Kapitel 4

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In den nächsten Tagen habe ich viel zu Tun.
Ein Umzug organisiert sich ja nicht von alleine.
Eine Freundin meiner Mutter und ihr Mann haben sich glücklicherweise angeboten, mir ihren Transporter zu leihen und mit mir mein Sofa einzuladen.
Nachdem ich das geschafft habe fahre ich mit einem kribbeln im Bauch los m, meinem neuen Leben entgegen.

In Moonville angekommen sehe ich das James mir den Platz vor dem Maxine's freigehalten hat.
Das ist echt super. Dann brauch ich die Kartons nicht so weit schleppen.

Ich parke den Transporter und gehe hinein.

"Hallo Lilly, schön das du da bist. " höre ich direkt von Cindy, die versucht mich trotz ihrer beachtlichen Babykugel zu umarmen.

"Ich freu mich auch."
Hinter dem Tresen steht James und ich schenke ihm ein aufrichtiges Lächeln.

"Guten Morgen, ich hoffe das Angebot mit der Wohnung steht noch . " sage ich grinsend. "Sonst muss ich auf dem Bürgersteig kampieren. "

"Ha, ha, ha! Gott bewahre! Da hätten die Leute in der Nachbarschaft ja was zu tratschen. Natürlich steht das Angebot. Hier sind die Schlüssel. Der Eingang ist links an Haus. Die rechte Tür im ersten Stock. Links ist mein Büro. "

"Danke. Wenn du ein oder zwei starke Männer kennst, die aus Nächstenliebe einer armen, schwachen Frau helfen würden ein Sofa zu schleppen wäre ich dir sehr dankbar. Den Rest krieg ich gut hin."

James zwinkert mir zu und sagt: "Ich sehe mal was ich machen kann. "

"Super, danke dir. Bis später " rufe ich und gehe wieder raus.

Mit dem ersten kleinen Karton gehe ich in den ersten Stock und schließe gespannt die Tür zu meiner neuen Wohnung auf.

Neugierig drücke ich die Tür mit dem Fuß auf und stehe in einem kleinen, hellen Flur von ca. 1 1/2m Breite und 3m Länge. Die Wände sind weiß gestrichen der Fußboden besteht dunklen Dielen.

Unwillkürlich habe ich die Luft angehalten, die ich jetzt geräuschvoll entweichen lasse.

Vom Flur gehen drei Türen ab. Da sie auf stehen kann ich direkt sehen wo welcher Raum ist.

Links geht es in eine kleine Küche mit Kiefernschränken, einem kleinen Tisch und vier Stühlen, ebenfalls aus Kiefernholz.

Der Raum rechts ist ca 2x2 m und hat an beiden Seiten drei Reihen Regale.
Das wird definitiv mein Kleiderschrank / Abstellraum.

Das Zimmer direkt gegenüber dem Eingang das ich jetzt betrete ist einfach riesig. Mit großen Augen sehe ich mich um. Der Raum ist locker 10x10m groß.
Die Wände sind auch hier weiß gestrichen.

Gegenüber der Tür ist eine große Fensterwand, sodass der Raum lichtdurchflutet ist.
An der linken Wand scheinen die Anschlüsse für Fernseher und Telefon zu sein.

Der Fußboden ist überall aus dunklen Dielen. Im hinteren Bereich des Raums ist rechts noch eine kleine Tür die in ein kleines Bad führt.
Für mich reichtes auf jeden Fall. Toilette, Dusche, Waschbecken, mehr brauche ich nicht.

Überschäumend vor Freude lasse ich den Karton fallen (hoffentlich ist alles heile geblieben ) und laufe zurück ins Diner.

Verdutzt schaut James mich an als ich hinter die Theke laufe und ihn überschwenglich umarme.
"Danke, danke, danke! Die Wohnung ist ein Traum. "

Bevor er antworten kann tönt es: "Wenn es fürs Sofa tragen mindestens auch so eine Umarmung gibt dann könnte ich mich überreden lassen auch noch ein paar Kartons zu schleppen. Was meint ihr, Jungs?"

Die drei Männer vom Dienstag Jan, David und Jakob stehen in der Tür und grinsen über beide Ohren.

"Wer weiß, vielleicht könnte ich mich dazu hinreißen lassen." entgegne ich und zwinker ihnen zu.

Die "Jungs" lassen sich nicht lange bitten und gehen direkt zum Transporter. Das Sofa ist ziemlich groß und schwer. Ich bin froh das ich mich damit nicht abquälen muss.

Gemeinsam schaffen sie es mein 2,50m großes, rotes Monster, wie ich es nenne, ins Wohnzimmer zu tragen.
Dabei kommen ihre Muskeln gut zur Geltung. Ich muss mir das Sabbern quasi verkneifen. Sie sehen alle drei schon echt gut aus.

Als das Sofa dann endlich im Wohnzimmer ist sind die Jungs immer noch topfit. Sie scheinen nicht mal zu schwitzen.

"Danke für eure Hilfe. Das hätte ich niemals alleine hinbekommen. "

"Ist doch kein Problem. " entgegnet Jakob grinsend. "Wir helfen Jungfrauen in Not immer gerne. "

Wenn der wüsste wie recht er damit hat ...

"Kommt, die anderen paar Sachen schaffen wir auch noch schnell. " sagt er.

Gesagt getan. Gemeinsam brauchen wir kaum eine 1/2 Stunde um alles nach oben zu schaffen.
Zur Belohnung kriegen die drei dann auch wirklich eine Umarmung die von Herzen kommt.

"Kommt, ich lade euch auf einen Burger, oder was auch immer ihr wollt, ein bevor ich nochmal los muss den Wagen wegbringen. "

Fast eine Stunde sitzen wir zusammen im Diner, unterhalten uns und scherzen miteinander.

"Jungs, ich muss jetzt los, Sonst schaffe ich den letzten Bus hierher nicht mehr. Keine Ahnung, warum die auf einem Samstag schon so früh den Busverkehr einstellen. "

Gespielt verletzt greift sich David ans Herz. "Sie hat uns Jungs genannt. Da haben wir wohl keine Chance. "

"Blödmann. " sage ich nur und knuffe ihn an den Oberarm.

"Aua, jetzt schlägt sie mich auch noch." sagt er und lacht. Wir stimmen alle ein. Dann gehe ich.
"Wir sehn uns, Jungs!" Vier Stunden und zwanzig Minuten später komme ich völlig fertig wieder in Moonville an.
In der Bäckerei decke ich mich noch mit Brötchen für morgen ein und die Fleischerei hat eine gute Auswahl an Aufschnitt. Gut das ich gerne Wurst esse.

Zuhause - wie gut sich das anhört - angekommen packe ich den Aufschnitt in den Kühlschrank und und schmeiße mich mit einer Flasche Wasser auf meine Couch.

Ich fühle mich wie gerädert.
Aber es nützt nichts, nach einer halben Stunde Pause raffe ich mich schweren Herzens auf, schnappe mir meinen Akkuschrauber ( ja ich, ein Mädchen besitze sowas) und mache mich daran mein Bett wieder zusammen zu bauen.

Pooh! Um ein Uhr in der Nacht bin ich endlich fertig.
Das Bett, die Kommode, das Bücherregal und der Hifi Schrank sind auf gebaut.
Ich habe sogar das Regal schon wieder mit Büchern gefüllt. Es steht jetzt als Raumteiler ein Stück vor dem Bett, welches jetzt hinten links in der Ecke gegenüber vom Badezimmers steht.

Das Bett habe ich gerade frisch bezogen und jetzt lasse ich mich völlig fertig in voller Montur darauf fallen und schlafe schon in der nächsten Sekunde tief und fest.

In der Nacht plagen mich wirre Traüme davon, von etwas oder jemandem durch den Wald gehetzt zu werden. Es sind verstörende Bilder und ich wälze mich immer wieder hin und her.

Durch lautes Klingeln werde ich aus diesem schrecklich Traum befreit.
Sieben Uhr????
Wer ist so verrückt am Sonntag um so eine Zeit bei mir auf der Matte zu stehen?

Da ich keine Gegensprechanlage habe schlurfe ihr die Treppe runter. Das ich dabei wie eine Vogelscheuche aussehe kümmert mich nicht.
Unten angekommen öffne ich die Tür und sehe "meine Jungs " vor der Tür stehen.

Als sie mich sehen klappen ihnen die Kinnladen runter.
Sie sehen mich an, dann sich, dann wieder mich. Das Spiel wiederholt sich bis sie schließlich alle drei in schallendes Gelächter ausbrechen.

"Ja, ja. Vogelscheuche lässt grüßen. Kommt rein. " sag ich nur drehe mich um und stiefele die Treppe wieder hoch; direkt weiter bis in mein Bad um wenigstens das Nest auf meinem Kopf zu bändigen.

Oh je, die Arme. Gut das sie nicht eitel ist.
Was glaubt ihr wollen die Jungs?

Findet ihr die Länge der Kapitel ok so?

LG mondgoettin

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