The New Hunger Games- Vermischte Welten

23. Tris Prior, die mutige Kämpferin:

Seit Four nicht mehr bei mir ist, ist alles anders. Ich fühle mich leer und in meinem Herzen klafft ein tiefes Loch. Ich kann nicht fassen was im Labyrinth passiert ist und jedes Mal wenn ich meine Augen schließe, sehe trotzdem alles glasklar vor mir. Das Blut, seine verdrehten Arme und Beine, seine toten Augen.
"Tris?"
Tyler's Stimme reißt mich aus meinen Gedanken.
"Ja?"
"Da ist etwas was du sehen solltest."
Tyler hat mir in der schwersten Zeit meines Lebens geholfen und er tut es noch. Er war mit im Labyrinth, doch kann sich an nichts mehr erinnern. Auch nicht, wie Four von einem Monster aufgespießt wurde.
Ich folge ihm, bis wir zu einer Mauer kommen. Oder was davon übrig ist.
So ziemlich alle anderen sind auch da. Hinter der Wand steht ein großer Tisch mit Essen. Ganz viel Essen.
Einen kurzen Moment tauschen wir untereinander Blicke aus, bis jeder nach vorne stürmt und sich das nimmt, was er kriegen kann.
Es schmeckt himmlisch und ich habe zum ersten Mal wieder richtig Hoffnung. Vielleicht haben wir es überstanden.
Doch plötzlich ertönt das Funken, das immer dann auftaucht, wenn der Präsident etwas verkündet.
"So meine Lieben Tribute, lasst uns etwas spielen."
Mir wird ganz flau im Magen und alles beginnt sich zu drehen. Ich setzte mich für einen kurzen Moment hin, bis ich mich wieder gefasst habe.
"Die Kreislaufprobleme die in ein paar Sekunden bei euch eintreten müssten, sind nach wenigen Momenten wieder vorbei. Keine Sorge. Und nun zu unserem Spiel. Wahrheit oder Pflicht."
Ich schaue Tyler mit großen Augen an. Will er uns auf den Arm nehmen?
"Ich werde Namen aufrufen die nach vorne kommen müssen und sich auf einen Stuhl setzen. Wählt der Tribut Wahrheit, so muss er auf eine Frage antworten und durch das Wahrheitsserum, das wir uns Essen gemischt haben, wird er nicht lügen können. Wählt der Tribut aber Pflicht, so muss er einen weiteren Tribut auswählen und sie müssen sich duellieren. Gewonnen hat, wer sich länger auf Beinen hält. Bereit?"
Ein Raunen geht durch die Menge.
"Stefan Salvatore."
Ich höre einen Schrei und etwas, was wie "oh nein, bitte nicht." klingt.
Stefan kommt aus der Menge und setzt sich auf den Stuhl.
"So, Stefan. Was wählst du? Wahrheit oder Pflicht?"
Er wirft einen Hilfesuchenden Blick in die Menge, doch er bekommt keine Antwort.
"Wahrheit. Ich wähle Wahrheit." 
"So soll es sein. Hier deine Frage: In welchem Jahr bist du geboren, Stefan?"
Ich atme erleichtert aus.
"Das ist ja eine harmlose Frage."
Ich lache, doch Tyler und seine Freunde sind ganz blass im Gesicht geworden.
Stefan windet sich, als wolle er gegen die Wahrheit ankämpfen, doch verliert.
"Ich bin am 1. November 1846 geboren."
Ich starre ihn ungläubig an. Das kann doch nicht sein, er wäre dann über 150 Jahre alt. Aber er muss die Wahrheit sagen.
"So, Stefan. Frage Nummer zwei: Wer oder Was hat Tobias Eaton getötet?"
Ich halte den Atem an.
Stefan ringt mit sich.
"Es war Tyler Lockwood. Als Werwolf."