Kapitel 11

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Laut kracht die Haustür gegen die Wand. Daniel und ich springen wie von der Tarantel gestochen auseinander.

Eine ganze Horde Kinder stürmt gleich darauf in den Wohnbereich; hinter ihnen kommt knurrend ein hellgrauer Wolf ins Haus gelaufen.

Da vergesse ich doch glatt verlegen zu sein, weil ich alle Vorsätze vergessen habe und quasi über Daniel hergefallen bin.

"Hilfe Alpha Daniel!  Jan will uns auffressen! " rufen die insgesamt 8 Kinder und versuchen sich hinter uns zu verstecken. Ich würde sie auf 5 -9 Jahre tippen.

"Was habt ihr angestellt das Jan so sauer auf euch ist?"
Schweigen herrscht im Raum. Die Kinder sehen betreten auf den Boden oder werden rot im Gesicht.
"Raus mit der Wahrheit." gebietet ihnen Daniel in perfekter Alphamanier. Ich kann jedoch erkennen das er auch ohne Erklärung mit der Scharade zu kämpfen hat, da sein  Mundwinkel jetzt schon zuckt und in seinen Augen der Schalk blitzt.

Der größte von ihnen, ein Junge mit braunen Haaren tritt mutig vor Daniel hin. "Die anderen trifft keine Schuld Alpha, Jan lag schlafend an See und ich habe - na ja - ich habe ihm einen Eimer Wasser über gegossen. Nur ich verdiene eine Bestrafung. "

"Ihr solltet mehr Respekt vor eurem TiC haben. Habe wir euch das nicht schon oft genug erklärt? Was wäre gewesen wenn er unabsichtlich einen von euch verletzt hätte?  Es ehrt dich Luc das du die Schuld auf dich nehmen willst, aber ich kenne euch, ihr habt das alle gemeinsam ausgeheckt und deswegen werdet ihr es auch gemeinsam ausbaden.
Zunächst einmal werdet ihr euch entschuldigen, das ist ja wohl klar und dann werdet ihr den Platz am Lagerfeuer aufräumen und Feuerholz sammeln. Heute Abend wollen wir alle zusammen grillen, damit alle im Dorf Lilly kennenlernen können. "

Die Kinder senken betreten die Köpfe und gemeinsam, als hätten sie das schon öfter gemacht, sagen sie: "Ja Alpha, tut uns leid." Dann wenden Sie sich Jan zu, der immer noch als Wolf dasteht. 
Reumütig stehe sie vor ihm und entschuldigen sich bei ihm. Als alle fertig sind knurrt er noch einmal und die Kinder trollen sich schnell.

Ich sehe derweil fasziniert meinen Freund Jan als Wolf an.
Das hellgraue Fell, das an manchen Stellen fast weiß wirkt und an anderen dunkel grau, glänzt im Sonnenlicht das durch die Türen fällt.
Vorsichtig gehe ich auf ihn zu und strecke zögerlich meine Hand aus.
Als ich in das erstaunlich weiche Fell greife ertönt hinter mir ein unwilliges Knurren.

"Krieg dich wieder ein. Ich bin nur neugierig. " weise ich Daniel zurecht.
"Er ist ein Freund."
Ein Arm legt sich besitzergreifend um meine Mitte.
"Du gehörst mir." haucht er mir ins Ohr. "Auch wenn du es dir noch nicht eingestehst soll es jeder andere wissen, selbst mein bester Freund."
"Jan, kümmer dich bitte darum das die Kleinen ihre Aufgaben auch erledigen. Wir sehen uns später."

Jan senkt seinen großen Wolfskopf und trottet aus dem Haus.

"Willst du darüber reden?"
Fragend sehe ich Daniel an.
"Über den Kuss. Darüber das wir einander nicht widerstehen können. "

"Nein, will ich nicht. Ich will das du mir jetzt alles zeigst. Alles andere ist mir gerade zuviel." gestehe ich, die Augen auf den Fußboden gerichtet. - Dieses Astloch hier ist wirklich sehr interessant.

"Ich werde dich nicht drängen. Ich halte meine Versprechen. Allerdings kann ich auch nicht versprechen das sowas wie eben nicht mehr passiert. Die Anziehung zwischen Gefährten ist sehr stark."

Um mich von der Hitze in meinem Körper, die seit unserem Kuss nicht mehr vergeht abzulenken, stelle ich die erste Frage die mir einfällt.
"Was bedeutet Tic?"

"Tic bedeutet Third in Command. Das kannst du quasi wörtlich übersetzen. Nach dem Alpha, der Luna und dem Beta der Dritte in der Folge der Kommandostruktur.
Dabei stehen der Alpha und die Luna auf einer Ebene." Während mir Daniel erklärt, wandern wir im Dorf herum. Er zeigt mir die schönen Blockhäuser die perfekt mit dem Wald und dem See harmonieren. Das Licht das dabei durch das Blätterdach fällt taucht alles in eine irgendwie mystische Stimmung. 
Es ist verwirrend für mich den Bewohnern sowohl in menschlicher, als auch in ihrer Wolfsgestalt zu begegnen.
Die ganze Zeit liegt meine kleine Hand in Daniels großer und ich fühle mich unendlich geborgen.

"Okay, das hab ich verstanden. Und wer sind der Beta und die Luna bei euch? Ich sollte wohl zusehen daß ich mich mit Ihnen gut stelle." sage ich und zwinkere ihm verwegen zu.

"Mein Beta, also der zweit stärkste Wolf, ist Logan und die Luna, tja die Luna ist die Mate des Alpha, also genau genommen - du."

Geschockt sehe ihn zu ihm auf. Dabei weiß ich nicht, was mir mehr zusetzt. Das Logan, mit dem ich wirklich keinen guten Start hatte Daniel engster Berater ist, oder die Sache mit der Luna.
Mein Herz setzt einige Schläge aus und mir wird kalt. Ich habe das Gefühl das mir sämtliche Körperwärme entzogen wird.
Besorgt sieht Daniel mich an und zieht mich an seine Brust.
Aus einem Impuls heraus will ich ihn zunächst wegstoßen, aber dann dringt seine Wärme zu mir durch. Sie wärmt mich bis in den hintersten Winkel meiner Seele und gegen meinen Willen entspanne ich mich. Die Angst rückt in den Hintergrund und zurück bleibt ein Gefühl von Glückseligkeit.
Wie macht er das nur?
Wie kann es sein das ich mich, obwohl wir uns eigentlich nicht kennen, so wohl fühle; ihm regelrecht vertraue?

Ich brauche eine ganze Weile, bis ich mich zwar freiwillig, aber doch ungern aus seiner Umarmung löse und wie der in der Lage bin zu sprechen.
"Das mit dem gut stellen kann ich ja dann wohl vergessen. Logan und ich sind ja bereits aneinander geraten. Da muss ich mich wohl für meine spitze Zunge entschuldigen. Und was die Sache mit der Luna angeht, solltest du mich heute Abend beim Lagerfeuer gründlich informieren." seufze ich.

"Äm" druckst Daniel rum. "Also was das mit dem entschuldigen angeht seit ihr glaube ich quitt. "
Fragend sehe ihn ihn an.
"Wie soll ich das denn verstehen? "
"Ja also, Logan war der Wolf der dich durch den Wald gejagt hat." gibt er dann zu.

"Das ist nicht dein Ernst! Du glaubst etwas Sarkasmus ist das gleich wie Todesangst zu haben? Da hast du dich aber geschnitten. Da kann er froh sein, wenn ich mir nicht ein Schrotgewehr besorge und ihm ein paar Kugeln in den Arsch schieße!" eschoffiere ich mich lautstark.

"Das würde ich mir an deiner Stelle gut überlegen. Sonst erlaube ich mir das nächste Mal nicht mehr nur einen Spaß. " ertönt eine ziemlich angepisste Stimme hinter mir.
Ich wirbele auf der Stelle herum, werde jedoch sofort von Daniel abgeschirmt, der ein dunkles, bedrohliches Knurren ausstößt.

"Beta hin oder her, pass besser auf was du von dir gibst Logan." warnt er ihn.

Logan guckt nur spöttisch, senkt aber kurz den Kopf und entblößt seinen Hals als Zeichen der Unterwerfung.

Na das kann ja noch heiter werden.

So weiter geht's.
Ich hoffe es gefällt euch noch.
Was meint ihr? Wie teuer wird sie ihr Temperament zu stehen kommen? (Hört sich das komisch an?)
Hoffe ich hab nicht so viele Fehler reingehauen.

LG mondgoettin

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