Love The Way You Lie

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Ich setzte mich an die Bar und bestellte einen Gin Tonic. Verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Verdammte Scheiße! Mich nervte dieser ständige Bandenkrieg zwischen Jimmy und Clarence. Und nun musste ich auch noch befürchten meine Freunde zu verlieren. Und mein Zuhause. Ich bekam Schnappatmung, und das lag nicht an dem Würgegriff von vorhin.  Schnell versuchte ich mich zu beruhigen. Nachdenklich nippte ich an meinem Gin Tonic, als ich bemerkte, dass jemand hinter mir stand. Es waren meine Freunde. Sie zogen mich samt meinem Getränk in einen ruhigeren Teil des Clubs. „Okay." Sagte Jimmy schlicht. Ich schaute ihn verständnislos an. „Was okay?" „Wir akzeptieren, dass du mit diesem Dreckssack zusammen bist, aber wir haben ein paar Bedingungen." Proof schaute mich eindringlich an. Ich schaute misstrauisch zurück. „Was für welche?"fragte ich ihn. „Erstens: Du bringst ihn niemals zu uns oder euch nach Hause. Zweitens: Er ist niemals bei unseren Feiern dabei. Und Drittens: Du erzählst mir wie groß sein Schwanz ist, das interessiert mich brennend." Ich lachte, während Proof Lisa bei dieser Aussage einen heftigen Klaps auf den Po gab. „Einverstanden Leute, und danke!" Ich schaute sie liebevoll an. Danach gingen wir an unseren Tisch zurück. Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen. Ich hasste Streit mit meinen Freunden, aber noch mehr hasste ich Streit mit Clarence. Ich hielt Ausschau nach ihm, um nochmals mit ihm zu sprechen, allerdings fehlte von ihm jede Spur, also ging ich nach einiger Zeit mit Jimmy nach Hause, ohne mich mit Clarence vertragen zu haben.

Am nächsten Morgen wurde ich von Frauengeschrei geweckt. „Du bist so ein verdammter Freak, schau dir die Wand an! Was ist nur falsch mit dir?" „Kim, du hast die Wand genauso zerstört wie ich." „Das glaubst du doch selbst nicht, nimm das zurück, du Bastard." Lily öffnete ihre Schlafzimmertür und schaute mich ängstlich an. „Babygirl, geh wieder in dein Zimmer, ich regle das.", flüsterte ich und ging dann schnurstracks in Jimmys Schlafzimmer. Was ich sah, machte mich verdammt wütend. Kim stand vor Jimmy mit einem ihrer hochhackigen Schuhe und schlug damit immer wieder auf seinen nackten Oberkörper ein. Dieser war mittlerweile mit lauten kleinen roten Druckstellen übersäht. Sofort ging ich dazwischen. „Sag mal, spinnst du?" fuhr ich sie an. „Halt dich da raus, Schlampe!" sagte sie wütend und hob ihren Schuh für den nächsten Schlag. Doch ich sah rot. Schnell packte ich ihr Handgelenk und schubste sie wütend an die Wand. „Lass mich verdammt nochmal los!" Sie versuchte sich aus meinen Griff zu befreien. Sie war vielleicht ein Stück größer als ich, jedoch wusste sie nicht, wie viel Kraft ich entwickeln konnte, wenn ich wirklich wütend war. „Wenn du ihn auch nur noch einmal mit diesem Ding schlägst ramme ich dir den Schuh so tief in deinen knochigen Arsch, dass du danach nie wieder laufen kannst." Zischte ich bedrohlich leise. Sie schaute mich mit großen Augen ängstlich an. Allmählich hatte sie begriffen, wie ernst es mir war. Sie ließ langsam den Schuh sinken. Ich ließ sie augenblicklich los. Ohne uns beiden eines Blickes zu würdigen sammelte sie ihre Pumps auf und verschwand aus der Tür. Ich drehte mich zu Jimmy um. Er saß mittlerweile auf dem Bett und vergrub seine Hände in seinem Gesicht. Ich kniete mich vor ihn hin und nahm seine Hände in meine. Beschämt schaute er auf den Boden. „Sweetie, schau mich an." Sagte ich zaghaft. Er hob den Blick. In seinen blauen Augen lag Verzweiflung und so viel Schmerz, dass es mir selbst wehtat. Ich sprach nun endlich aus was ich schon lange dachte: „ Diese Bitch tut dir nicht gut!" Er sagte nichts und schaute nur wieder beschämt zu Boden. Ich stand auf und holte eine Salbe aus dem Bad. Damit begann ich vorsichtig seine Wunden einzucremen. 26! 26 verdammte Wunden hatte sie ihm zugefügt. Mal von den seelischen Wunden abgesehen. Am liebsten wäre ich zu ihr gefahren, um ihr höchstpersönlich den Hals umzudrehen. Erst jetzt bemerkte ich das große Loch in der Wand neben der Tür. Jimmy sah meinen Blick, doch er sagte nichts dazu. Und ich fragte nicht weiter nach.

Nachdem ich fertig war ihn zu verarzten, zog er sich einen weiten Hoodie an und begleitete mich in die Küche. Lily saß zusammengekauert auf einem Stuhl. Als sie Jimmy sah, rannte sie zu ihm. Er nahm sie auf den Arm. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. „Ist es jetzt vorbei?" fragte sie mit ihrer kindlichen Stimme. „Ja, ist es, Babydoll.", antwortete er leise und drückte sie fest an sich. Dieses Bild ließ mein Herz bluten und ich merkte mal wieder, wie viel die Beiden mir bedeuteten.

Tragic EndingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt