ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ ᴀᴄʜᴛ

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Nächtlicher Besuch

ᴢᴇᴀ

„Dieser Werwolfsdreck muss aus dieser Stadt verschwinden, oder ich tu's", zischte ich dem Telefon aufgebracht entgegen.

„Und wie hat die Dame vor, das zu bewerkstelligen? Willst du mit 'ner Knarre in deren Rudelhaus laufen und sie alle abknallen?", ertönte Coles sakastische Stimme aus dem Hörer.

Mitten auf der Straße blieb ich stehen. Mir schien ein Licht aufzugehen und ein großes Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus.

„Das ist es!", kreischte ich dann.

„Was? Nein, nein, nein, Gott Zea das war ein Spaß. Du kannst die doch nicht alle erschießen!", rief Cole leicht panisch, doch ich nickte eifrig, bis mir auffiel, dass er mich nicht sehen konnte.

„Die haben mich zerfleischt, bevor ich die Waffe überhaupt zücken kann. Nein, nein Cole, ich muss zunächst deren Vertrauen gewinnen und dann reinige ich die Stadt von diesem Abschaum", erzählte ich begeistert.

„Das Vertrauen der Werwölfe gewinnen?", fragte mein bester Freund dann argwöhnisch.

„Ja, so schwer wird das schon nicht sein", winkte ich ab und Cole seufzte.

„Zieh doch einfach um, Zea", versuchte er mich umzustimmen, aber ich blieb standhaft.
„Auf gar keinen Fall! Hast du die armen Frauen gesehen, die ohne ihr Wissen ausgesaugt wurden, bis sie tot in der Ecke gelegen haben? Niemand hat es gestört. Diesen Menschen muss geholfen werden. Außerdem möchte ich keiner Neuen im College Shanice als Zimmerpartnerin antun", argumentierte ich und wieder dröhnte ein Seufzen durch die Leitung.

Unter dem Vorwand, dass ich meine Tage bekommen hatte, flüchtete ich aus dem Violett's und lief jetzt die einsame Hauptstraße entlang, die nur schwach von einzelnen Öllaternen beleuchtet wurde.

„Lass' es doch einfach gut sein", stöhnte Cole dann. „Nein. Meine Entscheidung steht fest, irgendwie werde ich schon in dieses Rudelhaus kommen", meinte ich.

„Weißt du denn überhaupt wo es ist?", ließ sich Cole dann wenig begeistert auf die Sache ein.
„Nein, aber ich kenne da schon jemanden, der mir sicher dabei helfen kann."

Ich gähnte ausgiebig. „Aber das muss bis morgen warten. Es ist mitten in der Nacht, ich geh' erstmal schlafen. Es eilt ja nicht." Cole grummelte am anderen Ende, bei ihm war es gerade Mittag, wenn ich mich nicht täuschte.

„Pass auf dich auf und mach keine Dummheiten! Ich liebe dich", murmelte er dann als Verabschiedung. Ich erwiederte es, beendete den Anruf und steckte meine Handy zurück in die Clutch.

Erst jetzt hob ich den Kopf und sah mich etwas um. In meinem Leben hatte ich schon viele hässliche Städte gesehen, aber dieser Teil war wirklich grauenhaft. Kopfschüttelnd blickte ich auf die bröckelnden Betonwände und den ganzen Müll.
Dieser ganze Stadtteil stank bis zum Himmel. Wortwörtlich.

↝☾↜

Als ich mein neues Zimmer aufschloss, war Shanice nicht da. Glücklich über diese Tatsache, stieg ich für wenige Minuten unter die Dusche und es schien, als würde mit dem lauwarmen Wasser all dieser grässliche, lilane Nebel von meinem Körper gewaschen werden.

Dass das natürlich nicht stimmte, wusste ich. Der Nebel umgab jedes lebende Wesen und wurde Werwölfen nur unter speziellen, illegalen Lampen sichtbar, die in Clubs wie dem Violett's verwendet wurden.

Mit einem Handtuch umschlungen stieg ich aus der Dusche und steckte mir die Haare hoch. Meine, durch das warme Wasser leicht gerötete Haut, cremte ich mit einer Feuchtigkeitscreme ein, bis ich schließlich das Badezimmer aufschloss.

Ich kreischte. Vor Schreck ließ ich fast das Handtuch fallen und dankte Gott dafür, dass ich es nicht getan hatte.

„W-Was zur Hölle machst du hier?", fragte ich mit hoher Stimme.

Sean stand, mit verschrenkten Armen und ausdruckslosem Blick mitten im Raum.
„Wo ist TJ?", fagte er dann mit kratziger, maskuliner Stimme und überging meine Frage einfach.

„Er ist noch feiern", meinte ich dann einfach, doch Sean gab sich nicht mit dieser Auskunft zufrieden.
„Er wollte um halb zwölf wieder da sein. Jetzt ist es kurz vor zwei."

„Na und, ist das mein Problem?"

Vielleicht sitzt er moch auf dem Schoß von irgendeinem Mädel und saugt ihr die Seele aus dem Leib.

„Das sollte aber dein Problem sein, weil ich so lange hier stehen bleibe, bis TJ wieder auftaucht", zischte der Blonde dann. Überrascht runzelte ich die Stirn. Wut. Das war die erste Emotion, die ich von ihm erlebt habe.

Dann zuckte ich die Schultern. „Immernoch nicht mein Problem, ich geh jetzt pennen. Dir eine wunderschöne Nacht, ich hoffe, du wurdest gelehrt in Stehen zu schlafen." Ich schnappte mir mein Nachthemd und meine Unterwäsche, huschte kurz ins Bad um sie überzustreifen und sprang dann in mein Bett.

Sean hatte sich nicht von der Stelle gerüht. Mir egal, ich meine, wer möchte denn nicht in Beisein eines heißen Typens einschlafen?

„Gute Nacht", wünschte ich ihm eher unfreundlich und knippste dann das Licht aus.

Dieser Tag ist der Horror gewesen. Noch so ein Tag, und ich würde Amok begehen.

Friends, ich bereite mich gerade auf meinen ersten Marathon vor :D

Das Kapitel war a little bit boring and short aber egal (;

Hab jetzt endlich Ferien, halleluja:D

Schönen Tag euch :P

Sweet taste [Werwolf]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt