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>Elaria?<, höre ich ihn fragen.

>Mhm?<, ich drehe mich zu ihm um.

Mit einer Kopfbewegung deutet er an, ich solle zu ihm kommen.

Zögernd gehe ich auf ihn zu, und bleibe auf sicheren Abstand vor ihm stehen, kurz schnauft er auf und ich merke das er die Augen verdreht.

Er schafft Platz in der Tür und deutet mir an, an ihm vorbeizugehen.
Als ich seiner Handbewegung folge und aus der Tür gehe, streift meine Hand sein Bein, was mich zum Zittern bringt, was er aber nicht zu merken scheint, denn als ich draußen auf dem Flur stehe, mich zu ihm umdrehe, die Hände verschränkt vor der Brust, nickt er mit dem Kopf Richtung Treppe.

>Runter<

Zuerst denke ich, dass ich mich verhört habe.

>Run-ter?<, aber als er mich mit einem fragenden Blick ansieht, weiß ich, dass er darauf wartet, dass ich vorgehe.

Vorsichtig und noch immer mit verschränkten Armen, gehe ich also nun an ihm vorbei auf die Treppe zu, und als ich dort ankomme, staune ich nicht schlecht, als ich sehe was mich dort erwartet, apruppt und geschockt gleichzeitig bleibe ich stehen und Harry stoßt somit in mich hinein.

>Hey langsa-<, er hält mich dabei fest, um mich nicht umzustoßen.

>Wow<, ich gehe eine Stufe hinunter und bleibe auf dieser stehen.

>Es ist hell, sehr hell<, stelle ich laut fest.

Ein großes Panorama Fenster erhelt das ganze Wohnzimmer in ein schönes Licht.

Panorama?
Sehr leichtsinnig, schießt es mir ein, schüttle den Gedanken aber schnell wieder ab und richte meinen Blick auf das schöne Sofa.

Alles ist sehr hell und modern eingerichtet, ein großer Flachbildfernseher hängt an der Wand gegenüber der Couch.
Sie ist sehr groß und besch und ladet einen regelrecht darauf ein, sich auf sie zu stürzen.
Und dies würde ich jetzt auch gerne tun, aber stattdessen wandert mein Blick zu der offenen Küche, die sich auf der rechten Seite des Raumes befindet. Alles ist so modern, das erstaunt mich. Irgendwie fühle ich mich hier sofort wohl.

>Es ist sehr schön hier<, stelle ich laut fest.
>Es gefällt dir?<, er hebt eine Augenbraue als er an mir vorbeigeht.
Ich nicke nur und folge ihm zögernd in die Küche.

Er deutet mit dem Kopf auf einen Sessel an der Deke und ich nehme dort Platz.

>Ich hoffe du hast Hunger<, fragend wendet er sich an mich.

>I-ch ja<, antworte ich.

>Gut, Spagetti?<, erneut blickt er mich fragend an.

>Ehm, eigentlich<, kurz stoppe ich,
>eigentlich mag ich keine Spagetti<, nuschle ich leise.

>Du magst keine Spagetti?<, entgeistert schaut er mich an.

>Nein?<, frage ich fast zurück.

>Wer mag denn keine Spagetti?<, er schüttelt den Kopf.

>Ich mag keine Spagetti<

>Das ist doch nicht normal<, erneut schüttelt er den Kopf, fängt dann aber an zu Schmunzeln.

Du bist auch nicht normal

Meine Gedanken werden aber von seinem Lächeln abgelenkt, er macht sich drüber lustig.

>Man kann nicht alles mögen<, werfe ich ein.

>Das stimmt<, gibt er mir recht
>Aber Spagetti?!<, kritisiert er erneut, woraufhin ich lachend den Kopf schüttle.

>Wie wärs mit Fisch?<, er hebt eine Braue
>Klingt gut<
Er nickt, wendet mir den Rücken zu und fängt an den Fisch vorzubereiten.

Eine Weile ist es still, er tüffelt herum und ich beobachte ihn dabei stillschweigend, wie seine großen Hände herumarbeiten.

Ich bin es schon gewohnt, das wir nichts reden, bin deshalb besonders überrascht, als er plötzlich das Gespräch sucht.

>Ich will deine ehrliche Meinung hören<, fängt er an, und mir wird mulmig, da ich nicht weiß was er mich fragen will, doch stattdessen dreht er sich zu mir um, den angerichteten Teller in der Hand.

>Bin ich ein guter Koch?<, er stellt den vollen Teller vor mir ab.

Ich nehme die Gabel in die Hand, welche er mir daneben gelegt hat, und steche von dem zarten Fisch ab.

Kurz lasse ich ihn zappeln, ehe ich ihm antworte.

>Der schmeckt gut<, nicke ich

>Gut?<

>Du bist ein guter Koch<, lächle ich, worauf er sich selbstbewusst auf die eigene Schulter klopft und ich die Augen verdrehe.

>Hast du gerade die Augen verdreht?<, wieder hebt er eine Augenbraue.

>E-h kann schon sein?<, antwortet ich auf seine Frage.

>Ich kann das überhaupt nicht leiden<, er schüttelt den Kopf.

Meint er das ernst? Ich weiß es nicht.

>Beim nächsten Mal<, er wischt sich seine Hände mit einem Tuch ab.
>Wird -<, er stoppt seinen Satz, als er zur mir blickt und ich ihn nur fragend anblicke.

Beim nächsten Mal?

>Ach, iss deinen Fisch<, lacht er.

Kurz darauf setzt er sich mit seinem eigen Teller zu mir, was mich ein wenig nervös macht, da er genau auf dem Stuhl neben mir Platz nimmt.

Doch ihm scheint es nicht zu interessieren, er fängt an seinen Fisch zu essen und ich tue es im gleich.

Und er schmeckt tatsächlich köstlich.

Als ich mit einem etwas lauten unabsichtlichen Klirren, die Gabel zu Seite lege, huscht sein Blick auf meinen Teller, der komplett leer geputzt ist, ein leichtes Grinsen schleicht sich auf seine Lippen, ehe er auf steht und sich meinen Teller schnappt und somit beide zu dem Geschirrspüler bringt.

Als er die zwei Teller und das Besteck eingeordnet hat, dreht er sich zu mir um.

Ein wenig unbeholfen steht er da, als ob er nicht wüsste, was er sagen soll.

Er wischt sich die Hände an seiner schwarzen Jeans ab und deutet mit dem Kinn auf das Sofa.

>Willst du einen Film sehen?<

Kurz denke ich über seine Frage nach, meint er das ernst?

>J-a<, stotternd nicke ich.

Er wendet mir den Rücken zu und geht auf den Fernseher zu, ich stehe langsam auf und folge ihm, bleibe vor der Couch unbeholfen stehen.

>Genre?<, er dreht sich zu mir.

>Eigentlich sollte nur der Film gut sein<, murmle ich.

>Du magst nichts bestimmtes?<, er kräuselt die Stirn und ich schüttle den Kopf.

Er geht vor dem Fernseher in die Hocke und zieht eine DVD aus dem Kasten darunter heraus.

Als ich sehe was er in der Hand hält, geht mir das Herz auf und sofort schleicht sich ein breites Lächeln auf mein Gesicht.

Als er meine Freude bemerken zu scheint steht er auf.

>Ich habe die Vermutung du bist mit der Auswahl zufrieden<, er deutet auf mein Grinsen hin.

>Ich liebe Guardians Of The Galaxy<, juble ich fast.

>Die Frage ist, den Film an sich oder Chris Pratt?<, fragt er.

>Ich würde sagen Groot<, werfe ich ein, worauf hin er anfängt zu lachen.

Trainy Day [HS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt