Das Leben ist kein Ponyhof

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Am nächsten Morgen hatte ich wieder Frühschicht. Ich war schon um 6.00 Uhr im Stall, fütterte mit meiner Kollegin  die Pferde und brachten sie danach auf die Paddocks um dann die leeren Boxen zu misteten. Nach dem Frühstück begannen wir die uns aufgeteilten Pferde zu bewegen und um 15.00 Uhr konnte ich nach Hause gehen. Ich fuhr so schnell es ging nach Hause und wechselte ins Auto, da mich meine Mutter in den Stall fuhr. 
Am Stall angekommen, stieg ich aus, bedankte mich bei meiner Mutter und lief zu den Boxen.
Es waren aber alle Boxen leer, sprich sie mussten auf der Weide sein. Zuerst wollte ich Cash reiten, deswegen nahm ich sein Halfter und den Strick von der Box und lief zur Weide. Dort rief ich nach Cash. Er stand schon nahe am Zaun und kam langsam auf mich zugelaufen. Als er bei mir stehen blieb, halfterte ich ihn auf und führte ihn zum Putzplatz wo ich ihn anband und die Putzkiste von ihm holte. Ich begann ihn zu putzen und holte zuletzt seine Reitsachen. Ich wollte mit ihm Dressur machen, deshalb kamen Bandagen an seine Beine. Als ich fertig war, führte ich ihn auf das Dressurviereck, ich stieg auf und wärmte ihn am langen Zügel auf.
Nach dem aufwärmen, begann ich mit der Arbeit und schaute was er alles drauf hatte. Er überraschte mich sehr, denn er konnte Übungen bis zu Klasse M. Nach der Arbeit ritt ich noch eine kleine Runde am langen Zügel ins Gelände was ihm sehr gut tat.  
Als ich zurück kam, duschte ich ihm die Beine ab nachdem ich alles von ihm weggenommen hatte und brachte ihn zurück auf die Weide. Anschliessend räumte ich alles zurück in die Sattelkammer und nahm Pirouge's Sachen an den Putzplatz. Als ich alles am Putzplatz vorbereitet hatte, lief ich auf den Springplatz und stellte ein paar Hindernisse auf. Als ich alles aufgebaut hatte, auf E Höhe, holte ich Pirouge von der Weide und machte ihn fertig fürs Springen. 
Auf dem Platz stieg ich auf und wärmte ihn in allen Gangarten auf und begann mit Kavalettis. Nach 15 Minuten Kavalettitraining um mich mit ihm ans Springen zu gewöhnen, begann ich mit einem Kreuz. Ich wechselte die Seiten ab und variierte die Distanzen, anschliessend fügte ich einen Steilsprung hinzu. Zuerst das Kreuz, dann mit 7 Galoppsprüngen über den kleinen Steilsprung. Dort variierte ich auch zwischen 6, 7 und 8 Galoppsprüngen und es funktionierte richtig gut. Als ich schon 30 Minuten gesprungen war, kamen zwei Reiter und ein Mann ohne Pferd auf den Platz. Ich vermutete es wäre der Reitlehrer. Die eine Reiterin sah ziemlich jung aus, ich schätze um die 20 und die andere war ein bisschen älter, etwa 30 vielleicht. Die jüngere ritt einen schönen Dunkelbraunen Wallach, die andere eine supersüsse Fuchsstute. Der Reitlehrer kam auf mich zu und ich hielt an. "Du bist neu hier, oder?" Ich nickte. "Ich bin Lexa." "Hallo Lexa, ich bin Philipp. Können wir deine Hindernisse auch brauchen? Wenn du willst kann ich manchmal auch bei dir zuschauen. Oder du kannst ganz Reitstunden bei mir nehmen." Ich lächelte. "Das wäre grossartig. Können wir das nachher besprechen?" Er nickte und richtete sich wieder an seine Schüler die ihre Pferde aufwärmten. Ich begann mit unserem ersten Oxer. Ich war sehr fasziniert von Pirouge. Er hatte viel Springvermögen, eigentlich sprang er bis M* und war da auch erfolgreich bis Platz 2. Ich lobte ihn und machte wieder eine kurze Schrittpause. Danach begann ich die drei Hindernisse zu kombinieren und war sehr zufrieden mit der Stunde, ich war auch froh drüber als Philipp mich zwischendurch korrigierte. 
Als ich Pirouge ausschritt, kam Philipp zu mir. "Wann würdest du gerne Reitstunden haben?" Ich überlegte kurz wie viel mal es sich lohnte. "Vier mal in der Woche, und mit allen drei Pferden." Er nickte. "Du bist also die neue Besitzerin von Cash X. Herzlichen Glückwunsch. Wann hättest du dann vor bei mir zu reiten?" "Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag?", antwortete ich nach kurzem überlegen. "Okay, ich bin jeden Tag hier und auch meistens den ganzen Tag, hast du mir deine Nummer? Dann können wir eine Termin abmachen um genaueres zu besprechen." Ich nickte, gab ihm meine Nummer, stieg ab und führte Pirouge zum Putzplatz. Auch ihm wusch ich kurz die Beine, stellte ihn aber in die Box weil es schon 18.00 Uhr war und sie ihr Abendessen bekamen. Deshalb holte ich auch Locato und Cash von der Weide und brachte sie in ihre Boxen. Ich machte ihr Futter fertig, gab es ihnen und während sie assen, räumte ich die Spinde fertig ein. 
Als ich kurz auf mein Handy schaute, sah ich dass mich Kyle angerufen hatte. Ich rief ihm zurück an und nach ein paar Mal klingeln, hörte ich seine Stimme am anderen Ende der Leitung. "Hey Lexa. Ich wollte fragen ob du nun Zeit hast fürs Abendessen oder Kino?" Ich überlegte einen Moment ob ich überhaupt Lust hatte. Dann dachte ich an seine schönen Augen und sein süsses lächeln und musste selbst lächeln. "Ich bin noch im Stall und sollte noch mein letztes Pferd bewegen. Wenn du noch eine Stunde warten willst, dann sehr gerne." Ich hörte wie Kyle erleichtert aufatmete. "Na klar. 19.00 Uhr im Restaurant König?" Ich bejahte da mir Abendessen viel romantischer vorkam als Kino, im Kino konnte man sowieso nicht reden. Ich hatte zwar keine Ahnung wo genau dieses Restaurant war, aber irgendwie würde ich das schon rausfinden, Google Maps wird mich wohl retten müssen. Ich legte auf und nahm Longe und Kappzaum in die Hand, lief zu Locato's Box und legte ihm den Kappzaum an. Ich führte ihn aus der Box und ohne ihn zu Putzen gingen wir in den Longierzirkel um ein paar Gymnastikübungen an der Longe zu machen. Da er noch keine Muskulatur hatte, wollte ich erst richtig mit reiten anfangen, wenn er genug Muskeln hatte um den Sattel ohne Schaden zu tragen.