Kapitel 2.: Anatomie, Bewegung und Aussehen des Pferdes

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Kennzeichen

Es gibt zwei Arten von  Kennzeichen bei Pferden : natürliche und vom Menschen gemachte, wie z.B. Brandzeichen ( mit heißen Eisen oder durch Vereisen angebracht ). Brandzeichen, die ein erneutes Fellwachstum an der behandelten Stelle verhindern, kennzeichnen die Tiere, um die Identifizierung des Besitzers zu ermöglichen und Diebstählen vorzubeugen. Natürliche Kennzeichen sich deutlich andersfarbige Stellen im Fell. Sie sind oft unverwechselbar und werden bei Rassepferden sorgfältig dokumentiert. Ein weißer Fleck auf der Stirn heißt je nach Größe, Form und Position Stern, Flamme, Blume oder Flocke. Ein weißes Abzeichen, das sich das gesamte Gesicht hinunter zieht, ist eine Blesse. Sie kann schmall, breit oder unterbrochen sein. Ein kleiner weißer Fleck auf dem Maul wird Schnippe genannt. Weiße Beine vom Hufrand bis zum Sprunggelenk heißen Strümpfe, reichen sie nicht ganz so weit, werden sie Socken genannt. Es gibt außerdem weiße und halbweiße Fesseln, weiße Ballen ( weiße Stelle über dem Hufballen ) und weiße Kronen ( weiße Stelle über der Hufkrone ). Zu den Abzeichen auf dem Körper gehören außerdem Zebra-Streifen ( dunkle Haarringe auf den Beinen ) und Aalstrich ( meist bei Falben und Mausfalben ). Auch die Hufe können bestimmte Merkmale haben; sie können schiefergrau-blau bis schwarz sein. Ein weißer Huf ist normalerweise bei Pferden mit Socken oder Strümpfen zu finden, während Pferde mit gesprenkeltem oder geflecktem Fell zuweilen gestreifte Hufe haben.

Kupierte Schwänze und gestutze Mähnen

Unterr Kupieren (engl. docking ) versteht man die Amputation des Schweifs aus rein ästhetischen Gründen. Diese ist in Großbritannien seit 1948 illegal, ebenso wie das in den USA noch immer übliche Einschneiden der Muskeln auf der Unterseite derSchweifrübe ( engl. nicking ), wodurch sich eine unnatürlich steife und hohe Schweifhaltung ergibt. Beides ist inzwischen aus ethischen Gründen in den meisten Ländern verboten. Bei einer gestutzen Mähne wurde das Haar ( temporär ) nah am Mähnenkamm abgeschnitten. Polo-Ponys und auch Cobs werden heutzutage die Mähnen gestutzt, damit der muskulöse Hals besser zur Geltung kommt, doch ihr Schweif wird zum Glück nicht mehr angetastet.

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