Erstes Probereiten und Praktikum Start

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(Bild: Papa)

Am nächsten Morgen schlief ich wieder bis um 10.00 Uhr, schliesslich war ja Sonntag, Zeit zum ausschlafen. Ich verliess mein neues Bett, lief ins Ankleidungszimmer und holte mir die heutige Kleidung. Mit den Kleidern auf dem Arm ging ich mit nackten Füssen ins Badezimmer und zog meine neuen Kleider an. Es wurde ein graues, eng anliegendes T-Shirt und dazu eine bequeme, graue Leggins. Fertig angezogen, wusch ich mir mein Gesicht und bürstete meine Haare schön, danach ging ich nach unten wo ich mit einem leckeren Frühstück überrascht wurde.
Am heutigen Tag hatte ich nichts vor, deshalb setzte ich mich an meinen Schreibtisch und durchstöberte den ganzen Tag Internetseiten für ein Praktikum. Zum Schluss fand ich ein paar die in meine engere Auswahl kamen und traf die endgültige Entscheidung am Abend mit meinen Eltern. Ich schrieb denen sofort und ergatterte einen freien Platz. 

Am nächsten Morgen musste ich nicht in die Schule da mein Praktikum schon begann sprich, ich werde ganze drei Monate weg sein! Ich fand es voll cool dass ich keine Schule mehr hatte, jedoch würde ich auch die ganzen Abschlussarbeiten verpassen und hatte auch keine Abschlussprüfungen.
Das Praktikum war an einem Stall mit 40 Boxen, einem Reitplatz und grossen Weiden. Es war ein kleiner gemütlicher, schöner Stall und ich freute mich jetzt schon sehr darauf dort zu arbeiten.
Als ich dort angekommen bin, wurde ich super freundlich von der Hofchefin Laura begrüsst. Sie zeigte mir zuerst den Hof und dann durfte ich auch schon mithelfen beim Misten. Der ganze Tag war super schnell vorbei und hat einfach unglaublich viel Spass gemacht so mit den Pferden zu arbeiten. Es war echt mein Traumjob!

Die nächsten  Wochen vergingen wie im Flug. Ich stand jeden Morgen um 5.00 Uhr auf, war um 6.00 Uhr im Stall, arbeitete bis um 15.00 Uhr und verbrachte den Abend mit meinen Freunden oder hatte noch Theorielektion.

Als ein Monat vergangen war, hatte sich vieles getan.
Der Einzug ins Schloss war nun endgültig, denn wir haben unser altes Haus verkauft. Die Bauarbeiter waren mit dem Abreissen fertig und warteten auf meine Vorschläge die ich ihnen heute geben sollte. Ich hatte mit meiner Mutter viel darüber geredet und haben uns auf einige Sachen geeinigt nachdem wir viele Diskussionen hatten.  
Heute war Samstag und kein Praktikum, aber trotzdem ich hatte viel vor. Bis zum Mittag musste ich meine Pläne dem Chef, der hier für alles zuständig ist, gezeigt haben und am Nachmittag habe ich mich mit Stella und April verabredet um ihnen zu erzählen, dass ich die Prinzessin bin.
Ich sammelte meine Notizen zusammen und verliess das Schloss um zu den Zelten der Bauarbeiter zu gehen. Die Arbeiter machten gerade noch die letzten Feinschliffe bis zum neuen Auftrag. Ich suchte den Chef und als ich ihn gefunden hatte, erzählte ich ihm alles und gab ihm meine Notizen. "Also ich brauche vier Ställe. Zwei und zwei." Ich zeigte ihm wo ich sie ca. haben wollte. "Neben dem Schloss kommt der Turnierreitplatz und am Ende ein Longierzirkel. Neben dem Longierzirkel die Turnierreithalle und daneben die normale Reithalle und noch ein Reitplatz. Zwischen den zwei äusseren Ställen und dem Reitplatz und der Reithalle, kommen die grossen Weiden." Der Chef, der mir noch nie seinen Namen genannt hatte, schrieb sich alles auf und bedankte sich. Ich nickte nur, schaute mich nochmals kurz über die leere Fläche und lief zurück ins Schloss. 
Zurück in meinem Zimmer zog mir eine blaue Jeans an und fuhr mit dem Fahrrad zum Bahnhof um Stella und April abzuholen.
Ich war ein wenig zu früh sort und musste ein paar Minuten warten bis der Zug eintraf. Stella und April stiegen aus und kamen auf mich zugelaufen. Wir umarmten uns und schlenderten langsam zum Schloss. "Wohin gehen wir? Und was willst du uns erzählen?!" April sah mich fragend an und ich lachte da ihr Gesicht so süss aussah wenn sie so schaute. "Nur Geduld. Ich weiss das ist nicht deine Stärke!" Ich grinste und bekam einen spielerischen Schlag in den Arm. Als wir am Schloss ankamen, blieben Stella und April stehen und sahen mich verwirrt an. "Du willst nochmal da rein? Du weisst schon das es abgeschlossen wurde. Man weiss zwar nicht genau wieso aber das Tor ist zu...wie du siehst." Stella sah mich mit verschränkten Armen an, wahrscheinlich dachte sie gerade sie sei den ganzen Weg vergebens gekommen. Ich musste lachen und sie sahen mich verzweifelt an. Ich lief zum Schalter und gab den Code ein. Das Eingangstor öffnete sich und ich sah zu ihnen und machte diese bekannte 'bitte tretet ein' Handbewegung. Stella und April sahen mich verwirrt an, folgten mir aber zögernd bevor sich das Tor wieder hinter uns schliessen würde. Hinter dem Tor blieben wir wieder stehen und die beiden schauten sich mit grossen Augen um. "Es sind Reperaturarbeiten dran...aber weshalb?" Stella schaute zu mir und ich denke sie kam langsam auf die Spur. "Nein! Lexa! Erzähl uns bitte nicht das was wir denken?!" Sie kreischte schon fast und ich zuckte leicht mit den Schultern. "Willkommen auf Schloss Pferdereich! Nun wieder im Besitz der Königin und König mit ihrer Prinzessin." Ich verbeugte mich sarkastisch und hielt mir die Ohren zu als Stella und April kreischend um mich herumsprangen. "Kannst du uns dein Zimmer zeigen? Und was wird hier gebaut?! Warum hast du es uns so lange verschwiegen? Seit wann weisst du es?!" Stella löcherte mich mit Fragen während April nur daneben stand und kein Wort heraus brachte. "Ich erkläre euch alles im Zimmer. Kommt mit." Ich führte sie die Treppen hoch zum Eingang des Schlosses, öffnete die Tür und schloss sie hinter uns wieder. Meine Mutter und Nora kamen sofort aus dem Wohnzimmer und begrüssten die beiden freundlich. Mein Vater war wieder am Arbeiten. 
Ich führte sie in mein Zimmer und setzte mich aufs Bett. "Boahh. Es ist wunderschön! Ich würde auch gerne so ein grosses Zimmer haben. Was ist hinter den Türen?!" April hatte die Stimme wieder gefunden und stand vor dem Badezimmer. "Find es raus." Ich beobachtete wie sie die Tür langsam öffnete und begann zu schreien. "Du hast ein eigenes Badezimmer?! Und noch so ein schönes?! Ich will auch!" Sie seufzte und ging mit Stella zur anderen Tür. Diese öffnete Stella und bekam fast eine Herzparade. "Ist das abgefahren geil!" Sie sahen sich mein Zimmer genauestens an während ich mich an den Schreibtisch setzte und den Computer einschaltete. Ich öffnete eine Seite und rief meine Freundinnen. Sie kamen auch sofort und holten den Stuhl vom Schminktisch und setzten sich aufeinander. "Im Badezimmer hätte es sonst auch noch zwei Stühle." "Geht schon." Ich lachte und zuckte mit den Schultern und zeigte ihnen ein paar Bilder die ich vom Internet hatte. "Findet ihr die Boxen schön?" Beide nickten. "Die Boxen sind grossartig! Richtig schön gross und hell." Ich lächelte über ihr ehrliches Feedback. "Die Abfohlboxen werden fast genau gleich aussehen, einfach ist eine Box bei denen zwei in den anderen drei Ställen." "Das ist echt gut überlegt. Ich bin echt ein bisschen neidisch auf dich, Lexa!" April sah mich leicht genervt an, aber ich wusste sie meinte es nicht ernst. "So werden meine Weiden ungefär aussehen. So kann ich variieren welche Pferde ich zusammen auf die Weide stellen kann." Ich schaute zu Stella die näher an den Bildschirm rückte und nickte. "Sieht super aus! Los weiter!" Sie schaute kurz zu mir, dann wieder auf den Bildschirm als ich ein Bild weiterging. "So wird meine Turnierreithalle aussehen. Gross damit wir Springen aber auch Dressur machen können. Das wird die normale Reithalle sein. Sie ist aber nicht viel kleiner als die andere. Das ist der grosse Turnierreitplatz, der wird noch grösser als er jetzt auf dem Bild aussieht. Und das ist der kleine Reitplatz, gegen den anderen ist er ziemlich klein und nur für ein paar Hindernisse Platz. Aber ich denke man kann gut Bodenarbeit oder so darauf machen." Ich machte eine kurze Pause und die ergriff April sofort um einen Kommentar abzugeben. "Ja da hast du Recht! Es sieht alles richtig krass schön aus und du hast alles voll gut durchgeplant! Weiter." "So wird der Longierzirkel aussehen. Den brauche ich bestimmt oft longieren oder vielleicht auch manchmal für die Bodenarbeit wenn der kleine Reitplatz besetzt ist. Ich will mit meinen Pferde das Vertrauen so lange üben bis sie mir so richtig vertrauen." Ich lächelte bei der Vorstellung, ohne Sattel und Trense einen Parcours springen zu können. "So werden die Sattelschränke für jedes Pferd aussehen. Ich werde sie bald mal in einer der Schreinereien in der Nähe als Auftrag geben. Es hat Platz für zwei Sättel, genug Platz für Schabracken neben dem Sattel. Dann drei Hacken für Halfter, Trensen oder anderes. Ein paar Kästchen für Decken und andere Sachen. Die Putzboxen können in einem separaten Kasten abgestellt werden. Und so sehen die Futterboxen aus. Jedes Pferd hat sein eigenes Gestell für Futter da ich vom Praktikum weiss das viele Pferde nicht das gleiche Futter haben. Aber am wichtigsten ist es trotzdem bei den Pensionspferden. Das schlimmste für mich wird sein das Futter herauszufinden welches ich füttern soll. Wollt ihr mir dann dabei helfen wenn es soweit ist?" Stella und April nickten natürlich und ich lächelte, ich liebte die beiden so. "Weisst du schon wie viele Anhänger du haben willst und wie gross?" Ich nickte und klickte zum nächsten Bild. "Ich möchte drei haben. Einen Einplätzer, einen Zweiplätzer und ein Lkw für 6 Pferde." April riss die Augen auf und starrte mich an. "Mega schön. Du hast so Glück dass du das alles haben kannst. Ich muss jetzt aber leider wieder gehen. Wir bekommen heute Abend Besuch von meinen Grosseltern." April stand auf und lief zur Türe, Stella und ich folgten ihr. Ich brachte die zwei noch bis zum Tor da Stella auch gleich mitging um später nicht alleine zu gehen. Ich verabschiedete mich von den beiden und fragte sie ob sie morgen noch vorbei kommen wollten um Pferde anzuschauen. April seufzte. "Ich kann morgen leider nicht. Wir sind weg." Stella sah traurig zu April, sagte mir dann aber sie würde vorbeikommen. "Dann sehen wir uns morgen." Ich drehte um, winkte ihnen nochmals zum Abschied und ging zurück ins Schloss. 
Eine Stunde später assen wir Abendessen und danach ging ich schlafen da ich irgendwie voll müde war.

Das Leben ist kein PonyhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt