Kapitel 3.: Pferderassen

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Ponys

Es wird angenommen, dass sich vor ca. 6000 Jahren - bevor die ersten Pferde domestiziert wurden - zwei verschiedene Ponytypen auf den Hochebenen und Steppen Zentralasiens entwickelten. Ponytyp 1 bildete sich höchstwahrscheinlich aus dem Tarpan - Grundstock und entwickelte sich in Nordwesteuropa weiter. Ponytyp 2 stammt wahrscheinlich vom Przewalski-Pferd ab und lebte im nördlichen Eurasien. Diese Ponys entwickelten sich lange vor dem Ende des Eiszeitalters, als es noch eine Eisbrücke zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland gab. Als die letzte Eisbrücke ca. 15 000 v. Chr. verschwand, wurden die Ponys und Pferde, die bis dahin auf den britischen Inseln lebten, von jeglichen weiteren Einflüssen abgeschnitten. Erst im Bronzezeitalter, ca. 1000 v. Chr., als Schiffe gebaut wurden, die groß genug waren, um Tiere zu transportieren, kamen wieder neue Pferde auf die Insel. Folglich hatten die Ponys, die am Ende der Eiszeit in England >>gestrandet<< waren, 14 000 Jahre Zeit, ihre Charakteristika auszubilden. Als Eindringlinge und Händler wie Römer, Wikinger und Phönizier England erreichten, führten sie neue Pferde mit sich, deren Gene sich im Laufe der Zeit mit einigen der britischen Ponyrassen mischten und diese beeinflussten. Es gibt eine Reihe alter britischer Ponyrassen, die wegen ihrer ursprünglichen Lebensräume als Moor- oder Bergrassen bezeichnet werden. Heute gibt es keinen wirklich wilden Ponybestand mehr in Großbritannien; zwar halten viele Züchter die Ponys noch immer in ihren ursprünglichen Lebensräumen, doch werden selbst die >>wildesten<<  Herden, wie die der Exmoor-Ponys, einmal jährlich zur Zuchtauslese und tierärztlichen Kontrolle zusammen getrieben. Die Ponyrassen wurden im Laufe der Jahrhunderte >>verbessert<<, besitzen aber trotzdem Qualitäten und Merkmale, die Ergebnis bestimmter Umweltbedingungen und lang andauernder geographischen Isolation sind. Zuchtverbände führen heute Stutbücher, um sicherzustellen, dass der Tierbestand reinrassig bleibt. Auf dem europäischen Festland gibt es Ponys ebenso alter Ursprünge. Heute sind viele dieser Ponys Arbeitstiere, die auf Bauernhöfen der landwirtschaftlich geprägten Gebiete Zentral- und Osteuropas eingesetzt werden. In den industrialisierten und wohlhabenderen westeuropäischen Ländern werden mehr Reitponys für Sport und Freizeit gezüchtet. Nach Nord-, Süd- und Zentralamerika kamen die ersten Ponys mit den spanischen Eroberern und wurden später zu einer großen Vielfalt von Ponyrassen weiterentwickelt, darunter der winzige Fallabella und das Chincoteague-Pony. In Asien, dem größten Kontinent, der sich vom Polarkreis im Norden bis zum Äquator im Süden erstreckt, entwickelten sich zahlreiche Ponyrassen entsprechend den großen Unterschieden von Klima und Terrain.

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Jetzt werden in den nächsten Teilen die Ponys aufgezählt.
Das Baschkir-Pony kommt als erstes.

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