Einleitung

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Gewidmet an Jessicahorses

Der Tarpan  (Wüsten- oder Steppenpferd)

Die ursprüngliche Heimat dieses Pferdetyps, Equus caballus gmelini, lag weiter westlich als die des Przewalski-Pferdes in den südlichen Steppen Russlands. Es scheint zwei Arten dieses wilden primitiven Pferdes gegeben zu haben; eine graste in den Steppengebieten der Ukraine, die andere in Osteuropa. Beide wurden gejagt, weil die wilden Hengste ihre domestizierten Rivalen attackierten und oft töteten. Der Tarpan wurde erstmals im 18. Jahrhundert von dem deutsch-russischen Wissenschaftler Antonius Gmelin untersucht, doch klassifiziert und benannt wurde er erst im 19. Jahrhundert von dem Zoologen Otto Antonius. Zu dieser Zeit waren beide Zweige der Tarpan-Familie mit domestizierten Pferden gekreuzt und die übrig gebliebenen wilden Exemplare fast augerottet worden. Als der letzte wilde Tarpan 1880 bei Askania Nowa  (Krim, Südukraine) starb, wurden erste Schritte unternommen, die Rasse zu erhalten oder zu rekonstruieren. Heute lebt eine Herde,rückgezüchtetet aus mit dem Tarpan verwandten Tieren, ausgewildert in den Waldreservaten von Bialowieska und Popielno in Polen. Der Tarpan, der einen starken Einfluss auf die leichten Pferderassen hatte, ist etwa so groß wie das Przewalski-Pferd. Er ist gewöhnlich mausfalb mit dunklem Aalstrich, Mähne und Schweif sind schwarz. Heute glaubt man, dass Tarpan und Przewalski-Pferd die gemeinsame Basis der heutigen Warmblutrassen bilden. Die Bezeichnung Warmblut bezieht sich nicht auf die Körpertemperatur des Pferdes, sondern auf das Vorhandensein von Erbanteilen vollblütiger, östlicher Rassen. Schwere Zugpferde stammen im Wesentlichen vom kaltblütigen Grundstock des primitiven Waldpferdes ab.

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