Baschkir-Pony

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Baschkir-Pony

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Größe: 1,32 - 1,42 m

Farben: Füchse, Falben

Gebrauch: Reit-, Pack- und Zugpony; Milch- und Fleischlieferant

Merkmale: Schwerer Kopf und dicker, starker Hals; harte Hufe (normalerweise unbeschlagen); dickes, gelocktes Fell; üppiges Langhaar
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Der Baschkir oder Baschirski ist nach einem Gebiet an den südlichen Hängen des Urals benannt, Baschkirien, das nah bei den Steppen Kirgistans und Kasachstans liegt. Wie die meisten Ponys ist der Baschkir von Natur aus widerstandsfähig. In ihrer Heimat leben diese Tiere das ganze Jahr über im Freien - oft in tiefem Schnee, bei Temperaturen von minus 22 bis minus 44 Grad Celsius und dazu bei kargem Futter. Trotz dieser Lebensumstände sind Baschkir-Stuten berühmt für ihre Milchproduktion: Innerhalb der sieben- bis achtmonatigen Laktationsperiode gibt eine durchschnittliche Stute mehr als 1 500 l Milch. Ein großer Teil davon wird zu Milchprodukten verarbeitet, einiges aber auch zu kumys, dem >>Feuerwasser<< der Steppe. Wie viele Ponys und Pferde versorgt der Baschkir seine Besitzer auch mit der wertvollen Proteinquelle Fleisch. Das Tier hat ein volles, gelocktes Fell und eine Fülle von Mähnen- und Schweifhaar; ausgekämmte Ponyhaare können zu Decken und Kleidung verwoben werden. Außerdem kann der Baschkir als Reittier, als Packpony im Gebirge und als Zugpferd eingesetzt werden. Seine Ausdauer ist legendär; es heißt, eine Baschkir-Troika (von drei nebeneinander laufenden Pferden gezogener Schlitten) kann im Schnee leicht 120 bis 140 km pro Tag zurücklegen. Wegen des vielfältigen und wertvollen Beitrags des Baschkirs zur örtlichen Wirtschaft des südlichen Uralgebietes wurden 1845 Zuchtzentren zur Verbesserung des Tierbestandes errichtet. Zwei Ponytypen wurden entwickelt: der Berg-Baschkir, geeignet als Reitpferd, und der schwerere Steppentyp. In den USA, wo sie aufgrund ihres lockigen Haares Baschkir-Curlies gebannt werden (engl. curl=Locke), sind die Tiere in den Weststaaten zu finden. Der Legende nach wurden sie im frühen 19. Jahrhundert als erstes in Mustang-Herden gesehen. Manche Leute behaupten, der Baschkir sei vor tausenden von Jahren über die Landbrücke entlang der Beringstraße nach Amerika gekommen. Dies ist unwahrscheinlich, da Pferde auf dem amerikanischen Kontinent vor 8000 bis 10 000 Jahren ausstarben und erst im 16. Jahrhundert von den Spaniern wieder eingeführt wurden.

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