Spanien oder Korea? | Namjoon

nicht so geheime Geheimnisse

POV Namjoon

Langsam öffnete die Krankenschwester die Türe zu Jins Zimmer und ließ uns eintreten. „Bitte seid leise und überanstrengt ihn nicht", sagte sie noch zu uns, bevor sie verschwand und uns mit ihrem Patienten alleine ließ. Jin lag in einem der beiden Betten und hatte die Augen geschlossen. Aus dem anderen Bett beobachtete uns ein Junge in Michelles Alter und verfolgte jeden von unseren Schritten. Langsam trat ich an das Bett heran und lächelte als Jin langsam die Augen öffnete und uns gequält ansah. „Hey Hyung", sagte Jimin leise und setzte sich neben den älteren auf die Bettkante. „Ihr habt aber lange gebraucht um mich zu finden...", sagte Jin gespielt beleidigt während seine Mundwinkel sich zu einem Lachen verzogen. Leise fing er an zu kichern, welches immer lauter wurde, bis es zu der gewohnten Fensterwischerlache wurde. Jimin war der erste, der sich anstecken ließ und vor lachen fast von dem Krankenbett fiel.

„Wie geht's dir denn?", fragte Hoseok den älteren, nachdem wir uns wieder beruhigt hatten. Jin zuckte mit den Schultern: „Nicht gut und nicht schlecht. Sie sagen aber, dass ich noch etwas hier bleiben muss, damit sie sicher sein können, dass ich keine bleibenden Schäden hab." „Einen Schaden hast du so oder so schon!", kam es aus der Ecke mit den Sesseln, auf die sich Yoongi gelegt hatte. „Nein. Ich hab sechs Schäden um mich herum", schoss Jin zurück, worauf wir wieder lachen mussten.

Nach einer Weile schaute mich Jin durchdringend an. Ich schaute fragend zurück, bis er endlich seinen Mund aufmachte: „Hast du nicht was vergessen?" Sein Blick wanderte durch den Raum bis er an Michelle hängenblieb und dann zu mir zurück schoss. Michelle stand immer noch an der Türe und hatte uns fünf Zeit alleine gegeben. Jetzt schaute sie ein klitzeklein wenig verunsichert, als sich alle Blicke auf sie richteten. Sollte ich es ihnen schon sagen? Oder ist es schon ziemlich übereilt? Ich entschied mich dafür und holte tief Luft um anzufangen.

POV Michelle

Die Frage von Jin warf mich dezent in den Vordergrund der Gespräche, auch wenn ich keinen Plan habe, was er gerade gesagt hatte. Namjoon schaute mich mit einem mit undefinierbaren Blick an und fing an zu sprechen... Hmm... Nein, es ist definitiv keine Sprache die ich verstehe. Oder? Nope, das ist definitiv Koreanisch. Jetzt stand ich noch verlorener im Raum und wusste nicht was ich machen sollte. Vor allem als Namjoon zwischendurch richtig laut wurde und so zornig guckte, das ich Angst hatte, er würde gleich etwas zerschmettern.

Nach einer halben Ewigkeit hörte er dann auch wieder auf zu sprechen und schaute mich unsicher an. Was denn?!? Ich hab ja noch nicht mal eine Vermutung was du gesagt haben könntest! Ich schaute einfach fragend zurück und man hörte Yoongi aus seiner Ecke kichern: „Alter! Sie hat keinen Plan was du gerade erzählt hast. Zur Erinnerung: du hast Koreanisch gesprochen." Jin face-palmte sich selbst und gab ein unnatürliches Knurren von sich. Ich glaube, tief in seinem Inneren hat er es schon aufgegeben.

Jimin grinste von einem zum anderen anderen Ohr und zwinkerte mir verschwörerisch zu. Dann öffnete er weit seinen Mund und fing laut und deutlich an zu sprechen: „Also, was Namjoon gerade gesagt hat..." Weiter kam er nicht, da Namjoon ihm den Mund zuhielt. Jin und Hoseok bekamen wieder einen Lachanfall, wobei sich Hobi auf Jins Bett, und damit auch teilweise auf Jin drauf, fallen ließ. Den Rest des Chaos kriegte ich nicht mehr mit, weil Yoongi mich an den Schultern packte und zur Türe schob.

Als sich die Türe wieder hinter uns schloss, verlor Yoongi keine Zeit und fing sofort an zu reden: „Gott, dadrin kann man es ja nicht aushalten!" Ich nickte und setzte mich auf einen der Stühle, die für die Besucher aufgestellt worden waren. Yoongi sackte neben mir auf einen anderen und sprach weiter: „Namjoon wollte zwar nicht, dass du das jetzt schon mitkriegst, aber wenn es jetzt nicht gesagt wird, dann wird es gar nicht mehr gesagt. Also klar, irgendwann schon, aber das irgendwann kann dann schon zu spät sein. Wenn er es überhaupt sagt. Du weißt wie manche Fans auf Freundinnen von Idols reagieren?" Ich nickte zögerlich. „Also, als Namjoon dich da unten aus der Masse rausgeholt hat, wusste eigentlich jeder von uns, welche Folgen das für ihn, und auch für dich, haben kann und haben wird. Eigentlich war es eine blödsinnige Idee von ihm zur Türe zu gehen, nachdem ich gerade erst von dort verschwunden war. Es tut mir übrigens echt leid, dass der Sicherheitstyp dich nicht durchgelassen hat. Auf jeden Fall war es echt bescheuert von ihm dich zu holen, aber er hat es getan. Und das muss was heißen. Im Zimmer gerade eben, wo er so laut geworden ist, hat er sich nicht darüber beschwert, dass es jetzt Fotos von ihm und einem Mädchen im Arm gibt, sondern, dass es Fotos von dir im Internet gibt. Es ist ihm schlicht weg egal, was das für Folgen für ihn oder BTS komplett haben wird. Aber... die Folgen für dich würde er um alles in der Welt verhindern wollen."

Ich schaute ihn wohl ziemlich ungläubig an, denn er musste anfangen zu schmunzeln. „Das hat er wirklich gesagt?", fragte ich, meine Augenbrauen hochgezogen. Er nickte nur und lehnte sich nach hinten. „Was ich damit sagen wollte ist...", er machte eine kleine Pause und holte einmal tief Luft, „er hat voll den Crush auf dich. Schon seit du vor dem Flugzeug so verträumt durch die Gegend gestarrt hast. Man hat das richtig gemerkt wie er dich die ganze Zeit im Flugzeug im Auge gehabt und dich aus dem Augenwinkel beobachtet hat." Er lächelte mich aufmunternd an, da ich wahrscheinlich ziemlich geschockt aussehen haben muss. Ich konnte mich im ersten Moment kaum bewegen und versuchte erst einmal meine Gedanken zu ordnen. „Keine Sorge", versuchte Yoongi mich zu beruhigen, „uns macht es nichts aus. Ich hab schon mein »Okay« gegeben. Unten am Strand, weißt du?" Mir blieb der Mund offen stehen, als ich mich an die leicht beängstigte Situation erinnerte. „Und...", Yoongi drehte seinen Kopf zur Türe und lauschte einen Moment, „...Jin auch. Die anderen shippen euch ja eh schon..."

Okay das ist jetzt viel auf einmal gewesen...