Kapitel 12

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Hier am Lagerfeuer am See zu sitzen während die Sonne langsam am Horizont versinkt fühlt sich wunderbar an. Es fühlt sich wie Zuhause an.
Die Menschen / Wölfe die hier leben haben mich sofort in ihrer Gemeinschaft willkommen geheißen. Überall sehe ich in freundliche, lachende Gesichter.
Na ja fast überall.
Der einzige der wirklich nicht ein einziges Mal zu Lächeln schien war Logan.
Ich weiß nicht wieso, aber er scheint nicht wirklich Teil der Gemeinschaft zu sein. Er kapselt sich ab und wirkt eher genervt.
Mich beschleicht ein ungutes Gefühl.
Er ist der Beta des Rudels, aber ist er deswegen keine Gefahr für mich?
Eine gute Frage.
Ich bin mit der Antwort überfordert und das ärgert mich maßlos.

Aber nicht nur das überfordert mich. Nach vielen Gesprächen und noch mehr Menschen die mir vorgestellt wurden und deren Namen ich mir nicht merken kann wird mir plötzlich die ganze Aufmerksamkeit die auf mir liegt zu viel.
Ich kann nicht mehr richtig atmen weil ich das Gefühl habe ein tonnenschweres Gewicht drückt auf meinen Brustkorb.
Die Leute hier sind wirklich nett, aber sie verfolgen auch jede kleine Geste mit ihren achso aufmerksamen Wolfsaugen, die wie mir erklärt wurde viel besser sind als menschliche (inklusive Nachsicht).
Immer schwerer drückt die imaginäre Last auf meine Brust.
Bevor ich jedoch in eine erneute Panikattacke stürze wende ich mich an Daniel.
"Ich bin erschöpft, ich werde schlafen gehen. Ich habe morgen Frühschicht, kann mich jemand fahren? Der Weg ist etwas lang zum laufen. "

Seine schwarz - goldenen Augen sehen voller Zuneigung in meine und die Welt beginnt wieder einmal still zu stehen.
"Ich begleite dich zurück und natürlich werde ich dich morgen fahren. Alles andere kommt nicht in Frage. Es wäre viel zu gefährlich."

Mehr als ein leises "Ok" schaffe ich nicht in meinem umnebelten Gedanken zu sagen, denn Daniel ist zu mir getreten und hat meine Hand mit seiner umschlossen.
Wieder lodern die Flammen heiß in meinem Körper und erfüllen mich mit wundervoller Wärme und Geborgenheit.
Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Wie soll das nur weiter gehen wenn sich bei jeder seiner Berührungen mein Verstand verabschiedet?
Völlig von der Rolle stolpere ich neben ihm durch die Dunkelheit in Richtung seines Hauses.

"Ah, was tust du? " quietsche ich erschrocken auf da ich ohne Vorwarnung auf einmal in seinen Armen liege.

"Ich sorge nur dafür das du heile in deinem Bett ankommst." raunt er an meinem Ohr. Sein Atem und die sinnlichen Versprechen die in seiner rauen Stimme liegen bescheren mir eine unkontrollierte Gänsehaut.
Ich kann sein Grinsen aufgrund dieser Reaktion trotz der Dunkelheit quasi sehen.
Als er mich langsam, an seinem Körper herabgleitend, vor meiner Tür abstellt, rast mein Herz in meiner Brust.
Ich kann nichts sehen, nur fühlen. Und was ich fühle macht mir Angst. Wie kann es sein das mein Herz fast auseinander bricht vor lauter Gefühl? Geht das überhaupt?
Kann man zuviel für jemanden empfinden? Für jemanden den man eigentlich gar nicht kennt?
Woher kommt diese Verbundenheit? Woher die Zuneigung und diese Lust? Eine Lust die ich bisher nie empfunden habe.
Wie soll mein Herz das aushalten ohne zu zerbrechen? Soll ich lieber weglaufen?
Vor dem weglaufen was ich fühle?
Weglaufen vor dem Mann der mich all das fühlen lässt?
Oder soll ich das Abenteuer mit offenen Armen willkommen heißen und darauf hoffen das mein Herz stark genug ist für alles was noch auf mich zukommen mag?

Ich kann Daniels Herz spüren unter meiner Hand. Es rast - genau wie meins.
Ist es möglich das wir dieselben Empfindungen haben?
Fühlt er womöglich das gleiche wie ich? Ist er auch so durcheinander?

"Fühlst du es?" fragt er erstickt. "Es schlägt für dich."
Bei seinen Worten umfängt seine große Hand meine kleine und in mir breitet sich ein unheimliches Gefühl von Geborgenheit aus.
Ich fühle mich umsorgt und akzeptiert.
Ich spüre seinen heißen Atem an meinem Mund als er noch näher kommt, sehne mich danach seine weichen Lippen erneut zu kosten und doch fürchte ich mich vor den Konsequenzen.
Fürchte mich davor mich fallen zu lassen.
Fürchte mich davor ich selbst zu sein.
Das alles tritt in den Hintergrund als seine Lippen sich endgültig auf meine legen und der gleiche Feuersturm entbrennt wie bei unserem ersten Kuss.

Die Leidenschaft entbrennt stark zwischen uns. Keine Zurückhaltung.
Unsere Zungen duellieren sich in einem erotischen Kampf. Keuchender Atem, Hände die in Haaren wühlen, Muskeln erkunden.
Das Verlangen steigert sich unaufhaltsam zwischen uns. Alles in mir zieht sich in sinnlicher Erwartung zusammen, spüre sowohl seine Erregung groß und hart zwischen uns als auch das feuchte, heiße Verlangen meines eigenen Körpers.
Daniel drückt sich noch näher an mich, verschlingt mich mit seiner Begierde.
Dem tiefen vibrieren seines Brustkorbs folgt ein leidenschaftliches Knurren, das ich bis tief in meine Seele spüre.
Unwillkürlich reibe ich mich an ihm, versuche die Erregung zu steigern.
Lustgefühle sind alles was ich spüre. Meine Haut fühlt sich an als würde sie in Flammen stehen. Aber es ist ein gutes Gefühl, ich fühle mich trotz mangelnder Erfahrung so weiblich wie nie zuvor.
Daniel umfasst meine Schenkel, hebt mich hoch und nagelt mich mit seinem Körper buchstäblich an die Tür zu meinem Zimmer.
Seine Erregung durch die Kleidung am Zentrum meiner Lust zu spüren macht mich verrückt.
Nach Luft schnappend löse ich mich aus unserem alles verschlingendem Kuss. Daniel küsst eine heiße Spur an meinem Kiefer entlang bis zu meiner Halsbeuge. Als er dort zu saugen beginnt löst sich ein sinnliches Stöhnen aus meiner Kehle.
Ein Schauer nach dem nächsten läuft über meinen Körper und ich genieße jede Sekunde davon.
Als ich seine Zähne an meiner Haut spüre fange ich voller Erwartung an zu zittern.
Und dann .... stehe ich wieder auf dem Boden, fühle mich leer ohne Daniel in meinen Armen.
Er steht plötzlich am unteren Treppenabsatz und sieht mit glühendem Blick zu mir auf.
Das schwarz ist vollständig aus seinen Augen verschwunden und nur flüssiges Gold ist zu sehen.

"Gott es tut mir so leid Lilly, ich hätte fast ... Geh schlafen, jetzt sofort und verschließen deine Tür." sagt er und dreht mir den Rücken zu um zu gehen.
"Habe ich etwas falsch gemacht? " fragt mein eingeschüchtertes, unsicheres ich.
"Ich habe fast die Kontrolle verloren. Meine Begierde ist zu stark. Glaub mir, du bist noch nicht bereit die Konsequenzen dessen zu tragen was passieren würde." stößt er gequält hervor. "Ich muss jetzt gehen. Ich erkläre es dir morgen. Schlaf gut Lilly." sagt er und ist im nächsten Moment nicht mehr da.

Verwirrt und einsam gehe ich in mein Zimmer, verriegele die Tür wie er es verlangt hat.
Doch der dringend benötigte Schlaf will sich eine gefühlte Ewigkeit nicht einstellen.
Erst als ich in der Ferne das Lied des Wolfs höre schwebe ich in die Welt der Träume hinüber.




LG mondgoettin

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