Und diesmal lasse ich mir wirklich Zeit, ich will nicht zurück in dieses Zimmer und ich will nicht zurück zu ihm.
Das heiße Wasser brennt sich regelrecht auf meiner Haut hinunter, dieser Schmerz tut eine kurze Zeit lang gut, irgendwann wird es mir aber zu schmerzhaft und ich drehe das Wasser ab.Ich jedoch bleibe in der Dusche stehen und schlinge die Arme um meinen Körper. Trotz der Hitze fange ich an zu zittern, ich stolpere regelrecht aus der Dusche hinaus. Mir ist schwindelig, das passiert mir häufiger, aber es ist etwas anders, ich bin schwach. Um mich herum fängt sich alles an zu drehen, wackelig stürme ich auf das Waschbecken zu, ehe mir schwarz vor Augen wird.
Meine Ohren beginnen so stark zu surren, dass ich meinen eigenen Atem nicht mehr hören kann. Ich versuche nach dem weißen Handtuch neben mir zu greifen, stoße dabei irgendetwas hinunter, was laut auf dem Boden aufschlägt. Schnell wickle ich das Handtuch um meinen Körper.
Mich packen plötzlich starke Arme und heben mich grob hoch. Als hätte ich es geahnt, bin ich in diesem Moment einfach nur froh mir wenigstens ein Handtuch umgelegt zu haben.
Er umfasst mich an den Füßen, mein Kopf legt sich schlaff auf seinen ab, meine Arme seinen Rücken hinunter baumelnd. Es ist als würde er mich im Trancezustand tragen, alles dreht sich.Er trägt mich aus dem Bad hinüber ins Zimmer. Ohne es wirklich mitbekommen zu haben, liege ich nun im Bett.
Mein Brustkorb senkt und hebt sich viel zu schnell.
Die Augen geschlossen, merke ich, dass er mich panisch ein kleines Stück hochhebt, sodass ich in seinem Arm sitze.>Mach die Augen auf< leicht zittert seine Stimme.
Ich tue was er sagt und öffne ruckartig meine Augen, ich sehe wieder klar, es hat sich aufgehört zudrehen.
Meine Anspannung löst sich und ich lasse mich in seinen Arm fallen.
Ich merke, dass er schwer ausatmend die Augen schließt, aber sofort wieder öffnet.>I-ch kann dich nicht alleine lassen<, seine Stimme bricht.
>Ich dachte du würdest dir etwas antun, als ich das Glas brechen gehört habe<, als er das Glas erwähnt, rast sein Blick sofort zu meinen Füßen, ehe er mir seinen Arm entreißt, ich ins Bett zurückfalle und er aus dem Zimmer stürmt.
Entgeistert blicke ich zuerst ihm hinterher und dann auf meinen Fuß, alles voller Blut.
Mir schnürt es die Luft zu, sofort muss ich meinen Blick auf die Decke über mich richten, mein Puls steigt und meine Finger krallen sich in das Bettlaken.Plötzlich kann ich das Pulsieren der Wunde spüren, mir wird sofort wieder schlecht.
Das Ding das mir runtergefallen ist, muss etwas aus Glas gewesen sein, ich habe mich damit geschnitten.
Harry stürmt mit einem Verbandskasten in der Hand die Tür hinein und beugt sich über meinen Fuß.
Ich schiele schief zu ihm hinunter, er kräuselt fragend seine Stirn, ehe er sich dann einen weißen Verband und eine blaue Flasche aus dem Verbandskasten schnappt.
Das kann nur Desinfektionmittel sein, innerlich beginne ich zu schwitzen.>Es wird kurz brennen<, dabei wirft er mir einen kurzen Blick zu, ich nicke nur.
Er gibt etwas Desinfektionsmittel auf ein Watte Pad und erst da als er es vorsichtig auf meine Wunde drückt, spüre ich den pochenden Schmerz in meinem Fuß, ich zucke zusammen und meine Finger krallen sich noch mehr in das Bettlaken.
Sofort lässt er ab und verbindet meinen Fuß mit einer Wundauflage.
Ich betrachte schmerzverziehend mein Bein und den nun darumgewickelten weißen Verband.>Danke, i-ch, es tut mir lei-<, fange ich an, er jedoch unterbricht mich plötzlich.
>Du musst dich nicht entschuldigen<, murmelt er wütend.
>Das ich den Spiegel kaputt gemacht habe?<, meine Entschuldigung klingt eher nach einer Frage.
Ich sehe aus dem Augenwinkel, dass er darüber schmunzeln muss, was mein Herz für einen kurzen Moment höher schlagem lässt, aber nicht vor Angst sondern weil mir sein Lächeln so gefällt.
Das sollte es aber nicht.Fast gleichzeitig senken sich unsre Mienen wieder und er wird wieder ernst.
>Ich dachte du wolltest versuchen dir etwas anzutun<, er bewegt sich nun einen Schritt vom Bett weg und dreht sich zu mir um.
Ich kann seine Stimmung nicht deuten, ist er wütend oder wäre es ihm egal?
>Wü-rde man es mir verübeln?<, ich dachte nicht, das sein Gesicht noch einen düsteren Ausdruck annehmen könnte, aber dies war gerade jetzt der Fall.
Zornig schlägt er gegen die Bettkante, was mich ruckartig im Bett aufsitzen lässt.
>Wenn<, er lässt sich kurz Zeit eher er fortfährt.
>Wenn du dir etwas angetan hättest, ich hätte mir das nicht verzeihen können<, seine Augen suchen verzweifelt nach irgendetwas in meinem Blick.Ich weiß nicht so recht wo ich auf einmal diesen Mut und diese Ruhe herhabe, aber ich ihm die Frage die mir auf der Zunge brennt.
> Wieso sorgst du dich um mich, wenn du mich doch entführt hast?<, das Zittern in meiner Stimme kann ich jedoch nicht verhindern.>Es ist für mich nicht wie eine Entführung, eher ein Bedürfnis<, er spricht klar, dass ich mir schnell sicher bin, mich nicht verhört zu haben.
>Ich will dir nichts Böses, wenn du doch nur hören würdest, du bist so verdammt sturr und naiv<, fährt er fort.>Du bist so verkorkst<, meine Stimme bebt.
>Ich weiß<, ein leichtes Schmunzeln legt sich auf seinen Lippen ab.
>Du bist ein Psychopath<, schießt es mir heraus, schnell fällt mir ein ich sollte lieber die Klappe halten, aber es ist zu spät.
>Ich könnte dich dafür bestrafen, so verdammt frech zu sein<, seine stechend grünen Augen fangen meine. >Aber du hast recht<, locker zuckt er mit den Schultern.
Er sieht es ein.>Aber das heißt nicht, dass es mir nicht gefällt<
Verdammter Psychopath.
Es lässt mich nur den Kopf schütteln, ich lasse mich erneut zurück ins Bett sinken und atme hörbar laut aus.
Seine rechte Hand fährt zu seinen Locken, die er gekonnt zurück schwingt, ehe er den Verbandskasten vom Boden aufhebt und sich ihn unter den Arm klemmt.
>Sag mir, dass du etwas essen wirst?<, diesmal war es eine Frage und ich nicke.
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Trainy Day [HS]
Fanfiction„Ich steige hier aus" „Ich auch" „Was für ein Zufall" Kein Zufall Als sich Elaria auf den Weg nach Hause macht , um ihre Eltern zu besuchen, begegnet sie auf dem Bahnhof einem mysteriösen Mann, hätte sie doch geahnt wie eiskalt er ihre Naivität ausn...