POV Michelle
In Namjoons Pulli vergraben, saß ich nun unten in der Lobby und versuchte meine Eltern zu erreichen. Namjoon hatte es sich neben mir bequem gemacht und unterhielt sich mit Hoseok. Ganz toll wenn man kein Koreanisch kann...
Weiter, da sich meine Mutter am Telefon meldete:
„Hallo Mama."„Michelle? Endlich meldest du dich mal! Wir haben den Absturz im Fernsehen gesehen. Geht's dir denn gut? Und Nina?"
„Ganz ruhig Mama... also mit geht es gut. Ich war zwar kurz Bewusstlos, aber es hat mich jemand gerettet. Nina liegt noch im Krankenhaus, ihr Arm war gebrochen und musste geschient werden. Soweit geht's ihr aber gut."
„Das ist gut zu hören. Du ich werde gerade von Tamara und Maret umringt, willst du sie sprechen?"
Ich musste grinsen, weil ich ihre Stimmen schon seit Anfang an im Hintergrund hörte. Ich kam gar nicht zum antworten, als schon Tamaras Stimme am Telefon erschien.
„Naa?", begrüßte mich Tamara, „Wie geht's dir so?" Dazwischen rief Maret irgendetwas mit „Hallo"... oder so ähnlich. „Mir geht es eigentlich ganz gut..." „Maret hör endlich auf durch die Gegend zu hüpfen!"
Ich stellte mir die Situation bei mir zuhause ziemlich witzig vor. Meine Eltern total gestresst wegen dem Flugzeug am Tisch sitzend, Tammy genervt auf dem Sofa mit dem Telefon in der Hand und Maret am durch-die-Gegend hüpfen.
„Ich hab aber zu viel Energie", beschwerte sie sich. Ich hörte nur wie Tamara genervt seufzte und irgendetwas nach ihr warf. „So wo waren wir?", fragte sie, als wäre gar nicht passiert, während nur ein dumpfes „Au" von Maret zu hören war.
„Ihr seid echt nicht normal", lachte ich und bekam ein zweistimmiges „Du auch nicht!" zurück. Es tat gut ihre Stimmen zu hören, denn so ganz war der Absturz noch nicht vergessen, auch wenn ich davon nicht viel mitbekommen hatte. Am Telefon erzählten beide von der Schule, wobei sie sich immer wieder gegenseitig unterbrachen und ergänzten.
Ich merkte gar nicht, dass eine Träne meine Wange herunter tropfte und zuckte nur kurz zusammen, als Namjoon sie sacht weg wischte und meine Hand nahm. Ich schaute ihn dankend an und bekam ein verständnisvolles Lächeln zurück. Ich überlegte kurz, musterte sein Gesicht und unterbrach das Gespräch von den beiden Verrückten in Deutschland: „Sagt mal seid ihr gerade alleine in einem Raum?"
„Warte... jetzt schon." Marets Stimme klang aufgeregt, als wäre es ihre Geburtstagsüberraschung. „Na los erzähl schon, oder nein ich will raten!" Jup, Tamara facepalmte sich gerade, was die jüngste von uns natürlich nicht davon abhielt zu raten.
„Aaaalsoo, ich sag du bist eigentlich ganz happy, weil du durch nen Zufall Namjoon getroffen hast, der jetzt neben dir sitzt!" Jetzt herrschte erstmal Stille. Auf meiner Seite weil es eigentlich wahr war und auf der anderen, weil sich Tammy jetzt dachte, dass Maret definitiv zu viele Fanfictions ließt.
„Ausnahmsweise ist das mal richtig...", antwortete ich ziemlich ruhig dafür, dass es gerade in mir brodelte. „Wie...", kam es jetzt aus dem Hörer, „jetzt echt? Du verarschst uns oder?" „Nein tu ich nicht." „Erzähl! Jetzt!", verlangte Tamara, die ihr Stimme zuerst wiederfand. Ich erzählte ihnen die gesamte Geschichte, von Anfang bis Ende, ließ die ganze Yoonmin Action jedoch aus, weil Maret sonst definitiv gestorben wäre. Als ich geendet hatte, war Hoseok schon lange auf einem der Sofas eingeschlafen und am anderen Ende herrschte Schweigen.
„Tammy?" „Hmm?" „Wir brauchen nen Shippingnamen..."
POV Namjoon
Nachdem Hobi auf dem Sofa eingepennt war, setzte ich mich vorsichtig neben Michelle, der eine Träne an der Wange herunter lief. Ich wischte sie langsam weg und nahm ihre Hand. Sie musste ihre Familie wirklich vermissen.
Sie fragte etwas, was ich nicht verstand und schaute mich dann einmal prüfend an, bevor sie eine ziemlich lange Geschichte erzählte. Irgendwann, nach ganzen zehn Minuten erzählen, erwähnte sie einmal „BTS" und hielt sich das Telefon ein Stück weiter vom Ohr weg.
Am Ende der Erzählung wurde sie, glaube ich, noch mit tausenden Fragen bombardiert, die sie augenrollend beantwortete. Ich hörte Yoongis, Jimins, Hoseoks, Jins und meinen Namen in einem Satz. Etwas leiser erwähnte sie die beiden jüngsten von uns, welche noch immer vermisst wurden.
Die nächste Frage machte sie wohl etwas stutzig, denn sie schaute mich an, schaute wieder nach vorne und fragte irgendwas zurück. Leicht verzweifelt schüttelte sie den Kopf, reichte das Telefon aber kurz darauf an mich weiter. Fragend nahm ich es an und meldete mich.
„Hallo, ich bin Maret und neben mir sitzt Tamara, wir sind Freundinnen von Michelle. Wir hätten eine kleine Frage, und zwar hat Michelle von einem Foto erzählt. Wenn ihr das noch habt, würdet ihr uns das schicken?" Ich musste mich zusammen reißen nicht zu lachen, denn das Foto hatte ich schon fast wieder vergessen. „Moment ich frag mal eben Hoseok." Ich reichte Michelle das Telefon wieder zurück, als Jimin total aufgelöst die Treppen hinunter rannte.
„YOONGI STEHT NICHT MEHR AUF!", rief er uns schon von weitem zu und ich sprang auf. Michelle sagte noch etwas zu ihren Freundinnen und legte auf, bevor sie ebenfalls aufstand und Jimin in den Arm nahm. Ich verdrängte gerade die Tatsache, dass er kein Oberteil mehr anhatte.
Unter Tränen erzählte ChimChim uns was passiert war: „Naja, wir haben uns geküsst und dann ist er einen Schritt weg gegangen, hat sich verwirrt umgeschaut und ist zusammengeklappt..." „Hat er noch was an oder müssen wir uns auf... Dinge... vorbereiten?", fragte Hobi. Leicht verlegen schaute Jimin auf den Boden: „Naja, halb?" Das kann ja was werden...
Als wir schwer atmend an den Zimmer der beiden ankamen, sahen wir Yoongi liegend vor dem Bett. Wie Jimin es angekündigt hatte, ohne T-Shirt. Aber er war wach, er bewegte leicht den Kopf und blinzelte. Sofort stürzte Jimin auf ihn zu und kniete in der nächsten Sekunde auch schon neben ihm.
„Er soll sich bloß nicht bewegen!", rief Michelle, bevor sie wieder zur Rezeption rannte. „Passt du ein bisschen auf Jimin auf?", bat ich Hoseok, der eine Kopfbewegung in Richtung Michelle machte. „Danke", sagte ich noch schnell, bevor ich Michelle hinterher lief.
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Spanien oder Korea? | Namjoon
FanfictionEigentlich war nur ein entspanntes Auslandspraktikum geplant. Was sich jedoch nach Michelles 17. Geburtstag anbahnte, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand... Zur gleichen Zeit verzweifelt Namjoon auf einem deutschen Flugplatz und versucht alle Me...