Chapter One.

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„Einen großen Karamell Frappé, bitte."
Nachdem ich bestellt hatte, schaute ich mich schon mal nach einem ruhigen Platz um.
„4,85." rief mir der Barista zu. Ich streckte ihm fünf Pfund entgegen, schnappte meinen Frappé und ließ mich auf dem kleinen Ecksofa des Kaffees nieder. Meinem Lieblingsplatz. Von dort hatte man eine wahnsinnig schöne Aussicht über ganz London, am späten Nachmittag fielen die letzten Sonnenstrahlen durch das riesige Fenster und erleuchteten den ganzen Raum. Ich machte es mir bequem und kramte in meiner Tasche nach meinem Buch. Ich kam oft hier her um zu lesen. Zuhause gab es bei uns quasi nie Ruhe. Entweder mein Bruder Jason übte Schlagzeug oder meine Schwester Anna platze alle 3 Sekunden in mein Zimmer um meine Meinung über ihr Outfit, Make up oder was auch immer zu erfahren. Endlich Zeit für mich. Und so begann ich die Seiten gerade zu verschlingen.

„Blutlinie, gute Wahl." riss mich eine männliche Stimme plötzlich aus meiner Fantasie.
Ich riss den Kopf hoch, sah ihn verdattert an und brachte nur ein „Entschuldigung?" heraus. Sein Gesicht war wahnsinnig symmetrisch und wirkte fast unrealistisch durch die stechenden grünen Augen. Er trug eine schwarze Jeans und ein weisses T-Shirt. Ich erkannte ihn sofort, sagte aber erstmal nichts.
„Das Buch," er nickte in Richtung meiner Hände „es ist gut."
Ich lächelte, „Ja, ist wirklich nicht schlecht."
„Hast du seine anderen Bücher auch gelesen? Ich finde „Therapie" ist sein absolut bestes." mit „er" meinte Harry Styles wohl den Autor.
„Ich habe einiges von ihm gelesen, „Therapie" war aber noch nicht dabei." antwortete ich immer noch ein wenig überfordert. Wieso quatschte Harry Styles mich an? Und warum sah er so gut aus? Ich biss mir auf die Unterlippe während ich ihn ungewollt anstarrte. Er grinste. Fuck, hatte er das bemerkt? Sofort wandte ich meinen Blick ab und griff nach meinem fast leeren Frappé.

„Was dagegen wenn ich mich setze?" er zeigte auf den Sessel gegenüber von mir. Ich schüttelte den Kopf und er nahm Platz.
„Was verschafft mir denn die Ehre?" ich konnte meine Neugierde nun nicht mehr zurückhalten.
Er sah mich verwirrt an.
„Was? Dachtest du ich weiß nicht wer du bist?" nun war ich es die grinste.
„Keine Ahnung." jetzt lächelte er zum ersten Mal und senkte den Blick.
An lesen war jetzt nicht mehr zu denken, also legte ich das Buch auf den kleinen Holztisch zwischen mir und Harry.
„Man sieht nicht mehr viele Leute die mit einem Buch in der Hand in einem Kaffee sitzen, das hat mich neugierig gemacht." gestand er und ich spürte wie meine Wangen erröteten.
„Ja, stimmt. Aber du scheinst interessanter zu sein." kicherte ich und nickte nach rechts wo eine Gruppe Jugendlicher stehen geblieben waren und ihn musterten. Er seufzte und stand auf. Alle bekamen ein Autogramm und ein Foto mit ihm, dann bat er sie ihm ein wenig Privatsphäre zu gönnen. Die Jugendlichen nickten und verschwanden kreischend nach draußen.
„Muss ganz schön anstrengend sein." stellte ich fest, als er wieder vor mir saß. Er nickte und ließ den Kopf in den Nacken fallen. „Manchmal frage ich mich wie das Leben so ist, wenn man nicht ständig von kreischenden Mädchen und Paparazzi verfolgt wird. Ich würde mich auch einfach mal gerne in ein Kaffee setzen und ein Buch lesen." es machte ihm zu schaffen aber trotzdem lächelte er als hätte er es nicht ernst gemeint.
Ich sah ihn bemitleidend an und wusste nicht so recht was ich sagen sollte.
„Ich weiß noch gar nicht deinen Namen." er klang fast schockiert. „Kate." grinste ich zurück. „Hallo Kate, ich bin Harry, schön dich kennenzulernen." er streckte mir die Hand entgegen und ich musste wieder lachen. „Hi Harry.",spielte ich sein Spiel mit.

So saßen wir noch fast zwei weitere Stunden in der kleinen Ecke des Kaffees und betrieben Smalltalk. Er hatte so wahnsinnig viel zu erzählen, ihm waren so viele lustige Dinge in den letzten Jahren passiert die ich alle wissen wollte. Ich erzählte ihm von meiner Schwester, die mit ihren 15 Jahren gerade ein kleiner Härtetest für meine Nerven war und von meinem Urlaub in Thailand letztes Jahr.
Wir waren so in unser Gespräch vertieft, dass keinem von uns aufgefallen ist, dass es bereits dunkel wurde. Schließlich hielt er mir sein Handy entgegen. „Kommt es dumm wenn ich dich nach deiner Handynummer frage?" ich lächelte und tippte meine Nummer ein. „Aber nur wenn du keiner von denen bist die mich um 7 Uhr morgens aus dem Bett klingeln." fügte ich hinzu als ich ihm sein Handy zurück gab.

„Ich kann für nichts garantieren." grinste er.
Wir quatschten noch kurz über dies und das, dann verabschiedeten wir uns und ich fuhr mit schwirrendem Kopf nach hause. War das gerade wirklich passiert? Er war so bodenständig und er roch verdammt gut. „Oh Gott, Kate. Reiß dich zusammen!" ermahnte mich meine innere Stimme.
Mein Handy vibrierte und ich grinste als ich die Nachrichten auf meinem Bildschirm sah.

>>Gut nach Hause gekommen?<<
>>Ich bins, der komische Typ von vorher ;)<<

schnell tippte ich zurück:

>>Klar, du auch?
Hab ich mir schon fast gedacht haha<<

keine zwei Sekunden später antwortete er:

>>Es gab ein paar Verzögerungen weil ich erkannt wurde aber sonst alles easy.<<

noch während ich überlegte was ich zurückschreiben sollte, schrieb er:

>>Was machst du morgen?:D<<

Mein Herz machte einen Luftsprung.

>>Bis jetzt noch nichts denke ich :) und du so?<<

>>Gut, dann zwinge ich dich mit mir morgen ins Kino zu gehen :D Schickst du mir deine Adresse damit ich dich abholen kann?<<

Ja Ja Ja! Ich sendete ihm meine Adresse.

>> Okay, Danke, dann bin ich morgen um 8 bei dir :D Schlaf gut!<<

>>Alles klar, bis morgen. Ja, du auch :D<<

Ich kannte den Typen eigentlich überhaupt nicht, trotzdem fühlte es sich so vertraut an. Mein Herz raste immer noch und ich würde vermutlich überhaupt nicht schlafen können.

Change. (Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt