Wir durften bloß nicht auffallen.
,,Sollen wir uns woanders verstecken oder versuchen meine Eltern zu finden?", fragte ich, um wenigstens einen Anhaltspunkt zu finden. ,,Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee wäre jetzt schon zu gehen. Es tut mir leid, aber ich glaube wenn deine Eltern in derselben Gruppe waren, wie du, sind sie schon tot. Nach euren Erzählungen geht das wohl sehr schnell manchmal.", widersprach René mir.
Gekränkt senkte ich meinen Kopf. Er hatte Recht. Womöglich war meine Familie nun auseinandergerissen und ich würde sie nie wieder sehen. Nichts würde sich mehr zum besseren wenden, nichts würde mehr so sein, wie es mal war. Die Chance, dass sie noch lebten, war so klein, dass man es ein Weltwunder nennen konnte, wenn wir uns jemals wieder lebend wiederfinden würden. Aber selbst dann wären wir geprägt von der Gewalt dieser Zeit.
Ich wüsste nichtmal wie man den Wahnsinn beenden können sollte.
,,Sol denk nicht so viel nach.", sagte Tae und nahm mich in den Arm. ,,Ich vermisse sie.", murmelte ich und lehnte meinen Kopf erschöpft an seine Brust. Ich musste sagen, dass ich mich nicht mehr so schwach fühlte, aber man die Strapazen natürlich in seinen Knochen noch spürte. Sie fühlten sich noch so taub an, besonders nachdem wir so weit gelaufen waren.
,,Lasst uns erstmal verdeckt weiterleben und schließlich, wenn wir einen Plan haben, ihn in die Tat umsetzen. Natürlich sollte er gut sein. Einverstanden?", schlug Yoongi vor. Wir stimmten mit einem stummen Nicken zu und er erhob sich. ,,Ich gehe duschen.", meinte er und verließ auch schon den Raum.
Nach ihm ging Tae, dann Jin, dann René und schließlich ich.
Die Jungs waren im Wohnzimmer, bis auf einer. Jin war in der Küche und starrte aus dem Fenster. Er war sehr in Gedanken, das konnte man ihm an seinem angestrengten und abwesenden Blick erkennen.
Ich räusperte mich, um ihn nicht zu erschrecken, woraufhin er seufzte. ,,Was ist nur aus der Menschheit geworden?", murmelte er leise, doch ich konnte es dennoch verstehen, da es auch in dem Raum sehr leise war. Kein Ton war zu hören, mal abgesehen vom Ticken der Uhr. ,,Warum hassen sie Juden so?", fügte er hinzu. ,,Wir sehen doch aus wie jeder andere Mensch auch. Wir verhalten uns genauso gut oder schlecht, wie es die Arier auch tun. Wir sprechen ihre Sprache, wurden hier geboren. Wir sind Arier. Wir sind doch Deutsche. Wir haben bloß eine andere Religion wie sie."
Ich ging langsam auf ihn zu und blieb neben ihm stehen. ,,Ich weiß es nicht, aber ich glaube nicht, dass diese Lager einfach so aufgetaucht sind. Sie wurden bestimmt schon lange vorher im Geheimen gebaut. Da bin ich mir sicher." Jin nickte zu meinen Worten.
,,Ich bin froh, dass du zwei so gute Freunde gefunden hast Sol.", sagte Jin und drehte sich zu mir, um mich anzugucken. ,,Yoongi scheint einen ausgeprägten Beschützerinstinkt zu besitzen und Taehyung hat auf jeden Fall ein Auge auf dich geworfen." Ein schwaches Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Ich gab eines zurück.
,,Yoongi vertraut nicht schnell. Das habe ich erst gemerkt, als wir auf euch gestoßen sind. Zwar akzeptiert er euch und ist freundlich, aber mehr als das ist er skeptisch." Ich machte eine Denkpause. ,,Taehyung war schon die ganze Zeit aufmerksam und immer für mich da. Außerdem fühle ich mich dann immer öfter komisch, wenn er mich berührt."
,,Ich hoffe aus euch wird was. Aber da bin ich mir bei seinen Blicken eigentlich mehr als sicher."
,,Denkst du wirklich?"
Bei meiner zurückhaltenden und schüchternen Art?
,,Ja."
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Save me~ [BTS Taehyung FF]
FanfictionSol ist 17 Jahre alt und eine wahre Deutsche, wie die Regierung es sieht. Allerdings landet sie dennoch in einer Situation, die ihre Wurzeln verursachen. Sie hat keine reinen deutschen Vorfahren und wird so mehr oder weniger auch von ihrer Familie g...