Am nächsten Morgen weckte mich der süße Geruch von Pancakes. Verschlafen richtete ich mich vom Sofa auf und sah Jimmy in der Küche rotieren. „Morgen" erwiderte ich zaghaft. Ich wusste nicht, ob er sauer war, dass ich heute Nacht auf dem Sofa geschlafen habe und nicht die komplette Zeit bei ihm geblieben bin. „Guten Morgen, hab ich mich letzte Nacht wieder zu breit gemacht?" fragte er mich gut gelaunt. Ich wich seiner Frage aus, indem ich nur zustimmend brummte. Danach aßen wir schweigend das Frühstück.
Heute war Sonntag und ein langer, entspannter Tag mit Lily und Cartoons lag vor mir. Wir hatten es uns gerade gemütlich gemacht, als mein Handy klingelte. „Hey Alex, hier ist Zack. Kannst du die Schicht von Mathew übernehmen? Er ist krank." Fragte mich mein allerliebster Kollege von Rosi's. Ich seufzte. Ich konnte das Geld von den extra Schichten gut gebrauchen, aber es gab Tage, da hätte mir eine kleine Pause wirklich gut getan. „Ich bin auf dem Weg." Brummte ich ins Telefon. Ich zog mir meine Arbeitskleidung an, gab Jimmy Bescheid und versuchte die enttäuschte Lily aufzumuntern. „Wir holen das bald nach." Versprach ich ihr. Danach machte ich mich auf den Weg.
Die Schicht verlief ereignislos. Es war den ganzen Nachmittag kaum Kundschaft vorhanden. Bei dem Wetter war das jedoch auch nicht verwunderlich. Es stürmte und schüttete wie aus Eimern. Ich freute mich gar nicht auf den Heimweg, bei dem ich einiges zu Fuß gehen musste. Genervt schaute ich auf die Uhr. Ich hatte noch eine Stunde zu arbeiten. Fast alle meine Kollegen hatten sich schon am Nachmittag verabschiedet. Ich war Ihnen nicht böse, es gab ja wirklich kaum etwas zu tun.
Ich war gerade im hinteren Teil der Küche, als ich die Ladentür hörte. Ich traute meinen Augen nicht. Es war Clarence. „Was machst du denn hier?" fragte ich durchaus etwas ängstlich. Ich hatte seine Drohung nicht vergessen. Er setzte sich an einen Tisch und schaute mich ernst an. „Hör zu, ich wollte mit dir reden." Er machte eine Pause. „Und mich entschuldigen." Verwundert zog ich eine Augenbraue nach oben. „Ach ja?" sagte ich und setzte mich ihm gegenüber. „Ich wollte nicht so ausrasten letzens. Du musst das verstehen Alex, ich hatte schon immer etwas für dich übrig. Und als du mir eine Abfuhr erteilt hast, wieso auch immer, hat mich das einfach verdammt wütend gemacht." Wieder machte er eine Pause und erwiderte dann mit einem kleinen Lächeln. „Ich bin das nämlich nicht gewohnt, wie du dir vorstellen kannst." Ich verdrehte die Augen. 'Eingebildeter Sack' dachte ich mir. Doch gleichzeitig bewunderte ich sein hübsches Lächeln, das er mir gerade schenkte. Was war mit diesen Jungs hier, dass wenn sie mal lächelten, ich absolut fasziniert von war?
„Ob du es mir glaubst oder nicht Clarence, während unserer Schulzeit hatte ich auch für dich geschwärmt. Aber an dich war kein Rankommen. Wir waren in komplett verschiedenen Freundeskreisen." Erwiderte ich. „Ja, ich bei den coolen Kids und du bei den Nerds." Neckte er mich lachend. Ich verzog das Gesicht zu einem Grinsen. Er hielt mir die Faust hin: „Wieder Freunde?" Ich schlug ein. Wir quatschten noch ein bisschen über unsere Schulzeit und über unser jetziges Leben. Die restliche Stunde ging schnell vorbei. Dann war es Zeit nach Hause zu gehen. „Soll ich dich heimfahren?" fragte er mich. Ich überlegte kurz. "Falls Jimmy das mitbekommt, gibt es bestimmt Stress." Aber ich hatte auch keine Lust im Regen nach Hause zu laufen. „Na gut." Erwiderte ich schulterzuckend.
Er fuhr mich bis vor den Wohnwagen. Es regnete mittlerweile schon so stark, dass man diesen nur noch schleierhaft erahnen konnte. Ich zögerte mit dem Aussteigen. Die letzte Stunde mit Clarence hatte mir den ganzen Tag gerettet. „Alex, auch auf die Gefahr hin dich zu nerven. Du willst sicher nicht mit mir ausgehen? Über mich sagt man ich wäre der beste Küsser von ganz Michigan." Sagte er mit einem verschmitzten Grinsen. Ich verdrehte die Augen. „Na gut, wenn das so ist, muss ich wohl doch mal mit dir ausgehen." Erwiderte ich mit einem Zwinkern. Ein Date konnte ja nicht schaden. „Ist das dein Ernst?" fragte er mich strahlend. Ich nickte und er beugte sich zu mir rüber und umarmte mich aufgeregt. Ich lachte. Erst dann wurde ihm wohl bewusst wie er sich gerade verhalten hatte. Schnell zog er sich zurück und erwiderte betont gelassen. „Diesen Freitag? Ich hole dich ab." „Hol mich lieber vom Rosi's ab. Ich werde um acht dort sein." Sagte ich mit einem besorgten Blick zum Wohnwagen. Er verstand und nickte. Wir verabschiedeten uns und ich ging beschwingt hinein.
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Tragic Endings
FanfictionDetroit - 1991 Alex hat kein Zuhause mehr, kommt aber zum Glück bei B-Rabbit unter, einem Underground Rapper. Er und seine Freunde zeigen ihr, dass trotz allem was sie durchmachen musste, das Leben schön sein kann. Doch schafft sie den Absprung aus...