The Real Slim Shady

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Am nächsten Morgen wachte ich mit der Sonne auf. Ich ging auf Zehenspitzen zum kleinen Schlafzimmerfenster und konnte es immernoch nicht glauben. Wirklich Sonne in Detroit! Ich drehte mich leise zur Tür. Als ich aufs Bett blickte, sah ich, dass Jimmy wach war. "Morgen" er lächelte mich müde an. Sonne in Detroit und ein Lächeln von Jimmy am Morgen? Und dazu war auch noch Samstag, keiner von uns musste arbeiten. Ich spürte, dass der Tag gut werden würde. Schnell duschte ich und zog mich an, während Jimmy das Frühstück vorbereitete. Als ich aus dem Bad kam, stieg mir der süße Geruch von Pancakes in die Nase. Ich schaute Jimmy neugierig über die Schulter und fragte verwundert: "Du kannst sowas?" Er lachte über meine Reaktion und wuschelte mir durch die Haare. "Ich bin nicht ganz verblödet, ok?" Genüsslich aß ich seine Pancakes und war noch überraschter, dass sie sogar verdammt lecker waren. Wir beschlossen, dass wir Lily holen und das schöne Wetter nutzen würden, um mit ihr auf den Spielplatz zu gehen. Wir hatten den ganzen Tag sehr viel Spaß zu dritt. Im Laufe des Nachmittags meldete sich Proof bei Jimmy. Die Gruppe wollte heute Abend mal wieder etwas unternehmen. Ich beschloss mitzugehen.

Als wir mit einer müden Lily zum Trailer kam, waren unsere Freunde schon dort. Ich brachte Lily zu Miss Dunfyer. Die alte Frau freute sich riesig, Lily eine Nacht mehr bei sich zu haben. Ich vermutete, dass sie einsam war.

Die Gruppe saß zusammen und tranken und unterhielten sich. Nach einiger Zeit machten wir uns dann mal wieder auf den Weg ins Shelter. An diesem Abend war keine Kim da. Ich traf dort Kollegen von dem Restaurant, die sich auf Anhieb mit meinen Freunden verstanden. Wir tranken und tanzten zusammen und hatten einen riesen Spaß. Am Ende des Abends war ich ziemlich angetrunken, genauso wie Jimmy. Wir fuhren mit dem Bus nach Hause. Daheim angekommen aßen wir noch die restlichen Pancakes und quatschten. Er klärte mich auf, wieso ihn alle Rabbit nannten: Er hatte in seiner Kindheit große, abstehende Ohren wie ein Hase, in die er laut seinen Freunden nie reingewachsen ist. Ich musste so lachen, dass ich mich an einem Pancake verschluckte. Jimmy grinste mich böse an, nahm mich im nächsten Moment über die Schulter und schmiss mich aufs Sofa, um mich zu kitzeln. Ich bettelte um Gnade, doch er ließ nicht locker. Irgendwann lag er einfach auf mir und starrte mich an. Es war kein unangenehmes Starren. Ich genoss es in seine blauen Augen zu sehen, es war als würde man in seine Seele schauen.  Sein Blick klärte sich, er kam mit seinem Gesicht immer näher und näher. Und dann küsste er mich. So einen Kuss habe ich noch nie bekommen, ich dachte mein Herz springt mir aus der Brust. Seine Lippen waren weich und warm und fordernd, jeder Faser meines Körpers war auf Spannung gestellt. Es war alles würde sich auf einmal alles fügen. Als wären wir, unsere Lippen, unsere Körper wie für einander gemacht. Ich vergaß zu atmen, mir wurde schwindelig und doch wollte ich, dass dieser Kuss niemals endete...Irgendwann schob er seine Hand unter mein T-Shirt. Das war der Moment, indem ich ihn schweren Herzens von mir wegschob. So leicht wollte ich es ihm nicht machen, außerdem weckte diese Berührung unschöne Erinnerungen. Er schaute mich erst frustriert an. Ich hielt seinem Blick mit eisigem Augen stand. Irgendwann seufzte er und fragte dann resigniert: "Willst du schlafen gehen?" Ich nickte müde. "Du kannst eigentlich bei mir im Bett pennen, da ist genügend Platz." Ich lachte. "Jimmy, damit wirst du auch nicht weiter bei mir gehen dürfen." Er stotterte: "So war das gar nicht gemeint.." Ich lachte nur noch mehr und wuschelte ihm durch die kurzen Haare. Manchmal konnte er wirklich süß sein. Er zog mich ins Schlafzimmer und wir lagen die ganze Nacht  nebeneinander. Das war die erste Nacht, in der ich keine Albträume hatte.

Tragic EndingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt