Teil 35

468 32 5
                                    

Knurrend wachte Derek wieder auf und verzog vom beißenden Eisengeruch die Nase. Eigentlich war ihm der Geruch von Blut nicht fremd,  er mochte ihn sogar, aber die Konzentration des Geruchs war so hoch das es schon in der Nase schmerzte.

Angewidert öffnete er die Augen und fand einen Stapel an zerfetzten Leichen vor sich.

Was zum Teufel?

Irritiert schüttelte er den Kopf und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Als er diesmal die Augen öffnete war das Bild das sich ihm eben noch bot verschwunden. Nun erstreckte sich der schwarze dunkle Wald vor seiner Nase.

Er schaute sich um, nahm die tiefen feuchten Gerüche des Waldes in sich auf und versuchte einen Hinweis auf Stiles zu finden.

Das letzte woran der Wolf sich erinnern konnte war der stechende Schmerz in seinem Nacken, ehe die Welt um ihn herum schwarz wurde.

War ich zuvor auch schon in meiner Wolfsgestalt?  Er wusste es nicht, aber im Moment war es ihm auch egal. Zuerst musste er Stiles wiederfinden und rausbekommen was mit Attfield nicht stimmte. Wie konnte er Dinge über Unverwandelte wissen, die nicht einmal der Wahrheit entsprachen?  Und wieso wusste sonst niemand aus seinem Clan was er war?

Mit schweren müden Pfoten machte sich Derek auf zurück zum Haus und hoffte dort seinen Gefährten zu finden, doch es stellte sich als kniffliger raus als gedacht.

Er hatte die Orientierung verloren und die Nacht war zu dunkel und Wolkenverhangen als das die Sterne ihm bei seinem Weg hätten helfen können und die Gerüche kamen ihm auch nicht bekannt vor.

Mist!  Ich muss ihn finden.


"Was haben sie jetzt mit mir vor? Wo ist Derek?" richtete Stiles seine ersten Frage an den vermeintlichen Jäger, der nur mit einem mysteriösen Grinsen im Gesicht um ihn herum lief und irgendetwas vorzubereiten schien.

"Das wirst du noch früh genug sehen, mein Freund." er zog ein goldenes Messer aus der Tasche und betrachtete die Klinge im sanften Licht des Hauses.

Die beiden Unverwandelten befanden sich auf einer kleinen Lichtung neben dem Haus des Jägers, welche an einer tiefen Klippe endete.

Attfield hatte Stiles an seinen Händen festgebunden und an den Ästen über seinem Kopf befestigt. Das Seil war lang genug damit der Braunhaarige auf seinen Knien hocken konnte.

"Also?  Was haben sie vorher? Wo ist er?" wiederholte er noch einmal seine Fragen, aber auch jetzt bekam er keine Antwort.

Erwartungsvoll schaute Attfield kurz auf seine Uhr und dann zum Nachthimmel. Seine Augen leuchteten Gelb auf und grinsend ging er mit dem Messer, einer Schüssel und verschiedenen Kräuterm und Knochenelementen auf Stiles zu und ging vor ihm in die Hocke.

"Ich brauche dein Blut. Eine Menge davon. Also wirst du wohl oder übel sterben."

"Wozu brauchen sie mein Blut?" Stiles versuchte sich nichts anmerken zu lassen, aber die Panik begann sich in seinen Magen zu krallen.

"Du hast etwas geschafft, was ich schon seit meiner Geburt an können müsste. Du hast dich verwandelt.

Ich will wissen wie du das geschafft hast. Und noch wichtiger ist, ich will das auch schaffen. Also hab ich mir ein kleines Ritual zusammen gesucht mit dem es funktionieren sollte.

Also, bevor ich dir gleich deine Kehle von einer zur anderen Seite aufschneide, wie hast du dich verwandelt?"

"Ich wurde von einem Alpha gebissen." Stiles wusste das er keine andere Wahl hatte als die Wahrheit zu sagen, also erzählte er Attfield was er wissen wollte.

Im Leben eines WerwolfsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt