Spanien oder Korea?

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POV Namjoon

Das Auto hielt vor dem großen Gebäude, das man schon von weitem sehen konnte. Ich hielt Michelles Hand und behielt die anderen Jungs im Auge, da noch nicht alle von der Idee überzeugt gewesen waren, die ich und der Manager hatten.

Zwar werden einige unserer Fans enttäuscht sein, aber ich hoffe, dass sie verstehen werden, dass ich nur das beste für die Member möchte. Mit den Veranstaltern ist laut unserem Manager alles geregelt und ich bin schon ein bisschen stolz auf mich, dass ich ihn von meiner Idee überzeugt habe. Es geht dabei schließlich ziemlich viel Gewinn für das Entertainment verloren.

Aber wir stehen jetzt ja vor dem Flughafen, was bedeutete, dass ich es irgendwie geschafft hatte. Langsam trat ich in die Reihe der Member von BTS und schaute auf das große Gebäude, hinter dem die Flugzeuge aufstiegen und landeten.

Ganz ehrlich, es fühlte sich gerade an, als würden wir in den Krieg ziehen. Einen Krieg gegen das Flugzeug, dass gleichzeitig aber unsere einzige Hoffnung war, lebend in Seoul zu landen. Als wir losliefen, fehlten eigentlich nur noch die Kameramänner, die das ganze in Slow-Motion aufnahmen.

Leider war das aber kein Film, wir keine Schauspieler und das Flugzeug nicht auf einen Greenscreen projektiert. Im Wartebereich sah man fast allen von uns unsere Zweifel an.

„Hier", meinte plötzlich Michelle und hielt ihre Hand mit Tabletten ausgestreckt. Fragend schaute ich sie an, doch sie antwortete nur: „Beruhigungstabletten..." Sie selbst schluckte auch eine der kleinen Tabletten und spülte sie mit Wasser hinunter.

Bei Jimin schlugen sie am schnellsten an. Er wurde schläfrig und lehnte sich bei Yoongi an, der ihm liebevoll durch die Haare wuschelte. Geredet wurde nach der Wirkung der Tabletten nicht mehr viel, auch nicht als wir aufgerufen wurden und über die Rampe ins Innere des Flugzeugs geführt wurden.

Als hätte man meine Emotionen und Gedanken einfach ausgeschaltet, ließ ich mich in meinen Sitz fallen und schloss seufzend meine Augen. Den anderen ging es nicht anders und ich verschlief die meiste Zeit des Fluges. Später erfuhren wir, dass Jin der einzige war, der zumindest die Sicherheitseinweisung mitbekommen hatte, aber danach auch weggepennt war.

~~

Ich wachte von einem Ruckeln des Flugzeugs auf und schaute verschlafen aus dem Fenster. Wir waren gerade gelandet und rollten über die  Landebahn zu dem Stehplatz des Monstrums, das uns hergebracht hatte. Jin war ebenfalls schon wach und weckte Kookie und Tae auf. Zwischendurch waren wir immer mal wieder wach gewesen, aber die meiste Zeit waren wir von den Tabletten ausgeknockt gewesen. Ziemlich praktisch die Dinger...

„Guten Morgen", gähnte Michelle neben mir und streckte sich. Ich musste lachen, denn ihre Augen waren ungefähr genauso klein wie die von Seventeens Hoshi. „Morgen", antwortete ich ihr, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte. Hinter uns wachte nun auch Yoongi auf und rüttelte an Jimins Schulter. Der kleine hatte die gesamte Zeit geschlafen und Yoongi hatte ihn nur einmal zum Essen zwingen müssen, bevor er wieder eingeschlafen war.

Vielen Dank, dass sie mit unserer Fluggesellschaft geflogen sind!", krächzte es noch aus den Lautsprechern, bevor wir endlich aufstehen durften. Ich war der erste von uns, der wieder draußen stand und frische Luft atmen durfte. Nach ein paar mal tief durchatmen, drehte ich mich um und half Michelle die Treppen runter, die sie fast hinunter gefallen wäre.

Yoongi erschien als nächstes, der einen Arm um Jimins Hüfte gelegt hatte, um ihn zu stützen. Die Tabletten wirkten wohl immer noch, denn Jimin hing eher an Yoongi, als dass er selber lief. Die beiden jüngsten wurden von Jin hinaus gescheucht und Hobi gähnte einmal kräftig, als er an die Luft trat.
„Alle da?", fragte Jin, wie immer wenn wir irgendwo hin unterwegs waren. Ich nickte und griff nach Michelles Hand, damit sie mir in dem deutlich größeren Flughafen Seouls nicht verloren ging.

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