Vampire Game *Abgeschlossen*

Kapitel 24

Yukie's Pov.

» Ayame war meine erste große Liebe « murmelte er kaum hörbar und etwas in meiner Brust verkrampfte sich plötzlich. Es fühlte sich an als ob mir jemanden tausend Messerstiche in mein Herz verpasste. Trotzdem riss ich mich zusammen und lauschte weiter seiner traurigen Stimme. » Ich habe sie geliebt, auf Händen getragen und ihr Jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Sie war mein Leben. « sprach er leise und hielt kurz inne. Es herrschte Stille und nur das leise rauschen der Bäume war zu hören. » Was ist passiert? « fragte ich ganz vorsichtig und strich ihm automatisch über den Rücken. Ich weiß nicht ganz genau wieso ich das tat, aber die Geschichte konnte doch nicht gut ausgehen, wie es sich anhörte. Hunter stöhnte kurz auf und nahm meine Hand in seine. » In der Zwischenzeit lernte ich Souta kennen, da war ich schon neunzehn Jahre alt. Ich merkte das er überaus sportlich und schnell ist und auch seine anderen ausgeprägten Sinne entgingen mir nicht. Eines Tages stellte ich ihn zur Rede und er erklärte mir alles ganz grob. Souta sagte das er und seine Freunde solche Leute wie mich suchen und machte mir ein seltsames Angebot. Er versprach mir all die Fähigkeiten die er besaß und wollte nur das ich zu ihrer Gruppe dazugehöre. Natürlich nahm ich das verlockende Angebot an, obwohl ich das im Nachhinein bereue... «. Hunter pflückte vorsichtig eine Blume von der saftig grünen Wiese und steckte sie mir behutsam in das Haar. Er lächelte mich schwach an und ließ sich auf das weiche Grün fallen. »…Souta löste sein Versprechen ein und biss mich. Nicht so wie ich dich gebissen habe, nein er saugte mir kein einzigen Tropfen meines Blutes aus. Er ließ sein brennendes Gift in meine Adern fließen und da wurde ich geboren, als Vampir. Am Anfang war ich so überglücklich und fühlte mich lebendiger als je zuvor. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit mir und die ständige Gier nach Blut kam in mir hoch. Davon hatte mir Souta natürlich nichts erzählt, er nannte mir nur die Vorteile und nicht die Nachteile eines Blutsaugers... « sagte er und legte wieder mal eine kurze Pause ein. Ich spürte wie ich mit den Tränen kämpfen musste, damit ich hier nicht gleich drauf los heule. Ich betrachtete Hunter unauffällig und konnte selbst bei ihm ein Anflug von Trauer sehen. » Und Ayame? « fragte ich neugierig und bereute gleich wieder die Frage als ich sein Blick sah. Es nahm ihn alles so mit und machte ihn zu dem was er heute war. Ich legte mich schließlich neben ihn auf die Wiese und starrte reglos in den Himmel. » Es tut mir leid, ich durfte so etwas nicht fragen « flüsterte ich und warf ein Arm um Hunter. » Schon in Ordnung. Ayame entging meine Veränderung natürlich nicht und schien besorgt zu sein. Eines Nachts konnte ich meinen Durst nicht kontrollieren und ich sah in dem Moment nur noch rot. Leider musste sie mir in dieser Nacht über den Weg laufen. Ich überrumpelte sie und saugte ihr köstliches Blut aus. Ich konnte nicht mehr aufhören und letztendlich lag sie tot und blutverschmiert in meinen Armen. Ich habe meine Liebe umgebracht und das nur weil ich so sein wollte wie ich nun bin.

Danach brach ich den Kontakt zu Souta und den anderen ab und verschwand nach Tokio. Jahrzehnte vergingen bis ich sie endlich vergessen konnte und meine Gefühle und Erinnerungen im tiefsten inneren verbarg. Ich kann seitdem nicht mehr lieben. Ständig versuche ich diese Lücke in mir zu füllen in dem ich mich an die Menschen räche, obwohl sie nichts mit ihrem Tod zu tun haben. Ich allein habe sie getötet, sie starb in meinen Armen « beendete Hunter nun die Geschichte und vom Augenwinkel aus konnte ich erkennen wie er sich eine Träne weg wischte. In all der Zeit wo er mir sein Herz ausschüttete, merkte ich nicht das Tränen meine Wangen hinunter flossen. Hunter schien dies nicht zu entgehen und nahm mich in den Arm. » Du brauchst doch nicht weinen, es ist Vergangenheit und nun hab ich dich « murmelte er und wischte mir die geflossenen Tränen weg. Es fühlte sich herrlich in Hunter's Armen an und allein sein Duft ging mir nicht mehr aus der Nase. Ja er hat recht, nun bin ich bei ihm und werde die sein, die seine Tränen weg wischt. Auch wenn die Wunden der Vergangenheit nicht heilen konnten und nun Narben in seinem Herzen hinterließen, kann ich versuchen ihn diese vergessen zu lassen. Ich weiß es ist nicht ganz richtig und gar moralisch was ich hier tue, aber es ist nun mal so das ich Hunter, meinen Entführer in mein Herz geschlossen habe und ihn lieb gewonnen habe.

» Verlass mich bitte nie « raunte mir Hunter in mein Ohr und ich nickte einfach nur. » Keine Angst ich werde dich nicht verlassen « erwiderte ich und verpasste ihm ein kurzen Kuss auf die Wange. Endlich lächelte Hunter wieder und zog mich in seinem Bann. Dieses komische Gefühl kam in mir wieder hoch und fühlte sich so an, als ob ich fliegen würde. Warum fühl ich das nur immer in seiner Nähe?