❥Tagtraum
ᴢᴇᴀ
Entscheidungen treffen. Manche sagen, dass es mit der Zeit, mit der Erfahrung, einfacher wird. Doch Entscheidungen zu fällen ist kein Lernprozess.
Man lernt aus seinen Fehlern, Unsinn. Nicht, wenn es sich doch so schön anbietet, diese Fehler wieder und wieder zu tun. Wieso also lernen, wenn es auch anders geht?
Ich brauchte Shanice nicht. Irgendwie würde ich schon alleine den Weg zu dem Rudelhaus der Gorré finden. Während ich konzentriert die Augen schloss, leckte ich mir über die Lippen. Tyler, ich würde dich finden. Genauso wie Rider.
Ich spürte, wie heißer Wind durch meine blonden Haare wehte und sie in mein Gesicht schlagen ließen. Mein Körper stand unter Hochspannung, der Fokus allein auf meinem Geruchssinn. Ich musste Tyler finden.
Tausende, abertausende Gerüche verbanden sich in meiner Nase zu Einem, Einem schrecklich Bitteren. Selten hatte ich den Geruch so vieler unterschiedlichen Werwolfsrudel gerochen. Um ehrlich zu sein, hatte ich mich aber auch noch nie so intensiv auf meinen Geruchssinn konzentriert.
Dann zuckte ich zusammen und öffnete die Augen. Alle Gerüche waren weg, ausser einer. Es roch nach- nach Bratfett und Garnelen. Doch dieser ekelhafte Geruch wurde gar nicht richtig von mir aufgenommen, denn was mich die Augen aufreißen ließ, war die Umgebung. Ich war nicht mehr auf dem Collegeparkplatz.
Als ich meinen Kopf zur Seite wendete, folgte folgte mein Sichtfeld nicht zeitgleich. Es kam mir vor, als würde mein Kopf eine unglaublich schlechte Kamera sein, die es nicht schafft, zeitecht ein Video aufzunehmen, sondern nur in Zeitlupe.
Einmal drehte ich mich um meine eigene Achse, bis ich ein Lachen hinter mir wahrnahm.
Verwirrt drehte ich mich zurück und erfasste Tyler, der Anny in den Armen hielt. Er lachte immernoch, doch das Mädchen starrte nur unsicher durch die Gegend, als würde sie sich möglichst schnell aus dem Staub machen. Aber sie rührte sich nicht, sie stand nur stocksteif da.„Lachst du mich etwa aus?", zischte ich Tyler entgegen, der dann nur etwas lauter lachte.
Bedrohlich schritt ich ein paar Schritte in seine Richtung, doch er wich nicht zurück. Nun schaute er Anny an.„Wie, du kannst nicht schwimmen?", fragte er dann amüsiert und ich zog eine Augenbraue hoch. Das war jetzt aber ziemlich aus dem Kontext gerissen, Tyler.
„Hallo, Junge, ich rede mit dir!", rief ich ihm laut entgegen und fuchtelte mit meiner Hand vor seinem Gesicht rum, doch er beachtete mich gar nicht.
„Tyler", fauchte ich jetzt sauer. Er wagte es wirklich, mich zu ignorieren. Na, er wird schon sehen, was er davon hat!„Komm schon Kleines, ich werde auf dich aufpassen. Du musst dich nur deiner süßen Klamotten entledigen", lächelte er dann und zupfte an Annys Sweatshirtsaum herum.
Jetzt stolperte Anny ein paar Schritte zurück und umfasste schützend ihren Körper. „I-Ich will nicht, Tyler", piepste sie dann leise und zitterte leicht. Tyler stöhnte auf und fuhr sich durch die Haare.
„Es sind nur ein paar Klamotten, Anny. Nur ein paar Sachen weniger und du gehörst wirklich mir", murmelte er nachdenklich und kam, mit dem Blick auf ihrem Körper, auf sie zu.
Mir fiel die Kinnlade herunter. Nicht nur, weil er mich schier ignorierte, sondern auch, weil er seine eigene Mate dazu zwang, sich die Klamotten auszuziehen. Und das ganz sicher nicht nur aus dem Grund, mit ihr schwimmen zu gehen.
Wütend stampfte ich auf den Alpha zu und wollte ihn von ihr reißen, doch sein Körper bestand aus Luft. Ich konnte einfach durch ihn herdurch greifen.
Oder ich war einfach Luft. Ich war nicht da. Deswegen ignorierten sie mich. Sie sahen mich schlichtweg gar nicht.
Verdammt, ich musste hier weg und unbedingt mit Leib und Seele an diesem Platz sein, bevor hier etwas passiert, was ich mir nie verzeihen würde.
Schnell prägte ich mir die Gegend ein. Der Silbersee, mitten im Wald. Ein leicht zu findener Ort. Birken, feuchter Boden und lichte Baumkronen.
Dann schloss ich die Augen und dachte nur daran, wieder auf dem Collegevorplatz zu stehen. Etwas zog mich in einen Sog, bis ich mit einem kleinen Plopp wieder auf festem Boden stand. Ich öffnete die Augen und senkte mich schnell zu dem Asphalt hin. Ihn konnte ich spüren.
Es war ein Tagtraum. Ein unglaublich realer Tagtraum. Allein zur Überprüfung musste ich zum Silbersee. Verdammt, ich musste Anny da rausholen, bevor es zu spät ist.
☞Sorry, dass so lang nichts kam. Ich steck jetzt mitten in der Klausurphase und schreibe aktuell mehr an meinem Buch 'Psycho's smile'. Also wenn ihr Lust habt, dort vorbeizuschauen, würde ich mich sehr freuen (:
Wird Zea es schaffen, Anny vor Tyler zu bewahren? Eure Vermutung würde mich brennend interessieren. Werdet kreativ (;
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(hier nochmal der Klappentext von 'Psycho's smile', falls jemand interessiert ist:)
Umgeben von Drogenabhängigen, Soziopathen und gescheiterten Existenzen.
Als Elizabeth zwangsläufig die Schule wechseln musste, war ihr bewusst, wofür die Ticks, ihre neue Schule, bekannt war. Was sie aber nicht wusste, ist was hinter all den gehässigen und gewaltbereiten Schülern steckte. Sie wollte es auch gar nicht wissen.
Das einzige was sie wollte, war raus. Raus aus diesem Irrenhaus, zurück auf ihre anständige High school.
Doch dann lernte sie den Schlimmsten kennen, der selbst unter den Schülern als Psycho betitelt wurde. Der Junge, der sie immer auf Distanz hielt und nie ein Wort sagte, bis man plötzlich ein Blutbad vor sich hatte.Und verdammt, er war der einzige Grund, weswegen sie nicht aus dieser Psychoschule flüchtete.
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Sweet taste [Werwolf]
Werewolf》S W E E T T A S T E《 Ihr Blut. Ihr Blut ist das, was sie zu etwas Besonderem macht. Es vereint die sehnlichsten Wünsche und Begierden von demjenigen, der es in sich aufnimmt. Zea ist auf der Flucht. Seit Jahrhunderten erzählen Mütter ihren klein...