Under the Influence

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Wir quetschten uns in Jimmys Auto und fuhren los. Dieses Mal war Kim auch dabei, was niemanden so wirklich freute. Sie hatte es sich auf dem Vordersitz, direkt neben Jimmy breit gemacht, sodass ich mich zu den anderen nach hinten quetschen musste. Gott, wie ich dieses Mädchen hasste!

Als wir am Club ankamen war ich die Erste, die aus dem Auto sprang. Dummerweise genau in Clarence seine Arme. „Oh Girl, nicht so stürmisch, ich habe dich doch auch vermisst!" lachte er und hielt mich fest. „Lass verdammt nochmal deine Finger von ihr, Motherfucker!" hörte ich Jimmys wütende Stimme hinter mir. „Baby, was geht dich die Schlampe an, lass sie doch!" schaltete sich nun auch Kim ein. Schnell befreite ich mich aus Clarence seiner Umarmung und drehte mich um „Alles gut, Jimmy." Sagte ich beschwichtigend. Dann drehte ich mich wieder zu Clarence, flüsterte leise „Bis später!" und zog meine Freunde Richtung Club. Kim holte auf und lief dann neben mir. „Kommst dir wohl als was ganz besonderes vor, Bitch." Ich seufzte, der Abend konnte ja noch lustig werden.

Wir saßen den ganzen Abend an unserem Stammtisch. Ich konnte Lisa ein paar Mal überreden, mit mir tanzen zu gehen. Doch nun hatte sie zu viel getrunken und klebte schon geschlagene zehn Minuten an Proofs Lippen. Ich sah zu Jimmy hinüber. Kim hatte ihn den ganzen Abend abgefüllt. Er war ziemlich betrunken, das bemerkte ich an seinem Blick. Und auch an der Tatsache, dass er in aller Öffentlichkeit Kims Brüste knetete. Ich wandte mich angewidert ab. Meistens liebte ich meine Freunde, aber manchmal konnten sie auch nerven. Mein Blick fiel auf Clarence. Er bedeutete mir zur Bar zu kommen. Ich sah unsicher zu meinen Freunden und beschloss dann seiner Aufforderung nachzukommen. „Na, kein so guter Abend?" fragte er mich. „Geht so." brummte ich zurück. Er kannte mich leider zu gut. „Wir trinken jetzt einen Kurzen und dann tanzt du mit mir." Forderte er mich auf. „Ja klar, und dann hocken wir uns zu meinen Freunden und geben bekannt, dass wir was am laufen haben." Erwiderte ich sarkastisch. „Alex, die sind schon so voll, die bemerken uns auf der vollen Tanzfläche eh nicht." Er zwinkerte mir zu. Ich schaute zu meinen Freunden. Lisa und Proof waren verschwunden. Ich konnte mir denken wo sie waren. Im Männerklo beim Bumsen. Jimmy hatte nur noch Augen für Kim oder besser gesagt für ihre üppigen Brüste. Alpha und Dalal unterhielten sich und Bubby lag halb auf dem Tisch und schlief. „Okay." Stimmte ich Clarences Vorschlag zu. Er bestellte Jägermeister, den ich runterwürgte. Dann zog er mich auf die Tanzfläche. Es lief gerade ein schneller Rap und Clarence wirbelte mich herum. Ich musste lachen. „Tanzen tust du also auch nicht wie ein Gangster" schrie ich in sein Ohr, um die Musik zu übertönen. Er lachte und zog mich nahe an sich heran. „Das können wir ändern." Er kam mit seinem Gesicht langsam näher. Ich zog im letzten Moment die Reißleine und wich zurück. „Nicht hier!" drohte ich warnend. „Deine Freunde haben eh schon bemerkt, dass du weg bist." Seufzte er, drehte sich rum und ließ mich auf der Tanzfläche stehen. Kopfschüttelnd ging ich zurück an unseren Tisch. Mittlerweile waren Lisa und Proof wieder aufgetaucht. Lisa hatte ganz verstrubbelte Haare, was meine Vermutung nur bestärkte. Ich lies mich neben sie blumsen. „Was tanzt du so innig mit diesem Motherfucker?" fragte sie mich irritiert. „Hach Lisa, ich habe dir schon mal gesagt, er ist ein Freund von mir." Seufzte ich. Ich sah ihr an, dass sie mir nicht ganz glaubte.

Als es spät wurde, waren alle in Aufbruchsstimmung. Kim fragte mich vor versammelter Mannschaft herausfordernd: „Kannst du heute woanders schlafen? Jimmy und ich haben heut Abend noch einiges vor." Dabei drückte sie sich vielsagend an ihn. Jimmy war zwar schon sehr betrunken, nuschelte dennoch: „Lass sie in Ruhe, Kim." Ich lächelte darüber, dass er mich in diesem Zustand trotzdem noch verteidigte. Kim warf ihm einen bösen Blick zu, den er kaum zu bemerken schien. „Ich wollte eh noch ein bisschen da bleiben und tanzen." Verkündigte ich in die Runde. Die anderen schauten mich verwundert an. „Alleine?" fragte Proof. Ich zuckte die Schultern. Entweder war ihnen klar, dass ich eh nicht lange alleine bleiben würde, da Clarence mit seinen Freunden noch da war oder meine Freunde hatten das Diskutieren satt. Jedenfalls konnte ich sie überzeugen, ohne mich zu fahren. Als ich mich von allen verabschiedet hatte, schlenderte ich zu Clarences Tisch. Die Jungs begrüßten mich freundlich, die Mädels ignorierten mich. Also alles wie immer.

Ich setzte mich neben Clarence. „Deine Idioten schon weg?" fragte er mich. Ich verdrehte über die Beleidigung die Augen, nickte jedoch. „Sehr gut, dann kann die Party beginnen." Rief einer seiner Freunde aus und alle lachten. Was am restlichen Abend passierte, kann ich nicht mehr genau sagen. Ich erinnere mich nur noch bruchstückhaft. Wir tranken viel zu viel und  tanzten auch viel. Irgendwann fand ich mich in Clarences Bett wieder. Er war über mir und küsste mich. Es lag mit Sicherheit am Alkohol, aber ich hatte absolut keine Angst vor dem was als nächstes geschah. Ich wollte es sogar. Ich zog ihn nahe an mich heran, spürte wie er in mich eindrang. Ich genoss das Gefühl die Kontrolle zu verlieren. Ich ließ mich in dieser Nacht komplett fallen.

Tragic EndingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt