Kapitel 16

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Hey, hier ist endlich das nächste Kapitel.  Es tut mir wirklich leid das ihr so lange warten musstet.
Ich werde mich bemühen wieder öfter zu schreiben.
LG eure mondgoettin  :)

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Ich schwebe zwischen Raum und Zeit.
Alles was ich wahrnehme ist Leere. Eine allumfassende Leere.
Es fühlt sich tröstlich an.
Endlich habe ich keine Schmerzen mehr.
Genau genommen fühle nichts.
Ich schwebe in einer dunklen Leere.
Hier gibt es buchstäblich nichts.
Keine Kälte, keine Wärme, kein Schmerz, keine Angst und keine Tränen.

Ich begrüße diese Leere.

Nicht eine Minute länger hätte ich Logans Folter ertragen können.
Ich bin froh das diese Qualen ein Ende haben.

Leere

Für viele ein Wort der Einsamkeit. Für mich ein Wort des Trostes und Ruhe.
Ich weiß nicht, wie lange ich mich von dieser Ruhe treiben lasse.
Ich weiß nur das meine Seele in dieser Ruhe, die mein Körper so sehr genießt, trauert.
Meine Seele weint weil sie nicht vollständig ist.
Sie ist so entzwei gerissen wie ich mich fühle.
Auf der einen Seite diese himmlische Ruhe und auf der anderen Seite diese tiefgreifende Trauer.
Eine Trauer die ich nicht zuordnen kann.
Ich weiß nur, ich habe das Gefühl etwas wichtiges vergessen zu haben.

Ich weiß nicht wie lange ich mich in diesem Zustand der Zerrissenheit befinde, bis ich vor mir ein warmes Licht bemerke.

Immer näher kommt das Licht und bringt eine angenehme Wärme mit.
Ich spüre wie mein geschundener Körper die Wärme in sich aufsaugt.
Spüre wie meine Muskeln beginnen sich zu lockern.

Meinen Blick kann ich nicht von dem größer werdenden Lichtschein abwenden. Je näher es mir kommt umso größer wird es und ich glaube die Umrisse einer Person zu sehen.

Ja, ich bin mir sicher, dass in dem Licht eine Person zu sehen ist.

Tränen treten mir in die Augen als ich erkenne wer sich mir nähert.
Die Frau, die das wichtigste in meinem Leben war. Meine Vertraute, meine beste Freundin, meine Mutter.

Umhüllt von wärmendem Licht, das wie ich tief in mir fühle die Seele heilen kann, steht sie vor mir und lächelt mich aufmunternd an.
Es ist als wäre sie niemals von mir gegangen.

"Mama" hauche ich mit weit aufgerissenen Augen. Ich habe Angst das sie vor meinen Augen verschwindet wenn ich zu laut bin.

"Lilly, mein Schatz, ich freue mich dich zu sehen, aber du gehörst hier noch nicht her.
Deine Zeit ist noch nicht gekommen."

"Wie meinst du das? Bin ich tot?" frage ich sie, nicht wissend ob ich traurig oder erleichtert sein soll.

"Das hier ist die Zwischenwelt, du wirst dich entscheiden müssen, ob du leben und für dein Glück kämpfen willst, oder ob du mit mir hinüber gehst. Allerdings muss dir klar sein das es von dort kein Zurück mehr gibt.
Du müsstest Daniel und deine mögliche Zukunft mit ihm zurück lassen. Du würdest auf die Möglichkeit verzichten mit der Liebe deines Lebens zusammen zu sein.
Auch eure Kinder würdest du nicht kennen lernen.
Entscheidest du dich für das Leben muss dir klar sein das der Weg nicht einfach wird.
Es liegen schwere Prüfungen vor euch. Aber wenn ihr sie meistert werdet ihr ein langes, glückliches Leben teilen."

Während sie spricht fällt es mir sprichwörtlich wie Schuppen von den Augen. Daniel, wie konnte ich ihn vergessen. Diese magische Anziehungskraft zwischen uns, diese unbeschreibliche Geborgenheit die ich in seiner Nähe empfinde. Daniel, diesen wunderschönen Mann und kraftvollen Wolf.
Daniel der mich von der ersten Minute verzaubert hat.
Der Mann in den ich mich Hals über Kopf verliebt habe obwohl ich ihn erst drei Tage kenne.

"Daniel, Kinder? Wie kannst du das wissen?" von dieser Möglichkeit völlig geplättet sehe ich sie an.

"Ich kann dir nicht sagen woher, aber so ist es. Du solltest nur noch wissen, dass wenn du dich gegen das Leben entscheidest, du Daniel dazu verdammst mit nur einer halben Seele dahin zu wegetieren."

Geschockt sehe ich sie an.
Ich soll mich entschieden?

Meine Mutter steht immer noch umhüllt von beruhigendem Licht vor mir und lächelt mich an.
Ich habe das Gefühl sie weiß längst wozu ich mich entschlossen habe.
Also sehe ich ihr in die Augen und teile ihr meine Entscheidung mit.

"Ich kann nicht mit dir kommen. So sehr ich dich vermisse und mir wünsche dich wieder bei mir zu haben.
Ich kann den Mann den ich liebe nicht im Stich lassen. Ich kann ihn nicht zu einem solchen Leben verdammen. Das hat er nicht verdient. Egal welche Prüfungen vor uns liegen, wir werden sie gemeinsam meistern."

Ich sehe Stolz und Liebe im Blick meiner Mutter als sie meine Entscheidung hört.
"Ich habe nichts anderes von dir erwartet. Nimm all meine Liebe bis wir uns wieder sehen. Ich weiß das du stark genug bist für das was kommt. "

"Ich liebe dich, Mama!" sage ich ihr ein letztes Mal während ihre Siluette verblasst und das Licht erlischt.

Entschlossen dränge ich die Schluchtzer die in mir aufsteigen wollen zurück und wische mir über die tränennassen Wangen.

Was jetzt?
Wie komme ich jetzt hier weg?
Muss ich irgendwas tun, oder mir einfach nur wünschen wieder aufzuwachen?
Ich habe keine Ahnung was ich tun soll. Das ist verdammt frustrierend.

"Ahhhh!" mit einem lauten Schrei mache ich meinem Ärger Luft, in der Hoffnung das etwas passiert. Ich hätte mir ja denken können das es nicht so einfach ist.

Ich weiß nicht wie die Zeit in dieser Zwischenwelt verstreicht. Mir kommt es vor wie eine Ewigkeit bis ich eine kleine Veränderung an meinem Körper bemerke.

Wärme

Die Wärme die ich empfunden habe als meine Mutter in diesem Schein vor mir stand, breitet sich auf einmal immer weiter in meinem Körper aus.
Ich versuche sie tief in mich aufzunehmen.
Versuche die Wärme in meinem Wesen zu verankern.
Die Wärme breitet sich von meiner Hand aus.
Je mehr Wärme ich aufnehme, desto mehr spüre ich.
Fühle wie jemand leicht wie eine Feder über meine Hand streicht. Höre wie jemand zu mir spricht.
Es sind Worte der Verzweiflung, aber auch der Liebe.
Tief in meinem Herzen und meiner Seele weiß ich das es nur mein Seelengefährte sein kann der mir den Weg gewiesen hat und ich bin unendlich dankbar dafür.

"Daniel" es ist nur ein flüstern das über meine trockenen Lippen kommt.

"Mein Engel. Endlich bist du wieder bei mir." erklingt Daniels erleichterte Stimme.

"Ja, ich bin hier und ich bleibe auch hier." verspreche ich während ich mühsam meine Augen öffne und in Daniel freudestrahlendes, aber erschöpfte Gesicht sehe.


Mate-Magischer Sommer #OlympAward#PhönixAward#BlackDevilAwardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt