„Jungkook! Kook-ah! Wach auf."
Ich hörte eine allzubekannte Stimme und spürte, wie jemand an meinen Arm rüttelte.
Dabei gab ich nur ein genervtes ''Hm?" von mir und öffnete langsam und eher ungewollt meine Augen. Ich blickte in Hoseoks Gesicht. Er schaute mich komplett verwirrt an.„Sag mal, bist du gestern von der Couch weggegangen und hast dich hier hingelegt? Ohne mich auch aufzuwachen?!",fragte er mich empört.
„Was?",gab ich sichtlich verwirrt von mir und schaute mich um. Tatsächlich lag ich in seinem Bett und nicht mehr auf der Couch.Schnell kamen mir auch alle Erinnerungen von der heutigen Nacht wieder ins Gedächtnis.
Hobi schaute mich abwartend an. So, als würde er eine ernste Erklärung von mir erwarten.
„Der Unbekannte war wieder da und hat mich hier hoch getragen.",wisperte ich noch etwas verschlafen.Ich war irritiert, weil er eigentlich neben mir lag.
Jetzt war er weg.
Ich stieß einen hilflosen Seufzer von mir aus und legte meine Hand auf die Stirn.
„W-Wie bitte?!",fragte Hobi ziemlich aufgebracht über die Tatsache, dass der Unbekannte in sein Haus eingebrochen war.
Ich nickte nur.„U-Uhm Jungkook. Guck mal neben dir.",sagte er und zeigte mit dem Zeigefinger auf die Stelle, die er meinte.
Schnell drehte mich um und entdeckte einen neuen Anhänger. „Ein neuer Anhänger...",offenbarte ich meine Gedanken und nahm ihn in die Hand, als ich mich aufgesetzt hatte.„K???",fragte Hobi offensichtlich aufgebracht.
Ja, es war der Buchstabe K.„Bitte kläre mich mal auf.",bittete mich mein bester Freund und ließ sich auf das Bett fallen.
Seine Aufmerksamkeit galt mir.
„Wie gesagt, er hatte mich hier hochgetragen. Ich würde gerne wissen, woher er wusste, dass ich mich hier befand. Jedenfalls hatte er sich neben mich gelegt und mich in seinen Armen gehalten. Mehr weiß ich nicht, weil ich eingeschlafen bin.",schilderte ich die Situation und hatte meinen Blick auf die gegenüberliegende Wand gerichtet.„Jetzt mal Butter über die Fische. Er mag dich. Zu 100%. Entschuldigung, er hatte dich in seinen Armen?! Du hast es erwidert?? Eh???",sagte er nachdenklich und schaute mich an.
„Jungkook, jetzt mal ehrlich. Wieso wehrst du dich nicht gegen ihn? Das würde jeder normaler Mensch tun."
Nun klang er eher ruhiger und fürsorglicher.Gute Frage, wieso?
Ich wusste es selber nicht.
Irgendwie war es so, als hätte ich irgendwas, was mich mit ihm verbund.
Irgendwas, was mich davon hinderte, ihn abzustoßen.
Ihn zu verpetzen.
Mich zu wehren.
Ich erwiderte seine Nähe.
Dabei fühlte ich mich auch echt wohl. Gerade sprach ich einfach nur ehrlich mit mir selbst. Was würde es mir auch bringen, wenn ich mich selber anlügen würde?Langsam schaute ich Hobi an und legte meine Arme wärmesuchend um ihn. Ich hörte, wie er tief einatmete und erwiderte.
„Alles gut.",sagte er leise und strich mir über den Rücken.
„Danke. Danke für dein Verständnis. Ich würde dir ja eine Antwort geben, wenn ich bloß eine hätte. Aber ich weiß selber nicht so genau, wieso ich so reagiere. Irgendwas hindert mich davon, ihn abzustoßen. Verstehst du?",wisperte ich gegen seiner Schulter.Eine Zeit lang war es still zwischen uns. Dann antwortete er auch.
„Ja, ich verstehe, und bald wirst du auch selber herausfinden, was genau dich davon abhält.",sagte er voller Verständnis in seiner Stimme. Wieder war ich ihm total dankbar für das kurze Gespräch.„Wollen wir frühstücken?",fragte ich lächelnd, als ich mich löste. Erfreut sprang Hobi auf und rannte vor.
„Der Letzte in der Küche macht den Abwasch!",rief er dabei.
Schnell kletterte ich vom Bett und rannte ihm hinterher.
„H-Hey! Das ist unfair!!",protestierte ich.Nach dem Frühstück um 11:30 Uhr
Ich ging langsam wieder die Straßen entlang. Nach der Übernachtung bei Hobi fühlte ich mich tatsächlich sehr ausgeglichen. Die Zeit mit meinem besten Freund zu verbringen, war definitiv eine gute Entscheidung. Aber leider ging es wieder in den langweiligen und stressigen Alltag. Ich musste auch wieder viel lernen. Mit gesenktem Blick ging ich ruhig weiter, bis mir eine Gasse auffiel. Ich zog etwas nachdenklich meine Augenbrauen zusammen, als ich paar zittrige Stimmen hörte.
„L-Lassen Sie mich i-in Ruhe. W-Was wollen Sie von mir?"
Den Satz hörte ich von einer weiblichen Stimme, die sicher von der Gasse kam.
„Dein Schmuck.",raunte eine männliche Stimme. Etwas ängstlich schaute ich in die Gasse hinein, um zu erkennen, was hier eigentlich abging. Ich erkannte nur eine schwarzgekleidete Gestalt und ein junges Mädchen. Sie trug wirklich viel Schmuck, was aber für die meisten Mädchen hier typisch war.Erst beobachtete ich die Situation, bis der nicht erkennbare Mann ein Messer zückte.
In diesem Moment wusste ich, um wen es sich hier handelte.
Der Mörder.
Als er aber auf sie einstechen wollte, weitete ich geschockt meine Augen und reagierte direkt.„HALT!!",rief ich direkt und lief auf die beiden zu.
Beide schauten mich an. Das Mädchen sah total verängstigt aus und zitterte total, was eher einem epileptischen Anfall ähnelte, da sie sich in Todesangst befand. Der Typ hatte wieder seine Maske auf, wodurch ich nichts erkennen konnte.Schnell packte ich ihn an beide seine Arme und riss ihm so das Messer aus der Hand, um es auf den Boden zu werfen. Dadurch fiel ihm die Maske ebenfalls auf den Boden. Das Mädchen lief wortlos weg.
Ich hielt ihn noch etwas überfordert feste. Aber er löste sich direkt, um nach seiner Maske zu greifen.Am liebsten hätte ich sein Gesicht gesehen. Aber ich ließ ihn los und beobachtete ihn dabei, wie er weggedreht von mir seine Maske aufsetzte. Dann drehte er sich wieder zu mir und schaute mich stumm an. Diesmal war ich derjenige, der auf ihn zuging und ihn schweratmend musterte.
„Wie gern ich doch dein Gesicht sehen möchte...",wisperte ich und legte meine Hand auf die Wangenpartie der Maske.
Stumm schaute er mich an und ließ mich machen.
„Ich habe deine Stimme gehört. Das weißt du, oder? Die kommt mir so bekannt vor.",wisperte ich erneut und ließ meine Hand über die Maske fahren.Schließlich setzte ich meine Hände an die Kinnpartie der Maske an und schaute ihn ruhig an.
Die Maske war aus normalem schwarzen Stoff.
Komisch, oder?
Somit fing ich vorsichtig an, den Stoff hochzukrempeln. Achtsam beobachtete ich seine Reaktionen, da ich nichts falsches machen wollte. Jedoch wollte ich wenigstens ein kleinen Teil seines Gesichtes erkennen.
Er bewegte sich nicht.
Er tat nichts.Ich schaffte es ebenso tätsachlich den Stoff langsam bis über seine Lippen hochzukrempeln, bis er meine Handgelenke nahm und sie runterzog. Meine Blicke lagen nun auf seine Lippen. Sie waren voll, und er hatte einen Muttermal an seiner Lippe. Einen kleinen Muttermal.
„Deine Lippen...",flüstere ich leise und betrachtete diese, als hätte ich nie ein Lippenpaar gesehen.Ich hatte tatsächlich was von ihm sehen dürfen. Aber irgendwas kam mir so bekannt vor. Seine Lippen hatte ich schonmal gesehen.
Aber wo?Dadurch, dass er meine Hände griff, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Vorsichtig beobachtete ich ihn dabei, wie er sich mir näherte. Ich bewegte mich nicht und schaute ihn nur stumm an.
Mein Ziel war es, herauszufinden, was genau er gerade tun wollte.
Er kam mir mit seinem Gesicht immer näher.
Doch plötzlich hörte ich viele Stimmen und Sirenen. Es war klar, woher die Sirenen und Stimmen herkamen.
Es waren Polizisten, die nach ihm hinterher waren.Er bemerkte dies direkt und ließ meine Hände los.
Schnell -fast sogar schon reflexartig- zog er seine Maske wieder über die Lippen und sprang über den Zaun, der die Gasse bildete. Ich schaute ihm zu, wie er in sekundenschnelle wegrannte. Die Polizisten machten sich direkt auf den Weg und liefen ihm hinterher.„DA! FANGT IHN!!",riefen sie noch, bevor sie ihm hinterher rannten.
Zwei andere Polizisten fragten mich, was ich hier machte, und ob ich Informationen über den Unbekannten hatte. Ich schüttelte nur meinen Kopf und verschwand direkt wieder.
Geschockt war ich nicht.
Verwirrt war ich nicht.
Ich war nur voller Fragen.
Was wollte er gerade tun?
Wieso kamen mir seine Lippen so bekannt vor?
Wieso konnte ich meine Augen nicht von diesen perfekt geformten Lippen nehmen?Ich schüttelte schnell meinen Kopf, um diese Gedanken loszuwerden und betrat meine Wohnung. Nachdem ich meine Sachen irgendwo auf den Boden hinschmiss, rannte ich in mein Zimmer und legte mich auf das Bett.
Ich glaubte über den Moment von vorhin, würde ich nie mehr hinüberwegkommen.
F A K
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Zusammenstoß | TaeKook
FanficDurch einen plötzlichen Zusammenstoß trifft der junge Student, Jeon Jungkook eines Tages auf den gesuchten Mörder der Stadt, V. Da stellt sich die Frage, woher ihm diese Person so bekannt vorkommt? ... • written : 2018 • enjoy the little adventure...