❥ Empathie
ᴢᴇᴀ
Ich hatte ja wirklich inständig gehofft, Shanice und Rider würden ihren Weg nicht mehr zueinander fanden.
„Zea!", rief Rider erfreut und ich starrte die beiden einfach nur etwas bedröppelt an. Er zog seine Freundin an der Hand zu mir, die sichtlich unerfreut hinter ihm her schlürfte und mich ermüdet ansah. Na super, die Dame war also schon genervt, bevor sie überhaupt ein Wort mit mir gewechselt hatte.
Shanice' kurzer, blutroter Rock flatterte mit ihren langen Haaren im Wind um die Wette, während ihr rabenschwarzes, enges Shirt Einblick in ihre üppige Oberweite bot.
Rider hingegen stach durch sein lachsfarbenes Polo aus der Menge der Schüler heraus. Es stand ihm wirklich gut.„Morgen", nuschelte ich so undeutlich, dass ich nichtmal wusste, ob es überhaupt einer der beiden verstanden hatte.
„Morgen?" Etwas verwundert warf Rider einen Blick auf seine Uhr, als er vor mir stand. „Es ist kurz vor elf, ich würde das eher als Vormittag bezeichnen."
„Ist doch scheißegal, lass uns gehen", murrte Shanice zornig und wollte ihren Freund an seinem nackten Arm von mir wegziehen, doch Rider blieb standhaft stehen und grinste mich an. Konnte dieser Junge eigentlich nicht anderes, als immer sinnlos zu grinsen?
Wieso konnte Shanice nicht ein einziges Mal ihren Wilen durchsetzen? Das würde mir gerade echt passen.
„Das Mädchen hat dir Viagra untergejubelt. Dass du überhaupt noch mit ihr sprichst ist eine Untat!", rief sie mit unterdrückter Stimme ihrem Freund entgegen, als würde ich gar nicht vor ihnen stehen und jedes ihrer Wörter erfassen.
„Hab' ich nicht, und auch wenn. Wenigstens bekäm er dann mal einen hoch, so upturnend wie du bist", mischte ich mich dann ein und verschränkte die Arme. Shanice schnappte nach Luft.
„Wie war die Party mit TJ? Sorry, dass wir nicht mitkommen konnten", wechselte Rider dann das Thema und sah mich ehrlich mitleidig an. Ich unterdrückte ein Lachen. Als sei es jetzt so eine Schande, dass das Gothicgirl und ihr verrückter Freund mich nicht auf die Fete begleitet hatten.
„Es war... interessant", murmelte ich nur. Das Letzte was ich wollte war, mit den Beiden über die komischen Vorfälle in dem Werwolfclub zu sprechen.
Dabei kam mir wieder der Gedanke, wieso Phoenix nichts gegen die unmoralischen Vergnügungsarten im Violett's unternahm. Er war ihr Alpha, er könnte das Ganze mit ein paar simplen Wörtern beenden.Vielleicht war Phoenix auch ein Werwolf dieser Sorte. Menschen ihrer Lebenskraft berauben, eine verwerfliche Methode der Machtgewinnung, die auch nur diese Werwölfe erfinden konnten. Drecksviecker!
„Nundenn, irgendwann holen wir den Abend nach, verprochen", riss mich Rider aus meinen Gedanken, der sich wirklich dafür schämte, mich am Sonntag mit TJ allein gelassen zu haben. Dabei konnte ich auf sein nerviges Gequassel definitiv verzichten.
„Ach, schon okay", versuchte ich kläglich, ihm vom Gegenteil zu überzeugen, ohne dass es so eindeutig nach einer Ablehnung klang.
„Nichts da! Ach, wenn wir schon dabei sind. Nice und ich sind auf dem Weg zu einem Eiscafé hier um die Ecke. 'Treffen da ein paar Freunde. Hast du nicht Lust, eben mitzukommen?", wurde ich dann putzmunter von Rider gefragt. Kurz überlegte ich fieberhaft, was denn die beste Ausrede dafür sei, nicht mitkommen zu können, dann fiel mein Blick auf meine Hose.„Sieh dir nur mal meine Hose an! So kann ich unmöglich mitkommen", trug ich dann vor und Shanice verschrenkte die Arme. Für einen Moment meinte ich, ein Lächeln über ihr Gesicht huschen zu sehen, doch so schnell wie es gekommen war, war es auch wieder weg.
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Sweet taste [Werwolf]
Werewolf》S W E E T T A S T E《 Ihr Blut. Ihr Blut ist das, was sie zu etwas Besonderem macht. Es vereint die sehnlichsten Wünsche und Begierden von demjenigen, der es in sich aufnimmt. Zea ist auf der Flucht. Seit Jahrhunderten erzählen Mütter ihren klein...