zu wecken, „du musst aufwachen." Keine Reaktion. Ich tippte ihm leicht auf den Arm, immer noch keine Reaktion. Nicht mal ein zucken. Der ist ja noch schlimmer als Yoongi!

„Namjoon!", rief ich jetzt, „es tut mir wirklich leid, aber es ist schon spät genug!" Das einzige, was er tat, war mich nur noch fester im Arm zu halten. Mit allen Kräften versuchte ich mich aus seinem Klammergriff zu befreien, wahrscheinlich bekam er gerade ein paar Tritte ab, aber es war so gut wie hoffnungslos.

Ein bisschen süß war es ja schon... und es war mega bequem in seinen Armen zu liegen. Ich kam in Versuchung mich einfach wieder an ihn zu kuscheln und weiter zu schlafen, aber laut meinem Bauch hab ich definitiv zu wenig gegessen.

Also stemmte ich mich wieder gegen seine Brust und gewann etwas Abstand zwischen uns, was Namjoon allerdings nicht gefiel. Er runzelte kurz die Stirn, bevor er mich urplötzlich wieder an sich heran zog. Durch den plötzlichen Schwung, landete ich schlussendlich halb auf ihm drauf.

Genervt rollte ich die Augen und versuchte wieder von ihm weg zu kommen, scheiterte jedoch kläglich. Wie kann er bitte so stark sein? Er schläft! Kann mir das bitte mal einer erklären?

Eine letzte Idee bekam ich, bevor ich aufgab. Ich zwickte ihn in die Seite und hoffte, dass er wie alle anderen normalen Menschen kitzelig war. Ein Knurren bekam ich als Antwort, weshalb ich nicht einmal daran dachte aufzuhören.

Nach weiterem Zwicken bewegte er sich endlich ein bisschen. Na bitte geht doch! Noch einmal zwickte ich ihn in die Seite und rief: „Namjoon! Aufwachen! Jetzt!" Diesmal bekam ich sogar eine Antwort. Zwar leise und immer noch mehr knurrend als sprechend, aber immer hin etwas. „Nur noch fünf Minuten", beschwerte er sich. „Vergiss es! Aufstehen!", rief ich und bewegte mich wieder von ihm weg.

Dann ging alles irgendwie ziemlich schnell. Er schmiss mich förmlich von sich herunter auf die Matratze und beugte sich über mich. Seine Arme stützte er links und rechts von mir ab. All das passierte in Sekundenschnelle, sodass ich nicht einmal reagieren konnte.

Konzentrieren oder die Situation überhaupt realisieren konnte ich allerdings auch nicht, denn Namjoon beugte sich jetzt gefährlich weit zu mir hinunter und schaute mir dabei unablässig in die Augen. Seine waren noch dunkler als sowieso schon und mir blieb die Luft weg, als er mich mit seinem Blick fixierte.

Er war nur noch ein kleines Stückchen von meinem Gesicht entfernt und mir wurde das ganze langsam unheimlich, als es laut an der Tür klopfte. Namjoon blickte auf und entfernte sich wieder von mir. Als er aufstand und zur Türe ging, atmete ich zitternd aus. Das war knapp...

Ich fuhr mir einmal übers Gesicht und richtete mich dann auf um zu sehen wer an der Türe stand. Jimin lehnte sich an den Türrahmen und strich sich durch die Haare. Soweit normal... aber da war etwas an ihm, was gestern noch nicht da war.

Ich sah es nur kurz, da er sich wieder bewegte, aber ich war mir sicher, dass ich richtig lag. Als er sich wieder zur Seite drehte, sah ich es deutlicher. Ein dunkler lila und rot angelaufener Knutschfleck.

Ich konnte nicht anders, als einmal über Yoonmin zu fangirlen: "Naww!" Erschrocken blickte Jimin zu mir und griff sich an den Hals. Namjoon stand etwas verwirrt daneben und schien sich das ganze zusammen reimen zu wollen.

"Namjoon, du hast den höchsten IQ von dem gesamten Hotel hier und hast das da", ich deutete auf Jimin, "noch nicht bemerkt?" Aaah... er denkt, er denkt, yay er hat es verstanden!

"Okay, warte.. du... und Yoongi...", fing er an und drehte sich wieder zu Jimin um. Dieser schaute ein wenig verunsichert und wusste nicht ganz wohin mit sich. Nervös strich er über den Bluterguss und trat von einem auf's andere Bein.

POV Namjoon

Gerade als ich sagen wollte, dass die beiden echt gut zusammen passten, kam Yoongi um die Ecke und sah zwischen dem betretenden Jimin, der immer noch grinsenden Michelle und mir hin und her. "Was ist hier los?", fragte er.

"Nichts...", fing ich an zu erzählen, wurde aber sofort wieder unterbrochen. "Na dann ist ja alles gut", lächelte Yoongi und legte einen Arm um Jimin. "Nawww", fangirlte das, ab jetzt nur noch halb lebendige, Wesen da hinten und ließ sich auf den Rücken fallen. Ich verdrehte die Augen und wandte mich wieder zu den beiden Turteltäubchen. 

Yoongi schaute zuversichtlicher als Jimin, welcher sich an die Hand seines Freundes krallte. Ich stieß einmal die Luft aus und wollte sie nur noch ein bisschen auf die Golter spannen, als Michelle wieder von den Toten auferstand: "Wehe du sagst nein, dann kannst du was erleben!"

Ich entschied mich dann doch nicht länger zu warten und musterte Jimin und Yoongi, bevor ich sagte: "Ich kann euch ja eh nicht davon abbringen...." Jimin blickte überrascht auf und fiel Yoongi erleichtert um den Hals. "Siehst du, hab ich doch gesagt", meinte der ältere und wuschelte ihm durch die Haare.

Ich musste lächeln und drehte mich zu Michelle, die endlich mal aufgestanden war und nun neben mir stand. Auch sie hatte ein Lächeln im Gesicht, was sie noch schöner aussehen ließ, als sie sowieso schon war. Ich wünschte mir nichts mehr, als sie in meinen Armen zu halten und mein Mädchen nennen zu können.

"Warum tust du es nicht?", ertönte Yoongis Stimme neben mir, welche mich aus meinen Gedanken holte. Ich schaute ihn nur verwirrt an, bis er zu Michelle rüber nickte, welche sich mit Jimin unterhielt. Ich zuckte nur mit den Schultern. Yoongi konnte mich schon immer durchschauen und half mir damit meistens weiter.

"Na los geh schon! Sie mag dich genauso wie du sie!" Mit diesen Worten schubste er mich auf sie zu. Toller Freund... aber was soll man machen. Jedenfalls ging ich von hinten auf sie zu und bemerkte Jimins Blick. Bittend sah ich ihn an und legte einen Finger auf meine Lippen. Er verstand und hörte wieder Michelle zu.

Gerade als Jimin wieder anfing zu erzählen, legte ich meine Arme um sie und zog sie an mich. Jimin und Yoongi, welcher ebenfalls hinter Jimin stand und ihn umarmte, lächelten, als Michelles Wangen sich rot färbten und sie leicht lächelnd zu Boden schaute. Vielleicht stimmte es ja was Yoongi gesagt hatte...

Spanien oder Korea? | Namjoon Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt