Er sperrt die Tür nicht zu als er geht, der Gedanke, einen Blick hinaus zuwerfen ist groß. Ich schüttle diesen blöden Einfall ganz schnell wieder ab, es wäre Selbstmord, ich muss Abwarten.
Harry kommt mit einen Tablet durch die Tür hinein und stellt es auf den Tisch vor dem Bett ab, langsam stehe ich auf und gehe auf ihn zu.
Er dreht mir den Rücken zu und scheint mich nicht zu bemerken, denn als ich den Sessel zurückschiebe, zuckt er kurz zusammen.Vorsichtig schiebe ich den Stuhl zurecht und werfe einen Blick auf das, was sich auf dem Tablet befindet.
>Ich hoffe es schmeckt dir<, mit einer Hand klopft er leicht auf den Tisch, seine Ringe lassen dabei ein hallendes Geräusch zurück.
Ich schiebe den Teller ein Stück von mir weg, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich fertig bin. Er hat die ganze Zeit am Eck des Bettes gesessen, ich weiß nicht ob er mich beobachtet oder einfach nur Löcher in die Luft gestarrt hat, ich konnte ihn nicht sehn, ich hatte ihm den Rücken zugewandt.
Fast zeitgleich steht er auf, und wie wir da so stehen, macht sich seine Größe noch mehr bemerkbar, er übertrifft mich fast um einen ganzen Kopf.
Als er einen Blick auf meinen Teller wirft, kommt es mir vor als ob er erleichtert ausatmet, ehe er an mir vorbei greift, sich das Tablet schnappt und damit einfach so aus der Tür stürmt.
Sie bleibt dabei fast vollständig offen stehen, und als ich dann höre, dass er die Treppen hinunter geht, kann ich nicht anders und laufe auf den Flur hinaus.
Erst als ich draußen ankomme, bemerke ich, was ich da gerade tue.
Das Blut schießt mir in den Kopf und eilig haste ich in die entgegengesetzte Richtung der Treppe, welche eigentlich hinunterführt und somit aber direkt zu ihm.Mir bleibt nur wenig Zeit bis er wahrscheinlich zurückkommt, wie ich innerlich vermute, gar keine Zeit, aber irgendetwas treibt mich an, alle Türen aufzureißen, bis auf die Badtür, welche ich schon kenne.
Da bemerke ich, dass sich da nur eine andere am Ende des Flures befindet.
Leise aber eilig, laufe ich auf sie zu und reiße sie mit einem heftigen Schwung auf nur um dann zu sehen, was mich dort erwartet.Ein weiteres Schlafzimmer.
Ich trete einen Schritt hinein, es ist verdammt schön.
Das große Fenster, mit der Sitzbank darunter, das große Bett und das atemberaubende Bücherregal in der Ecke lassen mich staunen.Langsam bewege ich mich in die Mitte des Zimmers, der alte Holzboden kracht unter meinen Füßen, was mich zusammenzucken lässt und ich somit abrupt stehen bleibe.
Als sich jedoch erneut das Bücherregal in mein Sichtfeld schleicht, haste ich darauf zu, traue mich jedoch nichts anzugreifen, es sieht so verdammt geordnet aus.Plötzlich fällt mir etwas auf, was mein Herz zum Rasen bringt.
Es ist kein Gitter an diesem großen Fenster begestigt.
Es ist frei.
Offen.Vor Schock stehe ich im ersten Moment einfach nur da, ehe mich das Adrenalin packt und ich auf das Fenster zustürme.
Mit zittrigen Händen, versuche ich den Griff zu drehen um es zu öffnen, was mir nach dem zweiten Versuch gelingt und es sich nach außen öffnet.
Sofort stecke ich den Kopf hinaus, um feststellen zu müssen, dass es in die Tiefe geht. Nichts destotrotz lehne ich mit weiter hinaus, der kalte Wind zersäuselt meine Haare und schlägt sie mir ins Gesicht, rasch stecke ich sie nach hinten und steige auf die Fensterbank vor mir, da scheint es als ob mein Herz gleich stehen bleiben würde.>Versuch es erst gar nicht<, höre ich hinter mir.
Meine Hände krallen sich in das Holz des Fensters und wie versteinert stehe ich nun auf dieser Fensterbank, die Beine zitternd vor Schock.
Ich kann mich nicht bewegen, da merke ich das er mich grob umfasst und zurückzieht, mit den Füßen werde ich auf den Holzboden mitgeschleift. Ich versuche mich gegen ihn zu wehren so gut es geht, aber stattdessen befördert er mich auf das Bett, wo ich zusammenkauere um mich vor ihm zu schützen.
Er schlägt wütend mit der Faust gegen den Holzpfeil neben dem Bett und rennt auf das Fenster zu, um es zu verschließen.
Mit einem lauten Knall schlägt er die Fenstertüren zu, sodass es mich nicht gewundert hätte, wenn das Glas dabei zersprungen wäre.Mit dem Rücken zu mir gedreht, verweilt er am Fenster und ich sehe, dass sich seine Hände zu Fäusten ballen.
Sein Atem geht stossweise, dass sehe ich anhand seinen Schultern, die sich hinauf und hinab senken.Die Angst macht sich in mir breit, dass ich es nicht mal wage laut zu atmen.
Meine Finger verfangen sich in die Seidendecke auf der ich sitze, in der Hoffnung irgendwo ein wenig Halt zu finden.>Du ma-chst es mir verdammt schwer...mich un-ter Kontrolle zuhalten<, vor Wut zischt er so leise, das ich es fast nicht verstanden hätte.
Er lässt von dem Fenster ab, dreht sich um und kommt direkt auf mich zu.
Aus Reflex will ich zurück ans Bettende flüchten, er jedoch kniet sich vor mich hin und packt mich an den Beinen und übt ein wenig Druck aus, um mir zu verstehen zu geben, dass ich keine Chance habe.>Ich weiß das du hier raus willst<, er lacht auf, was mich erschreckt.
>Aber das kann ich nicht zulassen und glaub mir, dass werde ich auch nicht<, er schüttelt dabei den Kopf.>Ich sagte, du seist naiv, dafür war ich der Naive um dich alleine zulassen, deine Wirkung auf mich macht mich schwach<, wütend blinzeln seine Augen zu mir herauf.
>Glaub nicht du könntest mit mir spielen, Elaria, das würde kein gutes Ende nehmen, hörst du?<, presst er heraus.Leise atme ich aus, ehe ich kurz die Augen schließe >Ich habe noch mein ganzes Leben vor mir und d-u, sperrst mich ein wie ein T-ier<, langsam, aber mit viel Druck in der Stimme feuere ich zurück.
>Es wäre alles so leicht, wenn du es zulassen würdest<, seine Hand fährt plötzlich zu meiner Wange.
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Trainy Day [HS]
Fanfiction„Ich steige hier aus" „Ich auch" „Was für ein Zufall" Kein Zufall Als sich Elaria auf den Weg nach Hause macht , um ihre Eltern zu besuchen, begegnet sie auf dem Bahnhof einem mysteriösen Mann, hätte sie doch geahnt wie eiskalt er ihre Naivität ausn...