ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ ᴠɪᴇʀᴢᴇʜɴ

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Drogen

ᴢᴇᴀ

„Wo bist du die letzten Tage gewesen?" TJ blieb atemlos neben mir stehen, während ich, immernoch mit dreckigen und zerknitterten Klamotten, meine Zimmertür aufschloss.

„Die Frage ist wohl eher, wo du gewesen bist! Dein Psychofreund hat mich Sonntagnacht die ganze Nacht gestalkt. Wenn ich ganze Nacht sage, meine ich auch ganze Nacht", fuhr ich TJ an, drehte den Schlüssel im Schloss und kickte mit dem Fuß die Tür auf.

„Welchen meiner Psychofreunde meinst du? 'Hab Sonntag bei Garry gepennt", gab er neutral zurück und folgte mir in das verlassende Zimmer.
Shanice war wieder nicht da, wahrscheinlich war sie schon im Unterricht. Hier geschlafen hatte sie auf jeden Fall, denn im Gegensatz zu meinem Bett war Ihres durcheinander und ihr Kissen lag lieblos auf dem Boden.

„Diesen Sean", knurrte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen. TJ schaute mich verwundet an und kratzte sich am Hinterkopf.

„Das sieht Sean gar nicht ähnlich. Er ist nie unter Leuten", sagte er nachdenklich, zuckte dann aber gleichgültig mit den Schultern.

„Wohin musst du jetzt? Ich bring' dich eben hin", wechselte er dann gelassen das Thema und ich kramte den Stundenplan unter meinem Bett heraus. Mittlerweile war es schon Mittwoch und ich hatte immernoch keine Zeit gefunden, einen geeigneten Platz für meinen Koffer zu finden. Um ehrlich zu sein hatte ich die letzten Tage das College gemieden, zu groß war die Angst, von Phoenix gefunden zu werden. Dass der Alpha seine Mate gefunden hatte, hatte in seinem Rudel wohl noch nicht die Runde gemacht, sonst würde TJ nicht so gelassen vor mir stehen.

„Raum 227 in Trakt C", las ich von dem Blatt ab und stopfte mir das Blatt in die Hosentasche. Heute hatte ich eine schlickte, schwarze Stoffhose gewählt und eine weiße, schicke Bluse. Die ersten zwei Knöpfte der Bluse hatte ich unverschlossen gelassen, um mein gebräuntes Dekolleté in Szene zu setzen.

Trakt C. Ich erinnerte mich, als ich Montag mit Jaxon zu dem Rudelhaus gelaufen bin und er mir die drei Trakte gezeigt hatte. Innerlich seufzte ich, schulterte meine schwarze Tasche und folgte TJ aus dem Raum.

„Gehst du auch hier auf's College?", fragte ich beiläufig, während TJ mich aus dem Gebäude führte und wir zusammen in den Neubau gingen. TJ schüttelte den Kopf.

„Ich besuche eine auf Maschinenbau spezialiesierte Hochschule, etwa zwanzig Autominuten von hier entfehrnt."

„Sean auch?" Ich wusste nicht, wieso ich unbeding etwas über diesen komischen, verschlossenen Jungen herausfinden wollte, aber irgendwie schien er interessant.

„Sean arbeitet als stellvertretender Hotelbesitzer in der Stadt. Das Old King's, vielleicht kommst du beim Shoppen, oder was Mädchen so machen, mal daran vorbei. Es ist ziemlich groß und kaum zu übersehen." Irgendwie konnte ich mir Sean nicht im Kontakt mit Kunden vorstellen. Ich schlug mir den Gedanken aus dem Kopf, als wir an einer Tür mit der Aufschrift 227C ankamen.

„Danke für's Bringen", meinte ich dann und TJ lächelte nur und wank kurz zum Abschied. Es war das selbe Lächeln, das er trug, als er mich ins Violett's geführt hatte.

Ohne zu Klopfen riss ich die Tür auf und stellte verwundert fest, dass ich eine der ersten war. Ein etwas älterer, dickerer Junge saß kaugummikauend vor einer Leinwand und hatte den Blick auf sein Smartphone gesenkt.

Mein Blick legte sich neugierig auf ein kleineres, rothaariges Mädchen, welches ihre unscheinbare Brille richtete und in ein Buch vertieft zu sein schien.

Ihre kurzen Locken kräuselten sich um ihren Kopf und verdeckten ihr Gesicht. Trotzdem war ich mir sicher, dass es das Mädchen war, welches bei meiner Ankunft in mich gelaufen ist, als ich zum ersten mal mein Zimmer aufschließen wollte.

Gerade als ich zu ihr laufen wollte, schwang die Tür erneut auf und ich drehte mich schungvoll um.

Ein komplett schwarz gekleideter Mann betrat den Raum, mit finderer Miene und dunklen, düsteren Augen, die sich sofort auf mich richteten.

Er hatte keine Schulsachen mit und war auch so schon viel zu alt für das College. Sofort war mir klar, dass dieser Mann nicht wegen des Kurses hier war. Er war wegen mir hier.

Etwas Silbernes blitzte in seiner geballten Faust auf. Mir schoss augenblicklich der Gedanke an ein Messer in meinen Kopf und ich stolperte überrumpelt ein paar Schritte zurück.

Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie der Junge am Handy sich kein bisschen regte und immernoch stur auf den Display starrte. Ich zwinkerte ein paar mal. Halluzinierte ich nur? War dieser Mann gar nicht real?

„Mrs. Divina?" Seine kratzige, raue Stimme durchschnitt die Luft wie tausend kleine Nadeln und sofort erzitterte ich. Mit diesem Mann war nicht zu spaßen.

Als ich nicht antwortete, überbrückte er den kurzen Weg zu mir mit großen Schritten und hob seine Faust auf meine Kopfhöhe. Wollte er mich etwa schlagen?

Plötzlich hielt er mir das Silberne in seiner Hand unter die Nase und ehe ich noch einen klaren Gedanken fassen konnte, sackte ich in mich zusammen. Drogen.

Das Letzte was ich hörte war ein schriller Schrei und das laute z
Zuklappen eines Buches.

In letzter Zeit regnetes Kapitel

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Jetzt aber wirklich, gute Nacht 😂

Sweet taste [Werwolf]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt