My Name Is

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Zuerst putze ich den gesamten Wohnwagen durch. Ich hasste Schmutz und hier war viel davon. Leider beschäftigte diese Aufgabe nur meine Hände und meine Gedanken verselbständigten sich. Ich musste immer wieder an die eine besagte Nacht denken, bis mir schlecht wurde. Ich schüttelte diesen Gedanken von mir und entschied mich, nach einem Job zu suchen. Ich steckte ein bisschen Geld, mein Handy und mein Messer ein und ging los, raus aus dem Trailerpark. Auf meinem Weg kam ich an unzählig vielen Cafes und Restaurants vorbei. Überall ging ich hinein, um nach einem Job zu fragen. Beim sechsten Restaurant hatte ich Glück. Ein dicker, schwitzender Mann meinte, ich könne morgen anfange. Er gab mir eine gelbe Schürze und die Anweisung morgen um 8:00 Uhr früh da zu sein. Ich bekam dort zwar nicht viel Geld, aber es war ein Anfang. Ziellos lief ich weiter durch die mir unbekannten Straßen und kaufte hier und da billige Lebensmittel für das Abendessen ein, immer mit lauter Rapmusik in meinen Kopfhörern. Das war die einzige Musik, die mich alles vergessen ließ. Als es anfing zu dämmern, ging ich mit einem mulmigen Gefühl zum Trailer zurück. Ich öffnete die Tür des Wohnwagens und erstarrte. Auf dem Sofa und dem Sessel saßen nun nicht nur Jimmy, Proof und Lisa sondern mir noch drei weitere unbekannte Männer. Am liebsten wäre ich wieder umgedreht und hinausgerannt, zwang mich aber langsam zu meiner Tasche zu gehen und dort mein Messer zu verstauen. Die Blicke der Anderen folgten mir. „Du hast ein Messer?" fragte mich Lisa das Offensichtliche. Ich verdrehte die Augen. Mir war nicht ganz klar, was von mir erwartet wurde, also fragte ich in die Runde: „Habt ihr Hunger?"ohne jemanden bestimmtes anzuschauen. Einer der mir unbekannten Jungen, der etwas dicker war, schrie: „Immer!" und alle lachten.Ich musste auch lächeln und war über mich selbst überrascht. Die zwei Tage an denen ich nun schon hier war lächelte ich mehr als die ganzen letzten zwei Wochen. Ich schaltete das Radio ein und machte mich über meine Einkäufe her. Der Radio Sender spielte irgendeinen Rap und ich wippte zur Musik mit. Nie werde ich verstehen können wie Leute Pop oder Rock dem Rap vorziehen können. Rap Musik mit seinen Reimen und den versteckten tiefsinnigen Nachrichten kann man mit nichts vergleichen. Während ich das Hähnchen anbriet, stand Jimmy hinter mir: „Ich kann dir Geld geben. Für das Essen meine ich." „Passt schon." antwortete ich knapp. Er versuchte anscheinend eine Konversation anzufangen, denn er fragte mich: „Du magst Rap?" Ich nickte:„Mein Lieblingsrapper ist Ice Cube." „Meiner auch" gab er mit einem kleinen Lächeln zu. Ich schaute ihn an und war fasziniert. Ob er sich bewusst war, wie hübsch sein Lächeln war? Es erreichte seine Augen, die durch dieses kleine, nichtssagende Lächeln wie ein blauer Ozean glänzte. Er bemerkte, dass ich ihn anstarrte, sein Lächeln verschwand und er fragte mich leicht genervt „Was?" Aha. Er mochte es also nicht angestarrt zu werden. Das konnte ich durchaus verstehen, denn mir ging es ähnlich. „Ach, nichts." Ich drehte mich schnell um, um weiter zu kochen.

Als wir aßen, stellten sich die anderen Jungs vor. Der Dicke hieß Alpha, den kleinen Weißen nannten sie Bubby und der schwarze, dünne Kerl mit dem Afro nannte sich selbst Dalal. Ich bekam schnell mit, dass Lisa und Proof anscheinend ein Paar waren. Sofort fragte ich mich, ob Jimmy auch eine feste Freundin hatte. Ich schüttelte über diesen sinnlosen Gedanken meinen Kopf. Was war nur los mit mir?

Insgesamt war es eine nette Runde. Die Jungs waren echt cool drauf und über ihre unsinnigen Geschichten musste ich ein paar Mal wirklich lachen. Es tat gut, mal alles zu vergessen und mit normalen Leuten abzuhängen. Nach dem Essen spülten Lisa und ich ab, während die Jungs vor dem Fernseher saßen und sich unterhielten. Lisa versuchte immer wieder mehr aus meiner Vergangenheit zu erfahren, aber ich gab nichts preis. Danach spielte ich noch ein bisschen mit Lily. Als alle gegangen waren, saß ich nur noch mit Jimmy auf dem Sofa. Lily schlief schon in ihrem Bettchen.

„Ich habe jetzt übrigens einen Job. Als Kellnerin. Bei Rosis." sagte ich unvermittelt. Er nickte und starrte weiter auf den Fernseher. Anscheinend wollte er nicht reden.Ich beließ es dabei. Kurze Zeit später ging er schlafen und ich versuchte das Gleiche.Diesmal entschied ich mich für die Couch, denn noch eine Nacht auf dem Sessel und ich wusste, ich würde mich morgen nicht mehr rühren können.

Tragic EndingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt