Tut mir leid, dass so ewig nichts kam :( (falls das noch jemand liest). Ich hatte einfach eine riesige Schreibblockade und Stress.
„Ist das dein Pulli?", blickt Nicole mich skeptisch an, „Den hab' ich noch nie gesehen. Den hättest du auch eine Größe größer nehmen können." Er war mir wirklich ein wenig zu klein. „Nein, der gehört Jarn." Es erschien mir nicht wirklich passend, in dem Hemd, welches ich bei meinen Großeltern getragen hatte, in die Suppenküche anzuziehen.
„Du wirkst so müde. Ist alles okay?", blickt Nicole mich besorgt an, anstatt eine dumme Bemerkung darüber zu machen, wie es eigentlich von ihr zu erwarten wäre, während sie einem alten Mann Linseneintopf in seine Schüssel schöpft. „Ja, ja. Gestern war nur stressig, bin spät ins Bett." Ich weiß, dass Jarn nicht wollen würde, dass ich ihr von seinem Drogenproblem erzähle. „Warst du nicht gestern bei deinen Großeltern?"
„Ja,", seufze ich, „aber frag' besser erst gar nicht, wie es war."
„So schlimm?"
„Ich will eigentlich nicht drüber sprechen. Sagen wir einfach, sie waren nicht sonderlich erfreut, zu hören, dass ihr Enkel schwul ist."
„Klingt ja super!", grinst sie ironisch.Lange arbeiten wir nur mechanisch nebeneinander her, sprechen kein Wort, denn im Nachhinein hat der gestrige Tag mich doch ziemlich mitgenommen.
Langsam werden es immer weniger Menschen, die in die Suppenküche kommen, um sich eine warme Mahlzeit zu holen. Gerade bin ich dabei, in der Küche einen großen Topf auszuwaschen, als Nici vom Tresen aus zu mir nach hinten ruft: „Lu, dein Romeo ist da!" Schnell blicke ich zu Wanda, welche neben mir steht und mir den Topf mit einer erhobenen Braue abnimmt. Ich kann nicht genau verstehen, was sie daraufhin sagt, doch sie murmelt etwas von „Jugendlichen" und „Schwärmereien".
Schnell wasche ich mir noch die Hände ab und husche dann wieder in den großen Saal. Nicole ist gerade dabei Jarn ein wenig belustigt zu beobachten, welcher versucht sich ein Glas aus dem obersten Regal zu fischen. Alle anderen Gläser sind bereits aufgebraucht und da er nicht gerade der größte ist, fällt ihm dies trotz Zehenspitzen offensichtlich nicht leicht.
„Brauchst du Hilfe?", stelle ich mich grinsend neben ihn, verschränke die Arme vor der Brust und lehne mich gegen den Schrank. Kurz zuckt er zusammen, doch sieht mich schnell beschämt an. Bevor er überhaupt antworten kann, strecke ich mich ein wenig und reiche ihm das für ihn unerreichbare Glas. Zuvor war mir niewirklich aufgefallen, wie viel größer ich als er bin. „Danke.", flüstert er. Seine Wangen sind noch immer von der Kälte draußen gerötet, sein Haar verstrubbelt und die Lippe ein wenig aufgerissen. „Ich hab' gerade noch was zu tun, aber ich kann mich in ein paar Minuten zu dir setzen, wenn du willst.", sage ich und stelle dabei das Glas auf seinem Tablett ab. „Nein ich muss schnell wieder gehen. Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei und da sind ziemlichviele Leute am Bahnhof unterwegs und ich bin gerade eh ein wenig knapp bei Kasse.", lächelt Jarn mich entschuldigend an. „Okay, alles klar. Viel Erfolg dann nachher." Schnell küsse ich ihn noch auf die Wange und gehe dann wieder Richtung Küche. Ohne, dass ich es wirklich merke, läuft auf einmal Nicole neben mir. „Ist alles in Ordnung zwischen Romeo und dir?"
„Ja, wieso?", ziehe ich die Brauen zusammen, obwohl ich eigentlich schon weiß, was sie meint. „Naja, er hat dich so schnell abgewimmelt. Sonst war er doch immer total vernarrt in dich. Ist was passiert?"
„Also... Gestern... Da... Da hatten wir Sex.", druckse ich ein wenig vor mich hin. „Und das erzählst du mir erst jetzt?!", wird sie auf einmal urplötzlich lauter, sodass ich ein wenig zusammenzucke und schon einige der noch essenden Leute zu uns hinübersehen. Wahrscheinlich ist auch Jarn unter ihnen. „Und wie war's?", flüstert Nic nun, da sie sah, dass mir das offensichtlich unangenehm war. Ihre grünen Augen starren mich erwartungsvoll weit aufgerissen an.
„Es war...", ich suche nach den richtigen Worten, „wirklich... schön."
„Wie kann man denn schwul und gleichzeitig so verklemmt sein?", grinst Nicole, „Ein paar Details bitte." Der Kerl, der gerade eine Spülmaschine ausräumt, sieht mit argwöhnischem Blick zu uns hinüber. „Eigentlich geht das dich ja gar nichts an."
„Ich bin deine beste Freundin! Wenn es mich nichts angeht, wen dann?" Gemeinsam beginnen wir das dreckige Geschirr vorzuspülen und es daraufhin in die große Maschine einzuräumen. „Naja, ich bin halt nach dem Desaster mit meinen Großeltern zu ihm gegangen, weil ich irgendwie Trost gesucht habe. Dann haben wir angefangen rumzumachen und da ist es dann eben passiert." Sie grinst mich über beide Ohren an, was mich sofort ansteckt. „Und wer von euch beiden hat...", sie überlegt kurz, „naja, du weißt schon."
Nun schaut der Mann an der Spülmaschine, welcher mir zuvor noch nie hier begegnet ist, wie mir auffällt, bereits entsetzt zu uns hinüber, doch ich versuche, mich nicht davon beirren zu lassen. „Das haben wir noch nicht gemacht, aber Jarn war da wirklich verständnisvoll."
Das Einzige, was Nicole darauf antwortet, ist ein lächelndes und flüsterndes: „Okay."Als ich aus der Küche komme, ist Jarn bereits wieder verschwunden. Wahrscheinlich sitzt er schon längst am Bahnhof und singt Ed Sheeran-Songs. Als ich kurz auf mein Handy blicke, teilt es mir mit, dass ich zu einer WhatsApp-Gruppe hinzugefügt wurde, „Silvester".
Jakob:
Ich würde euch gerne alle zu mir nach
Hause zu Silvester einladen. Ab 8 seid ihr
alle herzlich willkommen und es wäre nice,
wenn ihr was zu essen und/oder trinken
mitbringen könntet, gerne auch Raketen,
falls ihr darauf Bock habt. Für Bierpong und
Weiteres ist gesorgt :)
Falls ihr jemanden mitbringen möchtet,
fragt mich bitte vorher und sagt Bescheid,
falls ihr nicht kommen könnt/wollt.Daraufhin folgtendutzende Nachrichten, wer welches Bier oder welche Chips mitbringt und dass Jakob auf keinen Fall die Musik auswählen dürfe, da er nur solche „Technokacke" hören würde.
Zwar hatte Nicole mir schon bestätigt, dass ich Jarn mitbringen könnte, doch ich schrieb Jakob nochmal separat.Ich:
Hey, wäre es okay, wenn ich meinen
Freund zu Silvester mitbringen würde?Er antwortet sofort, nachdem ich mein Handy wieder in die Hosentasche gesteckt habe und zur U-Bahnstation laufe.
Jakob:
Einen Freund? Klar, wer denn? :)Ich:
Nein, meinen festen Freund. Du kennst
ihn wahrscheinlich nicht. Er geht nicht
mehr zur Schule.Nun dauert es einwenig, bis er wieder schreibt.
Jakob:
Natürlich, geht klar.
Nochmal sorry, dass es so lange gedauert hat. Habt ihr vielleicht irgendwelche Vorschläge für die Handlung, um mir mit meiner Schreibblockade zu helfen, wäre sehr nett. :)
DU LIEST GERADE
My homeless Romeo [BoyxBoy]
Ficção Adolescente"Vielleicht stehst du dir einfach selbst im Weg.", flüstere ich leise, worauf er kurz lachen muss. "Aus dir kann noch was werden. Du musst nur an dich glauben." "Sagst du das zu jedem komischen Penner, den du küsst?", lächelt er verschmitzt. "Nur zu...