Kapitel 23

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Ich wusste ja, daß es passieren würde, trotzdem kann ich mich vor Erstaunen und Erfurcht und auch ein bisschen Angst kaum rühren.

Seit zwei Wochen haben Daniel und ich ja kaum die Finger voneinander lassen können.
Die kurzen Zeiträume dazwischen haben wir geschlafen oder die Jungs haben die Umstrukturierungen weiter geplant.

Jetzt liege ich hier, geborgen in Daniels starken Armen und weiß, das ich ein kleines Wunder in mir trage.
Weshalb ich mir sicher bin?

Das ist das erste Mal, dass ich nicht nach vier Stunden aufgewacht bin und mein Körper, durch die Hitze, fast schon schmerzhaft nach einer weiteren Vereinigung verlangt.

Ich spüre immer noch ein starkes Verlangen nach ihm, aber das entspringt keinem körperlichem Zwang, sondern rein meinen Gefühlen für Daniel und seinem fantastischen Körper, bei dem mir das Wasser im Mund zusammen läuft, natürlich.

Außerdem haben wir, einem Blick auf die Uhr zu schließen, die letzten acht 1/2 Stunden tief und fest geschlafen.

Instinktiv streiche ich behutsam über meinen Bauch.
Ich werde bald Mutter sein.
Ich kann nur hoffen, dass ich wirklich dafür bereit bin.
Alles geht so furchtbar schnell.
Meine Welt hat sich dermaßen schnell verändert, dass ich immer noch auf den großen Knall warte.
Darauf das ich entweder urplötzlich zusammen breche, oder ich aus diesem Traum erwache.

Das wäre allerdings wirklich schade, denn dieses, wenn auch völlig verrückte, märchenhafte Leben und die damit verbundene Liebe zu Daniel, möchte ich nicht mehr missen.

Also kuschele ich mich näher an ihn und genieße die Wärme und Geborgenheit die er mir gibt.
Dabei stelle ich mir vor, wie unser Kind wohl sein wird.
Wird es ein Mädchen sein, oder ein Junge?
Wird es blonde oder schwarze Haare haben?
Und wie werden erst die Augen sein?
Ob sie so außergewöhnlich sein werden wie Daniels, oder blau,wie meine?
Obwohl es ja gerade erst passiert ist, kann ich es auf einmal kaum erwarten, unser Kind zu sehen und in den Armen zu halten.
Denn auch wenn das alles schnell gegangen ist, so ist dieses Kind auf jeden Fall ein Kind der Liebe.

Als Daniel langsam aufwacht, drehe ich mich in seinen Armen, gebe ihm einen zärtlichen Kuss.
"Guten Morgen, Daddy." hauche ich.

Für einen kurzen Moment ist Daniel völlig reglos. Ich glaube er hat sogar aufgehört zu Atmen.
Dann, mir erscheint es wie in Zeitlupe, blicken mich seine mit Gold durchwobenen, tiefgründigen, schwarzen Augen an und sein Mund verzieht sich zu einem überwältigenden Lächeln.

"Bist du dir sicher? Lass mal sehen."
An meinem Hals nimmt er genüsslich einen tiefen Atemzug.
"Du hast recht." strahlt er.
"Dein Geruch beginnt bereits sich zu verändern.
Es ist schwer zu beschreiben. Du riechst immer noch so sinnlich wie vorher, nur auf einer tieferen, volleren  Ebene.
Für einen Werwolf ist es wahrnehmbar. So weiß jeder, dass du jetzt ganz besonders behütet werden musst. 
Denn Kinder sind für uns etwas sehr kostbares.
Ich werde dir einen Termin bei Caleb machen.
Bei ihm wirst du, was das medizinische angeht, in den besten Händen."

Voller Hingabe küsst er mich, bevor er an meinem Körper hinabgleitet und auch auf meinen, noch flachen, Bauch einen federleichten Kuss drückt.
"Hallo, du. Schön wachsen, hast du gehört, dann können wir dich ganz schnell in den Armen halten. Ich freue mich darauf. "

Ich kann nicht verhindern, dass eine Freudenträne aus meinem Augenwinkel rinnt, so sehr berühren mich seine gefühlvollen Worte.

Daniel richtet sich wieder auf, fängt die Träne mit seinem weichen Lippen und sagt: "Ich liebe dich! Und ich werde den kleinen Wurm genauso lieben."

"Ich liebe dich auch!" entgegne ich.
Beginnend mit einem leidenschaftlichen Kuss überlassen wir uns erneut unseren Gefühlen.

Als wir einige Zeit später unsere eigene, kleine Welt verlassen, fühle ich mich fast melancholisch.
Es war schön, so in unserer Welt.
Eine Welt der Liebe und Sinnlichkeit.

Aber mir ist klar, dass wir uns nicht mehr lange hätten verschanzen können.
Es gibt zu viel zu tun.

Daniel hat alle 20 Deltas (also die Anführer der verschiedenen Gemeinschaften) in zwei Tagen zu einer Versammlung geladen, um sie über die geplanten Neuerungen zu informieren.
Dafür muss noch einiges vorbereitet werden.
Wenn ich nur daran denke wird mir ganz anders.
Sein Rudel ist so groß.
Gut das es in Moonville ein Hotel gibt, das von einem Mitglied des Rudels geführt wird.
Sonst wären wir kaum in der Lage die zwanzig Männer unter zu bringen.  
Es ist eine Herausforderung für mich in solchen Dimension zu denken. Ich meine, alleine schon das Essen und die Getränke für so viele Leute.
Gut das wir von wirklich jedem im Rudel unterstützt werden.

Es wird quasi im Akkord aufgebaut, gekocht und gebacken.

Und dann ist da ja auch immer noch Jack Malloy, dieser andere Alpha, der irgendetwas ausheckt.
Bis jetzt konnte David noch nicht herausfinden, welche Informationen Logan ihm zugespielt hat und was für Konsequenzen das haben könnte.
Sicher ist nur, dass er was im Schilde führt.
Auch der Spitzel, den Daniel, wie er mir erklärt hat, dort einschleusen konnte, hat bisher nicht viel herausfinden können.

Also bleibt uns nichts weiter übrig, als auf möglichst alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Das Sicherheitssystem ist schon fast fertig installiert und alle Datenbanken sind jetzt, laut David, ebenfalls sicher vor möglichen Hackern.

Die anderen Maßnahmen werden anlaufen, sobald das Meeting beendet ist.

Hoffentlich gibt es nicht so viel Widerstand.
Immerhin wird dadurch die Rudelstrucktur maßgeblich geändert.
Ich kann mir vorstellen, dass das vor allem den älteren Deltas nicht leicht fallen wird.

Für mich ist das allerdings nicht der einzige Grund aufgeregt zu sein.
Daniel will mich zu Beginn der Versammlung allen offiziell als seine Gefährtin vorstellen.
Wenn ich schon daran denke bekomme ich weiche Knie.
Keine Ahnung, ob ich überhaupt ein Wort heraus bringe.
Wenn ich etwas hasse, dann ist das im Mittelpunkt zu stehen.
Da kann Daniel mir noch so oft versichern, das ich mir keine Sorgen machen muss.

Allerdings muss ich zugeben, er hat wirklich tolle Methoden mich abzulenken.
Genüsslich schließe ich meine Augen und gebe mich seinen begabten Händen hin, die alle Anspannung einfach weg massieren und mal wieder sinnlicheren Gefühlen Platz machen.

Sollen sie alle kommen.
Zusammen schaffen wir das schon.



LG mondgoettin

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