Kapitel 2.: Anatomie, Bewegung und Aussehen des Pferdes

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Fellfarben

Die verschiedenen Fellfarben der Pferde werden von den Genen bestimmt. Der österreichische Mönch Gregor Mendel (1822 - 1884) untersuchte als erster die Gesetze, die die Charakteristika der Vererbung bestimmen, und legte den Grundstein zur modernen Genetik. Jede Zeile im Körper eines Pferdes enthält Genpaare, die sich aus jeweils einem Gen beider Elternteile zusammensetzen. Eines dieser Gene ist dominant, eines rezessiv - das dominante Gen setzt sich in der Ausformung eines Merkmals durch. Das Studium der Vererbungslehre erlaubt Züchtern, die Fellfarbe eines ungeborenen Fohlens vorherzusagen. Bei Pferden ist Grau bzw. Weiß die dominante Farbe. Graue bzw. Schimmel haben eine schwarze Haut mit einer Mischung aus schwarzen und weißen Haaren. Es gibt auch Fliegenschimmel und Apfelschimmel;   Ersterer zeigt braune Haarstellen auf ansonsten grauem Fell, während Letzterer dunkelgraue Ringe auf grauem Grund aufweist. Die Dominanz-Rangfolge der übrigen Farben ist: Braun (rotbraunes Fell, Mähne, Schweif und Gliedmaßen schwarz), Dunkelbraun  (braune und schwarze Haare gemischt, Mähne, Schweif und Beine schwarz), Schwarz (schwarzes Fell, manchmal mit weißen Abzeichen) und Fuchs (verschiedene Goldbraunschattierungen von Dunkel- bis Rotgold, gleichfarbiges  oder helleres Langhaar; Rotbraun ist die dunkelste Schattierung). Braun ist gegenüber allen anderen Farben (außer gegenüber Grau bzw. Weiß) dominant. Füchse sind immer rezessiv; folglich ergibt die Kreuzung zwischen einem Fuchs und einer anderen Farbe mit nur geringer Wahrscheinlichkeit einen Fuchs. Des weiteren gibt es falbfarbene  Pferde (schwarze Haut mit gelblichem Haar) und Variationen von stichelhaarigen Pferden (schwarze Haut, Fell mit Grundfarbe und weißen Stichelhaaren gemischt), wie Rotschimmel (rotbrauner Grund mit weißen Haaren) und Blauschimmel  (schwarzer oder brauner Grund mit weißen Stichelhaaren).Bei einigen Rassen ist die Farbe wichtig, wenn auch Gebäude und Gesundheit als noch wesentlicher erachtet werden. Ein Palomino z.B. hat ein schwarzes oder braunes Maul, goldenes Deckhaar und flachsfarbenes Langhaar. Zeichnungen sind zwar an den Beinen, aber nicht am Körper erlaubt. Pferde mit Leopardenscheckung, wie der Colorado Ranger oder der Appaloosa, sind als >>teilfarbige<< oder >>farbige<< Rassen bekannt. Ihre Farbgebung geht auf das Erbe der frühen Spanischen Pferde zurück, die im 16. Jahrhundert von den Eroberern in die Neue Welt gebracht wurden. Es gibt fünf Muster gefleckter Pferde: Schabrackenschecke, Marmorschecke, Leopardenschecke, Schneeflockenschecke und Frostmuster (weiß gesprenkelt auf dunklem Grund). Schwarzschecken  (große schwarze und weiße Schecken) werden in Großbritannien Piebald genannt; es gibt zwei Arten: Overo  (dunkler Grund mit weißen Flecken) und Tobiano  (weißes Fell mit dunklen Flecken). Unsere Fuchs- oder Braun- und Buntschecken  (weiß mit anderen Farben außer schwarz) werden dort Skewbald genannt. Die Amerikaner benutzen oft die Bezeichnung Pinto (oder auch Paint-Horse) sowohl für Schwarz- wie auch für Buntschecken. 

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