Fear ~ 11

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So wurde ich weiter unterhalten, während ich den ganzen restlichen Tag Kartoffeln schälte.

Dieser Kotzbrocken von Soldat kam nicht mehr rein, während ich mit der Frau in der Küche war.

Gerade als ich fertig wurde, kam ein anderer Soldat in die Küche. Seine Uniform war ein wenig prachtvoller, als die von diesem Kotzbrocken. ,,Hallo Schatz. Wie war dein Tag?", begrüßte der Mann die Frau. Also waren die Zwei wohl ein Paar. Ich vermutete sogar ein Ehepaar. Dann war das also wirklich die Hausherrin? Klar war sie das! Das konnte ich aus ihren Erzählungen heraushören.

,,Naja...Arbeit. Ich habe den ganzen Tag das Haus sauber gemacht.", entgegnete sie nicht gerade erfreut. ,,Wir haben heute auch mal wieder gute Arbeit geleistet. Es sind wieder ein paar Baracken frei geworden.", versuchte der Mann ein Gesprächsthema zu finden. Warte...es sind Baracken frei geworden?! Bitte bitte nicht die 7!

,,Bruno hat mich vorhin gefragt, was da heute so gedampft hat. Ralf, das geht nicht! Das ist hier doch kein Ort für Kinder! Es ist zu gefährlich, wenn unsere Kinder hier aufwachsen!", wechselte die Hausherrin das Thema mit einer festen Stimme. ,,Elsa, das ist meine Arbeit!", entgegnete ihr Mann mit einer gereizten Stimme.

,,Das ist ja schön und gut, aber Bruno ist neugierig! Was, wenn ihm etwas passiert?!" Elsa wurde nervöser. ,,Ihm wird nichts passieren! Über diese Zäune wird er niemals kommen, wenn er es überhaupt mal schafft einen Weg zu diesen Zäunen zu finden." Ralf setzte sich hin und legte seine Mütze auf den Tisch. Über die Zäune würde Bruno es wirklich nicht schaffen, aber darunter durch. Durch dieses Loch wäre das für ihn ein leichtes.

,,Das ist keine Versicherung Ralf!", sagte Elsa ruhig. ,,Oh doch und damit basta!" Ralf wurde lauter und schlug auf den Tisch. ,,KOTTLER!", schrie Ralf.

Kurz darauf erschien dieser Kotzbrocken auch schon in der Tür. ,,Ja Kommandant?", sagte er konzentriert. ,,Bring die Gefangenen zurück.", befahl Ralf. Kottler sah mich an, kam zu mir und griff grob meinen Oberarm. Dann schubste er mich vor sich her.

Wir gingen noch in die Küche, in der Schmuel auch gerade seine Arbeit fertig hatte. ,,Komm her!", befahl Kottler und ängstlich kam Schmuel auf uns zu. Grob wurde auch er am Oberarm geschnappt. Sein Arm war so dünn, dass man wahrscheinlich bald sagen könnte, er würde bei einem Windhauch brechen können.

Kottler zerrte uns aus dem Haus in den Vorhof, wo immernoch das Auto der Soldaten stand. Bruno lag in der Autoreifenschaukel und sah uns traurig an. Schmuel hob seinen Blick nicht vom Boden und so entfernte auch Bruno seinen Blick wieder von uns und sah in den Himmel, in dem die Vögel flogen. Wie gerne ich jetzt ein Vogel wäre und davonfliegen würde.

Nachdem wir ins Auto geschubst wurden, obwohl das auch netter gehen würde, fuhren wir wieder durch den Wald, der mittlerweile nicht mehr so friedlich aussah. Diesesmal war ich komplett still die Fahrt über. Trotzdem entging mir nicht wie ängstlich Schmuel da saß und zitterte. Seinen Blick hatte er immernoch gesenkt und ich hielt es für möglich, dass er gerade stumm und leise vor sich hinweinte. Was war bitte passiert?

Im Lager angekommen, wurden wir wieder untersucht und da keine Frauen dort arbeiteten, musste mich ein Mann untersuchen. Dann ließen sie uns wieder los und gemeinsam gingen wir über das Gelände.

Schmuel zitterte immernoch und es wurde nur schlimmer, als jemand rief:,,JUNGE! HIERHER!" Kein Name, aber wir wussten, dass Schmuel gemeint war. Kottler rief. Und er war sich sogar zu schade Schmuels Nummer zu rufen.

Unfähig sich zu bewegen, blieb Schmuel stehen. ,,HIERHER HABE ICH GESAGT!!", schrie der Kotzbrocken völlig außer sich. Ich zuckte zusammen, denn dieser kaltherzige Typ flößte mir eine Menge Respekt ein.

Zögernd drehte Schmuel sich um und ging zu ihm. Ich sah ihm nach, aber Kottler sah mich abwertend an und schrie:,,HAU AB DU HÄSSLICHE GÖRE!" Zusätzlich zeigte er mir seine Pistole. Oh, ouch. Okay.

Ich drehte mich um und ging. Ich hatte Angst...Angst um Schmuel! Ohne mich nocheinmal umzudrehen, lief ich zu dem Zaun.

Ich ging um diesen großen Stein, hinter dem wir uns immer versteckten und erstarrte. Vor mir saß ein sichtlich niedergeschlagener Jeremy, während Yoongi und Tae, die neben ihm saßen, versuchten ihn zu beruhigen.

Als sie mich sahen, fing Jeremy aufeinmal an zu weinen. Aber auch ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten und lief hastig auf ihn zu, um mich in seine Arme zu schmeißen.

,,I-Ich dachte ich h-hätte dich ver-loren.", schluchzte Jeremy und drückte mich enger an sich. ,,Und ich dachte i-ich hätte dich ver-lo-ren.", schluchzte ich und presste meine Augen zusammen, um die Tränen rauszubekommen. Da das nicht mit allen Tränen funktionierte, wischte ich sie mit meinem Händen weg.

Yoongi strich Jeremy beruhigend über den Rücken und schluchzte auch kurz. Genauso tat es Tae bei mir. So blieben wir eine Zeit lang, bis wir uns beruhigt hatten.

Als wir nicht mehr weinten, lösten wir uns wieder voneinander und setzten uns in einem Kreis hin. Naja..es war eher ein Viereck, aber egal.

,,Wo warst du?", fragte Yoongi. Ich sah jeden an und seufzte. ,,Ich durfte Kartoffeln schälen im Haus des Kommandanten. Und Schmuel musste Gläser putzen." ,,Wo ist er?", wollte mein Bruder wissen. ,,Kottler hat ihn gerufen.", sagte ich niedergeschlagen. Ich machte mir so Sorgen um ihn! Tae legte einen Arm um mich und fragte:,,Warum?" ,,Sorry, dass es nicht so einfühlsam ist.", fügte er hinzu.

,,Da scheint wohl was mit Bruno vorgefallen zu sein.", zuckte ich mit den Schultern. ,,Hä?" Mein Bruder schien verwirrt. ,,Der Kommandant ist Brunos Vater. Bruno ist deshalb auch nicht hier. Er war bei Schmuel. Und seine Mutter ist eigentlich voll nett. Sie hat die ganze Zeit geredet und ist mir sympathisch. Aber sie will mit Bruno hier weg, weil sie Angst hat, dass ihm etwas passiert.", erklärte ich ihnen.

,,Ist ja auch kein Ort für Kinder.", stimmte Tae mir zu. Ich nickte einfach nur. ,,Ich will hier weg.", sprach ich meine Gedanken laut aus. ,,Wir auch. Aber wenn wir erwischt werden, sind wir tot.", entgegnete mein Bruder. ,,Wenn wir hier bleiben auch.", gab ich zurück.

Daraufhin kam nichts mehr von ihm.

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Annyeong~

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Eure sugashookedwithswag

Save me~ [BTS Taehyung FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt