Kapitel 8

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Days POV:

"Dir auch einen schönen Tag Bruderherz." Ich stand auf um ihn zu begrüßen. Er reichte mir seine Hand als Begrüßung, als sei ich irgendsoein Kunde. Ich spürte immernoch wie mein Herz am hämmern war. Er verhielt sich komisch, ich meine, er ist mein großer Bruder der mich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte, doch anstatt mich zu umarmen reichte er mir nur seine Hand. Als würde er mit mir einen Deal abschließen.
So komisch wie diese Geste auch schien, ich nahm es einfach an und ergriff seine Hand. Er legte seine andere Hand auch noch auf meine. Er schüttelte sie schnell und kurz. "Setz dich doch!" Nach diesem Satz ging er um den Schreibtisch, sein breites Grinsen behielt er dabei im Gesicht.

Zögerlich setzte ich mich hin. Er schien ziemlich nervös zu sein, er schaffte es nicht mals mir länger als 5 Sekunden in die Augen zu schauen. Er schien auch ziemlich hektisch. Ich setzte mich wieder hin und musterte weiterhin sein verhalten.
Er wühlte seine Unterlagen durch und sah mich dann nach 2 Minuten der puren Kramerei wieder an. Er faltete seine Hände und legte sie so auf seine Unterlagen. Er lächelte immer noch. "Es ist echt schön dich wieder zu sehen! Es ist echt viel Zeit vergangen, nicht wahr?" Ich nickte ruhig. "5 Jahre..." Rief ich ihn in erinnerung. "5 Jahre ist es schon her, wie die Zeit verfliegt, nicht war?" Ich hob meine Augenbrauen an und nickte. "Oh ja."

Ich spürte einen Durck auf meinem Bauch den ich nicht erklären konnte. Ich fühlte mich nur ziemlich unwohl und das war noch ziemlich harmlos beschrieben. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, es reichte ja schon das mein Bruder so nervös war.
Er lehnte sich immer wieder gegen die Rückenlehne seines Stuhls und richtete sich dann wieder auf um sich irgendwie anders hinzusetzen. Er war so unruhig dass ich mir denken konnte, dass ich es nie hätte heraus finden sollen, dass er die gesamte Familie über 5 Jahre hinweg angelogen hat. Es ist ziemlich ruhig zwischen uns geworden. Er bemerkte dass ich sein Verhalten genau musterte und deswegen unterbrach er diese komische Stille zwischen ihm und mir. Es war kein normales Gespräch unter Geschwister. Man konnte diese komische Stimmung förmlich riechen. Außenstehende würden nicht mals merken dass wir Geschwister sind, so verklemmt wie wir uns unterhielten.

Sein Grinsen wurde breiter. "Was kann ich denn für meine liebe Schwester tun? Suchst du nach einem Haus in Barcelona?" Ich schüttelte mit meinem Kopf. "Nein, ich bin wegen etwas anderem hier." Wieder lehnte er sich zurück, der Junge machte mich damit ziemlich verrückt. "Aha und was?" Richtete er sich wieder auf. Ich atmete tief durch. "Du warst doch in Toronto, oder?" Fragte er und beendete das Thema, bevor ich es überhaupt ansprechen konnte. Er lehnte sich weiter nach vorne und beugte sich schon halb über den Tisch drüber. "Juan! Bitte, hör mir zu. Nur ein einziges Mal..."

Augenblicklich verschwand sein Grinsen aus seinem Gesicht und er wurde ruhig. "Worum geht es denn?" Fragte er vorsichtig.

Ich nahm die 4 Briefe aus meiner Tasche und legte sie ihm auf den Tisch. "Diese Briefe... Ich habe keine Ahnung von wem sie sind, doch vielleicht hast du auch solche Briefe bekommen." Er schaute die Briefe an, doch traute sich anscheinend nicht einen in die Hand zu nehmen. "Und warum sollte ich auch welche bekommen haben?" "Weil in den Umschläge Briefe von unserem Vater drin sind."

Er musterte mich ohne jegliche Emotionen. Doch dann fing er plötzlich an zu lachen. "Briefe von unserem Vater? Der ist ja gut! Haha." Ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Glaub mir doch!" Er schüttelte lachend seinen Kopf. "Day, er ist seit 14 Jahren tot, wie stellst du dir das eigentlich vor? Wie soll er das denn gemacht haben?" Ich rückte weiter vor mit meinem Stuhl. "Ich denke er hat diese Briefe vor seinem Tod geschrieben." Sein Gelächter verstummte allmälig, doch das amüsierte Lächeln blieb. "Hast du dafür jegliche Beweise?" Ich atmete tief durch. "Es steht kein Datum dran wenn du das meinst, doch wie soll er sie jetzt geschrieben haben? Außerdem erzählt er in den Briefen von der Zukunft, wie er sich mich mit 17 vorstellt." "Bist du schon 17?" Fragte mich mein Bruder, ich verdrehte die Augen. "Juan! Du nimmst das überhaupt nicht ernst!" Er lachte noch mals vereinzelnd. "Wie denn auch? Du sagst dass du Briefe von unserem Vater bekommst, wie kann ich dich da noch ernstnehmen?"

Letters [Shawn Mendes FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt