Arabella

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Ich hatte ca. 2 Stunden für die ganzen Instagram Posts, doch es hatte sich gelohnt und mir wurde selbst bewusst wie jedes meiner Pferde unterschiedlich war. Deswegen war ich neben der Arbeit am Morgen noch nicht wirklich produktiv und war froh dass das Probereiten erst am Nachmittag war und ich somit noch genügend Zeit hatte.

Miles: Hey Sweetie! Wie geht's deiner Schulter?
Ich: Miles! Hör auf mich Sweetie zu nennen, ich habe einen Freund und das weisst du genau. Es geht schon besser, tut aber noch immer weh wenn ich was hochheben muss, Satteln ist eine Qual, aber geht schon.
Miles: Ach Lexa, reg dich ab. Ich habe dir doch jetzt schon mehrmals gesagt das ich damit einverstanden bin und nichts gegen Kyle habe solange er dir nicht verbietet mit mir zu schreiben. Wann sehen wir uns mal wieder? Ich würde gerne Fiorello besuchen:)
Ich: Er hat nichts dagegen...aber wenn du willst, kannst du Morgen vorbei kommen:)
Miles: Das passt, danke Sweetie. Sehe ich dann Kyle endlich mal? Ich würde ihn gerne mal kennenlernen:)
Ich: Miles! Vielleicht. Ich muss jetzt in den Stall und du solltest arbeiten!

Ich steckte das Handy zurück in meine Reithose und stand auf da ich mich auf die Couch geschmissen hatte um die Posts zu machen. Ich hatte mit Miles guten Kontakt bekommen und es war eine chillige Freundschaft zwischen uns. Kyle hatte nichts dagegen und Miles wollte sich auch nicht an mich ranmachen. Es war im Moment einfach perfekt.
Draussen lief ich erst umher und suchte meine beiden Angestellten. Gott wie sich das anhörte! Ich fand sie schlussendlich im Hengststall beim Ausmisten. Ich erkundigte mich ob alles in Ordnung sei und beide nickten nur. Zufrieden über die Arbeit ging ich in meinen Stall und ging an die Pferdetafel die ich mit Philipp zusammengestellt hatte. Was das Pferd am jeweiligen Tag machen musste, war klar, jedoch wer es machte war immer unterschiedlich. Nun hatten wir verschiedene Magnete mit unseren Namen die ich am Morgen aufteilte. So begann ich alle Pferde die ich heute reiten wollte auf mich zu schreiben. Mit Vaya nahm ich heute Dressurunterricht bei Philipp, allgemein ritt ich die Stute fast nur noch bei Philipp da es nur noch eine Woche ging bis zum Klassik Cup. Ich freute mich aber schon sehr darauf, auch weil Stella von ihren Ferien zurück kommt und sie mitkommt um Bilder zu machen. 
Nachdem ich die ganze Liste geschrieben hatte, obwohl Philipp seit drei Stunden am reiten war, wusste er jetzt noch die letzten Pferde die er auf der Liste hatte. Da ich am liebsten mit Vaya anfangen wollte, holte ich ihre Sachen und bereitete sie draussen am Putzplatz vor. Bevor ich die braune Stute holen ging, wartete ich auf Philipp bis er vom Training zurück kam und teilte ihm mit das ich eine Reitstunde nehmen wollte. Er willigte ein und ging ins Schloss wo er seine Notizen über die jeweiligen Reitstunden aufbewahrte. Ich bat ihn darum, bei jedem Pferd ein Dokument zu führen, was wir gemacht habe, an was wir arbeiten mussten und so weiter. Jedes mal bei einer neuen Reitstunde, holte er das Dokument des jeweiligen Pferdes und schaute es durch während ich das Pferd fertig machte und warm ritt.
"Lexa, komm kurz zu mir!" Philipp stand in der Mitte des Platzes und winkte mich zu sich. Ich ritt zu ihm und hielt neben ihm an. Die Zügel zog die Stute aus meiner Hand und quengelte ein wenig da sie es hasste zu stehen. Da ich keine Lust hatte, schon mit einer quengligen Stute das Training anzufangen, liess ich sie am halblangen Zügel um Philipp herum laufen. "Gestern haben wir die Gymnastikreihen geritten die in der Halle stehen. Wir haben gemeinsam gemerkt das sie auf rechter Hand im Galopp verspannter lief als links herum. Deshalb würde ich mal sagen das wir heute viel auf rechter Hand arbeiten und du sie locker bekommst. Auch damit sie wieder lockerer im Genick wird, gestern war sie allgemein nicht so wirklich gut drauf. Bring sie jetzt schon in die Anlehnung und Trab an." Philipp steckte seine Unterlagen weg, gestern war wirklich nicht so ein guter Tag und trotzdem hat er nur zwei Linien voll geschrieben. Ich brachte Vaya zurück auf den Hufschlag und nahm die Zügel enger. Die braune Stute kam sofort in die Anlehnung und ich trabte in einem fleissigen Trab an. Die Stute hatte zum Glück willige Gänge und man musste sie nicht sehr oft treiben. Im Trab arbeiteten wir an ihrer Durchlässigkeit und das wechseln der Geschwindigkeit. Sie machte alles sehr gut mit und kaute auch sehr schnell, es war jetzt schon der bessere Trainingsstart als gestern Abend. 
"Hey Lexa! Hallo Philipp!" Ich trabte gerade auf der C Volte auf dem Reitplatz und drehte überrascht den Kopf zum Eingangs des Platzes. Auf der anderen Seite des Zaunes stand Tanja, ihre braunen Haare waren zu einem hohen Dutt zusammengebunden und sie lächelte freundlich. "Hey Tanja! Wie geht es dir?" Ich parierte in den Schritt und machte ein paar kleinere Volten am Zaun. "Gut und dir?" Das Gespräch dauerte einen kurzen Moment, bevor Philipp dazwischen griff und das Training fortsetzten wollte. "Hast du nachher Zeit für eine Reitstunde? Ich würde gerne mit Cindy ein bisschen Springen und es wäre mal wieder ganz gut wenn ein Trainer drüber schaut." Tanja schaute unsicher zu Philipp. Sie hatte, soweit ich weiss, noch keine Reitstunde bei Philipp genommen. "Klar! Ich baue in der Halle nachher etwas auf. Gib mir noch eine halbe Stunde." 
Nachdem wir noch eine Weile in Anlehnung getrabt sind und Vaya sehr gut auf die kleinste Hilfe schaute und sie auch rechts rum sehr gelassen lief, galoppierte ich erst auf linke Hand an. Ich schaute von Anfang an darauf das sie in Anlehnung bei mir war, nicht zu stark wurde und aktiv mit der Hinterhand mit galoppierte. Sie lief sehr schön und wäre es kein Dressurtraining, hätte ich jetzt Lust um mit ihr zu Springen. "Okay, das sieht ja schon sehr gut aus. Einen Galoppwechsel und dann genau so auf rechter Hand. Lass sie nicht nach aussen drücken." Philipp dirigierte mich durch das Training und ich machte einen ziemlich unkontrollierten Galoppwechsel. Kaum war er vollzogen, musste ich nach Philipps Unterbrechung in den Trab durchparieren. "Keine Ahnung was das genau war, doch es war bestimmt kein Galoppwechsel. Doch zuerst galoppierst du sie jetzt erst auf rechter Hand gut durch wie im Linksgalopp und dann arbeiten wir in den letzten zehn Minuten an dem Galoppwechsel." Ich war enttäuscht ab mir selbst, sonst hatte ich überhaupt keine Probleme mit dem Galoppwechsel. Ich galoppierte wieder an und achtete auf alles wie auch beim Linksgalopp. Es ging viel besser als gestern und ohne den schiefgelaufenen Galoppwechsel wäre ich jetzt auch zufrieden mit der Trainingseinheit. Philipp dirigierte mich wieder einen Galoppwechsel zu machen den ich auch machte. Dieses Mal ging es auch besser, doch ihr Kopf schüttelte sie dabei hin und her und versuchte ihn zwischen ihre Beine zu ziehen. Nach einigen Versuchen und gescheiterten Male, hörte ich bei einem halbwegs guten Galoppwechsel auf und liess sie ausschritten. Philipp notierte sich die heutige Trainingsstunde und verliess den Reitplatz und verschwand in der Reithalle nebenan um ein paar Hindernisse aufzubauen.

Das Leben ist kein PonyhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt