❥Autoritätsperson
ᴢᴇᴀ
Ohne es wirklich zu wollen, begann es in meinem Kopf zu rattern, ich konnte schon fast spüren, wie die kleinen Zahnrädchen in meinem Kopf arbeiteten. Aber außer dem ehemaligen Stricher, der den Künstlernamen Phoenix trug und dem ich vor etwa vierzig Jahren aus der Patsche geholfen hatte, verband ich rein gar nichts mit diesem Namen.
Nachdenklich sah ich Miles dabei zu, wie er den Cocktail zu Ende mixte und mit ein paar Minzblättern verzierte.
„Was ist an diesem Phoenix so besonders?", fragte ich dann nach einer Weile. Kurz starrte mich Miles fassungslos an, dann wendete er den Kopf ab und trocknete seine Hände an einem Geschirrtuch.
„Hör zu, ich weiß nicht mal deinen Namen, also-", er stellte den Cocktail vor mir auf die Theke „wirst du deinen Drink trinken und mir dabei etwas von dir erzählen. Danach können wir deine schändliche Wissenslücke füllen", er lächelte leicht, deutete auf den Drink und fing an, die Theke mit einem feuchten Lappen abzuwischen.
Wenige Sekunden sah ich ihm unentschlossen zu, umfasste dann aber das kühle Glas und nahm den ersten Schluck des Cocktails. Während der süßliche Geschmack von Maracuja und Ananas sich auf meiner Zunge ausbreitete, drehte ich meinen Kopf zur Seite und beobachtete abwesend die ausgedünnte Menge.
Mir kam es so vor, als würde ich stundenlang den Raum inspizieren und trotzdem keine einzige Information wirklich aufnehmen, zu sehr war ich damit beschäftigt, über diesen einen Namen nachzudenken.
Phoenix. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und kippte den restlichen Cocktail herunter. Es musste ein einfacher Zufall sein.
„Hey, hey, hey, den Drink solltest du genießen, mein Gehalt reicht nicht, um dir auch noch einen Zweiten zu mixen", beschwerte sich Miles mit einem etwas belustigten Unterton und ich versuchte zwanghaft, mich auf ihn zu konzentrieren.
„Also, möchte die Dame jetzt mit ihrer Lebensgeschichte beginnen oder muss ich noch warten, bis es Vollmond wird?", fragte er dann amüsiert. Leise räusperte ich mich. Irgendwie erinnerte mich die Situation an den Moment vor ein paar Stunden, wo Rider schon versucht hat, alles aus mir rauszuquetschen.
Jetzt musste ich mir meine Worte aber sorgsam zurecht legen, schließlich ging Miles davon aus, dass ich eine Werwölfin war, was ich zu meinem Vorteil nutzen könnte.
„Ich bin Zea Divina, komme ursprünglich aus Italien und bin heute hierher gezogen, um Sport und Kunst zu studieren. Meine Familie ist tot, das Einzige was mir geblieben ist, ist mein bester Freund Cole, der sich lieber in Dublin verwöhnen lässt, als seiner seelenverwandten, unglaublich faszinierenden, attraktiven, schlauen besten Freundin zu helfen." Fast automatisch endete meine kleine Erzählung in Spott, schließlich war ich wirklich erzürnt darüber, dass Cole sich auf unbegrenzte Zeit eine Suit in einem fünf Sterne Hotel gemietet hat, während ich mir mit einer pubertierenden Psychogruft das Zimmer teilen durfte.
„Hat Cole etwa noch eine beste Freundin?", neckte Miles mich und ich warf ihm mit theatralischer Wut das leere Glas entgegen, was er gekonnt auffing. Wir beide fingen leise an zu lachen.
„Du studierst hier?", hakte er dann nach und ich nickte. „Mein Dad hatte sich auch immer gewünscht, dass ich studiere, am besten natürlich Jura auf dem Harvard." Miles lachte humorlos auf. Meine Augen verfolgten seine Hände, die mit gekonnten Bewegungen ein dreckiges Glas nach dem nächsten abspülten.
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Sweet taste [Werwolf]
Werewolf》S W E E T T A S T E《 Ihr Blut. Ihr Blut ist das, was sie zu etwas Besonderem macht. Es vereint die sehnlichsten Wünsche und Begierden von demjenigen, der es in sich aufnimmt. Zea ist auf der Flucht. Seit Jahrhunderten erzählen Mütter ihren klein...