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Und als ich gerade mein Hemd über den Umschlag legen wollte, hörte ich auch schon einen Schlüssel in der Eingangstür stecken.

...

Schnell schloss ich die Tür der Dunkelkammer und lief zur Eingangstür hinüber, da ich der festen Überzeugung war, dass es Jungkook sein musste, der mich hier raus holen wollte.
Doch da hatte ich mich gewaltig geirrt.

Schneller als ich gucken konnte stand ein schwarzhaariger junger Mann vor mir. Er trug einen schwarzen Hoodie, bleiche Jeans und schwarze Chucks.
Seine dunklen Augen funkelten mich kühl an und ließen mir das Blut in den Adern gefrieren.

Schockiert wich ich ein Stück zurück und schluckte.
Der Junge sah mich an, mit seinen eingefrorenen Augen starrte er mir sekundenlang ins Gesicht.
Sein Gesicht war dermaßen Ausdruckslos gewesen, dass ich unmöglich wissen konnte, was er gerade dachte oder als nächstes tun würde.

Doch bevor ich mich irgendwie rechtfertigen konnte, ergriff der Fremde auch schon das Wort.
,,Ich wusste, hier würde etwas faul sein."
Noch immer lag sein eisiger Blick auf mir und, dass er kein einziges mal zu blinzeln schien machte die ganze Sache nicht weniger unheimlich.

,,W... w..a..." stammelte ich unwillkürlich und schaffte es nicht, auch nur ein vollständiges Wort hervor zu bringen.
Mein Gegenüber reagierte nicht. Kein fragender Blick, keine hochgezogene Augenbrauen, kein Stirnrunzeln.
Da war nichts, nichts was sich in seinem Gesicht auch nur ansatzweise regte.
Bloß der müde ausdruckslose Blick, der sich nicht von mir abwandte.

,,Du musst der Neue sein, nicht wahr?"

Und bei der zweiten Frage traf es mich wie ein Blitz.
Natürlich, es war der Junge der vorhin schon mal hier war. Bloß, dass er vorhin etwas forscher klang. Zwar genau so müde und emotionslos, dennoch etwas genervter, als er es jetzt tat. Doch seine raue tiefe Stimme konnte man wohl kaum verwechseln.

Ich nickte ängstlich und schluckte erneut, wobei es in meinem Hals kratzte.
Ich hatte echt lange nichts getrunken und die ganze Aufregung schien meinem Körper den Rest zu geben.

,,Du solltest jetzt gehen." sagte er dann monoton und starrte noch immer, ohne zu blinzeln, in meine Augen.
Mittlerweile wirkte es beinah so, als würde er vielmehr durch mich hindurch schauen, als mich wirklich anzusehen.

Ich machte einen kurzen Satz, ich wollte etwas sagen, doch ich hätte vermutlich eh keinen richtigen Satz hervor gebracht.

Ich nickte also bloß und zog etwas verwirrt die Augenbrauen zusammen, bevor ich mich langsam an ihm vorbei zwängte, denn er schien auch nicht die kleinste Anstalt einer Bewegung zu machen, um mich an ihm vorbei zu lassen.

,,Warte."
Er umgriff mein Handgelenk, als ich fast an ihm vorbei war.
Ich zuckte zusammen.
Seine Hand war eisig kalt, als hätte er vorher stundenlang in der Kälte draussen verbracht.

Ich drehte mich zu ihm um, doch starrte noch immer leer in den Raum.

,,Du solltest wirklich verschwinden."
Seins Worte kamen so eintönig aus ihm heraus, dass es beängstigend war, ihm zu zuhören.

Wenn man Menschen nicht einschätzen konnte, war es unfassbar unangenehm sich mit ihnen zu unterhalten. Wie mit Menschen die falsch wirkten, als würden sie eine Maske vor sich her tragen, die falsch lachten oder sprachen.
Schon das war unangenehm, wenn man sich mit solchen Leuten abgab, doch der Junge lag noch eine Stufe über all dem.

Ich hatte nicht dieses falsche Gefühl, dass er sich versteckte oder etwas aufsetzte. Doch vielleicht war es genau das, war mir solch ein Unbehagen verleihte.
Es war, als würde ich mit einem Roboter sprechen, mit etwas das menschlich wirkte, aber irgendwie auch nicht.
Denn irgendetwas stimmte nicht, doch ich konnte nicht erklären was es war.

,,W... was.. meinst du? Ich gehe dd..doch schon...?" stotterte ich verwirrt.

Ich spürte wie der Griff um mein Handgelenk fester wurde und der Junge mit seinem Kopf nach unten sank.
Er atmete laut aus.
,,Verschwinde aus dieser Stadt, bevor es zu spät ist."
Ich hörte etwas hinter seinen Worten. Vielleicht eine Mischung aus Angst und Trauer oder auch Wut? Irgendwas wollte aus ihm raus, aber hielt es zurück.

Was redet der denn da?

,,Was... w..wieso?... wer bist du überhaupt?"
Ich wollte Antworten. Warum warnt mich dieser Typ und woher kannte er mich überhaupt?
,,Ich..."
Doch da piepte es in seiner Hosentasche und er ließ schlagartig mein Handgelenk los.
,,Verschwinde!" Sagte er jetzt ernst und drehte sich zu mir um.

,,VERSCHWINDE!"
Noch bevor ich etwas sagen konnte riss er die Tür auf und schubste mich hinaus in den stürmenden Regen, sodass ich beinah zu Boden fiel.
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Bald kommt wieder smut, keine Sorge. 🌚

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